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topplus 1. Platz Laufstall

Ein Stall für heute und für morgen

Lesezeit: 3 Minuten

Der Roboterstall der Bunz Agrar GbR in Schwendi punktet bei Tierkomfort, Arbeitswirtschaft und Umweltschutz. Gleichzeitig scheute die Familie keine Innovationen.


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Benjamin Bunz hatte bei der Planung des Sechsreihers mit zwei außenliegenden Futtertischen für 164 Tiere eine genaue Vorstellung von der Anordnung der Funktionsbereiche (siehe Grundriss): Ein großer Selektionsbereich mit Abkalbe- und Krankenbox für 20 Tiere sollte zum Beispiel an den Eingang des Stalles, um diese Tiere gut im Blick zu haben und sie nicht durch andere Gruppen treiben zu müssen.


Ziel war zudem, über eine ausgeklügelte Positionierung der Tore mit nur einer Person über die beiden Melkroboter Tiere aus und in jede Gruppe selektieren zu können. Ein breiter Personalzugang zum Roboter sowie ein fester, zentraler Platz für den Klauenstand sollten ebenfalls berücksichtigt werden.


Rillenboden Senkt Emissionen


Die aufwendige Kopfarbeit, die Planung mit dem Architekturbüro Junker und Partner, Amtzell, sowie die komplette Ausführung durch die Seiler GmbH, Owingen, haben sich gelohnt: Die Jury des Südplus-Stallbauwettbewerbs kürte den Stall der Bunz Agrar GbR in Schwendi (Lkr. Biberach) zum Sieger in der Kategorie Laufstall, weil er in Sachen Tierwohl, Arbeitswirtschaft und Umweltschutz besonders überzeugte und durch etliche Innovationen glänzt. Damit qualifizierte er sich auch für die Teilnahme am Förderprogramm Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP).


Eine Innovation ist der emissionsmindernde Gummirillenboden auf drei der vier Laufgänge. Der vierte Gang ist als Betonlaufgang mit 3% Quergefälle und einer 10 cm tiefen Harnsammelrinne ausgeführt. Beide Systeme sorgen für eine schnelle Harnableitung. Zur Laufgangbefeuchtung sind Schläuche in die Boxenkanten integriert und auf dem Laufhof soll ein Gründach über den Fressplätzen für Kühlung sorgen.


Seit zehn Monaten liegen die rund 140 Laktierenden in Tiefboxen, die per Einstreuautomatik mit separierter Gülle täglich mehrmals eingestreut werden. Damit dafür nur „saubere“ Gülle verwendet wird, haben die Bauherren im Separationsbereich eine zweite Gülleleitung installiert. Die Entmistung erfolgt per Klapp-Wendeschieber, dessen vier Bahnen auch den Laufhof entmisten. Für das Abschieben der Übergänge sucht der Betrieb noch nach einer Lösung. „Ziel ist, zeitraubende Handarbeit zu automatisieren und Manpower zu optimieren“, sagt der Junglandwirt.


Für eine gute Querlüftung sind die Nebenräume stirnseitig angebracht. Die Längsseiten sowie die 1,5m hohe Firstlüftung am Sheddach sind mit Curtains versehen und über einen Regensensor steuerbar. Für viel Licht im Stall sorgen 15 LED-Lampen sowie großflächige Verglasungen. An der Ausstattung des Laufhofs hat Familie Bunz nicht gespart: Hier finden die Kühe Hochboxen mit Gummimatten, überdachte Fressplätze sowie zwei Tränken und eine Nassbürste. Im gesamten Stall beträgt das Tier-Fressplatz-Verhältnis 1:1. Fressgitter gibt es nur in den Sonderbereichen. Vom Antritt mit Gummibelag am Futtertisch mit Fressplatzteilern ist die Familie überzeugt.


Die Stallplatzkosten von 11700€ sind respektabel, denn der Grundriss lässt eine Umstellung auf Ökomilchviehhaltung oder eine Erweiterung ohne großen Aufwand zu. ▶

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