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topplus 1. Platz Kombistall

Ein Kombistall der Premiumklasse

Lesezeit: 4 Minuten

Mit einfachen baulichen Maßnahmen und einem attraktiven Laufhof hat Familie Berger aus Surberg das Wohlbefinden ihrer Kühe deutlich gesteigert.


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Dass er schon 50 Jahre zählt, sieht man dem Anbindestall von Franz und Angela Berger aus Surberg (Lkr. Traunstein) nicht an. Dafür haben die beiden Betriebsleiter seit 2016 allerdings auch einige Veränderungen an der Stalleinrichtung vorgenommen.


Ihr Ziel: Das Gebäude für die 19 Kühe komfortabler zu machen und die tägliche Arbeit zu vereinfachen. Diese Maßnahmen sowie ein großer, strukturierter Laufhof, der ihrer Herde täglich Auslauf ermöglicht, haben die Jury von der Vergabe des 1. Platzes in der Kategorie Kombinationshaltung überzeugt.


Standbreite vorgegeben


Natürlich mussten die Biobauern, die für die Milchwerke Berchtesgadener Land Naturland-Milch erzeugen, bei der Modernisierung ihres Stalles Kompromisse eingehen. So ließen sich beispielsweise durch die Aufstallung die 1m-breiten Stände nicht verbreitern. Die Standlänge konnten sie dagegen auf 1,65 m bringen.


Auf den Liegeplätzen und dem Laufgang, der zum Laufhof führt, verlegten sie neue Gummimatten. Die alten Napftränken für je zwei Kühe ersetzten sie durch neue und größere mit höherem Durchfluss.


Neue drehbare Halsrahmen, die den Kühen erlauben, den Kopf zurückzulegen, konnte Franz Berger über eBay besorgen. Damit lassen sich zudem mit nur einem Hebelgriff alle Tiere einhängen. Damit die Tiere das Futter nicht so leicht hochwerfen können, erhöhte der Milchviehhalter außerdem den Trog mit Holzbrettern. Auch die Verbesserung der Luftqualität nahm der Landwirt in den Fokus. Die Abluft wurde zwar schon zuvor über eine zentrale Absaugung im Gebäude abgeführt.


Neu ist jedoch der Ventilator am Eingang zum Futtertisch vom Jungviehstall her kommend, der im Sommerhalbjahr frische Luft in den Stall bläst. Ein Vernebler sorgt an Hitzetagen zusätzlich für Abkühlung.


360 Tage im Jahr Auslauf


Familie Berger gönnt ihren Kühen und dem Jungvieh rund ums Jahr Auslauf im Laufhof (siehe Grundriss). Dieser ist so ausgerichtet, dass er im Winter vor Ostwind schützt und im Sommer Schatten bietet. „Nur wenn das Wetter katastrophal ist, lassen wir die Kühe drinnen“, sagt Franz Berger, der hauptberuflich als selbstständiger Milchsammelwagen-Fahrer tätig ist. Damit nicht genug: Vom Laufhof gelangen die Tiere direkt auf insgesamt rund 17 ha Weidefläche um den Hof. „An mindestens 220 Tagen im Jahr sind sie auf der Weide“, berichtet Angela Berger.


Einfache Entmistung


Dass es den Kühen auf dem Laufhof gefällt, kann man sich denken. Denn ihnen werden dort Außenliegeboxen mit Gummimatten, eine Futterraufe, eine elektrische Kuhbürste, ein beheizbares Tränkebecken sowie ein Leckstein geboten. Frisch abgekalbte Kühe können in den Außenliegeboxen zudem Schnupperkontakt zu ihren Kälbern aufnehmen, weil sich im betonierten Kopfkasten Iglus aufstellen lassen. Bei starkem Schneefall können diese Boxen über einen Curtain geschlossen werden.


Ein Drittel der Auslauffläche hat Berger mit Beton befestigt, den Rest mit Ecorosten. „Dadurch wird die Fläche rutschfester.“ Der Untergrund besteht aus Bruchkies, einer Feinplane und zum Abschluss feinem Kies. Die Begrenzungsgitter des Laufhofs sind mit Betonfundamenten befestigt.


Zur Entmistung schiebt Franz Berger den Laufhof einfach per Frontlader oder Handschieber zum direkt angrenzenden Mistlager und zur Güllegrube hin ab: „Das sind täglich zehn Minuten Arbeit.“ Zur zusätzlichen Bindung von Gülle streut er das Gesteinsmehl Biolith im Laufhof und in den Boxen aus.


Geringe Kosten


Am Ende ihrer Verbesserungsmaßnahmen sind Franz und Angela Berger noch nicht. Sie denken über eine LED-Beleuchtung sowie eine Futtertischbeschichtung nach. Ihre bisherigen Kosten veranschlagen sie auf ca. 1200 € pro Kuhplatz. Alle Arbeiten erfolgten in Eigenleistung. Über den Lohn der Mühe freut sich das Paar jeden Tag: „Wir haben glückliche und zufriedene Kühe!“

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