Wegen der großen Einstreumenge hängt die Wirtschaftlichkeit eines Kompostierungsstalls vor allem davon ab, ob man über günstige Bezugsquellen für Hackschnitzel oder Sägespäne verfügt. Da-rauf verweisen die Autoren des Be-ratungsblattes „Kompostierungsställe managen“, das auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliches Bauen Bayern (www.alb-bayern.de) zu finden ist.
Die Stallbauexperten rechnen vor, dass bei einem Bedarf von 6 bis 20 m3 pro Kuh und Jahr bei 100 Tieren 600 bis 2000 m3 Einstreu pro Jahr anfallen. Bei einem Preis von 15 €/m³ führt das zu jährlichen Kosten zwischen 9000 und 30000 €. Der durchschnittliche Marktpreis für Sägespäne liegt aktuell bei 14 €/m3, für getrocknete Hackschnitzel bei 5 bis 15 €/m3. So entstehen Kosten für die Einstreu von 30 bis 300 € pro Kuh und Jahr.
Der Kompoststall verursache auch höhere Stallbaukosten wegen des erhöhten Platzbedarfs pro Tier. Beim Liegeboxenlaufstall werden 5 bis 6 m2/Tier veranschlagt, beim Kompostierungsstall 9 bis 15 m2/Tier. Der Unterschied von 4 bis 10 m2 pro Liegeplatz ergebe etwa Mehrkosten von 1000 bis 2500 €/Kuhplatz. Dafür entfalle die Innenausstattung für die Liegeboxen.
Vergleichbare Arbeitskosten
Hinsichtlich der Arbeitskosten seien die Kompostierungsställe mit den Liegeboxenställen bei guter Organisation vergleichbar. Nach aktuellen Schätzungen belaufe sich das zweimalige Durchmischen und Einebnen der Kompostmatratze bei einem Stall für 50 Kühe auf ca. 40 bis 50 Minuten täglich (ca. 5 bis 6 Akh/Kuh und Jahr).
Die Bearbeitung kann laut Autoren mit abgeschriebenen Maschinen erledigt werden und sei weniger aufwendig als beispielsweise das Reinigen von Tiefboxen.
Letztlich müssten die höheren Kosten für die Einstreu und den Stallplatz über die verbesserte Gesundheit, Fitness und Langlebigkeit der Tiere ausgeglichen werden. Laut der Autoren haben auf fast allen untersuchten Betrieben die frühen Abgangsursachen Eutererkrankungen, Fundament- bzw. Klauenschäden und Fruchtbarkeitsstörungen deutlich abgenommen.
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Wegen der großen Einstreumenge hängt die Wirtschaftlichkeit eines Kompostierungsstalls vor allem davon ab, ob man über günstige Bezugsquellen für Hackschnitzel oder Sägespäne verfügt. Da-rauf verweisen die Autoren des Be-ratungsblattes „Kompostierungsställe managen“, das auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliches Bauen Bayern (www.alb-bayern.de) zu finden ist.
Die Stallbauexperten rechnen vor, dass bei einem Bedarf von 6 bis 20 m3 pro Kuh und Jahr bei 100 Tieren 600 bis 2000 m3 Einstreu pro Jahr anfallen. Bei einem Preis von 15 €/m³ führt das zu jährlichen Kosten zwischen 9000 und 30000 €. Der durchschnittliche Marktpreis für Sägespäne liegt aktuell bei 14 €/m3, für getrocknete Hackschnitzel bei 5 bis 15 €/m3. So entstehen Kosten für die Einstreu von 30 bis 300 € pro Kuh und Jahr.
Der Kompoststall verursache auch höhere Stallbaukosten wegen des erhöhten Platzbedarfs pro Tier. Beim Liegeboxenlaufstall werden 5 bis 6 m2/Tier veranschlagt, beim Kompostierungsstall 9 bis 15 m2/Tier. Der Unterschied von 4 bis 10 m2 pro Liegeplatz ergebe etwa Mehrkosten von 1000 bis 2500 €/Kuhplatz. Dafür entfalle die Innenausstattung für die Liegeboxen.
Vergleichbare Arbeitskosten
Hinsichtlich der Arbeitskosten seien die Kompostierungsställe mit den Liegeboxenställen bei guter Organisation vergleichbar. Nach aktuellen Schätzungen belaufe sich das zweimalige Durchmischen und Einebnen der Kompostmatratze bei einem Stall für 50 Kühe auf ca. 40 bis 50 Minuten täglich (ca. 5 bis 6 Akh/Kuh und Jahr).
Die Bearbeitung kann laut Autoren mit abgeschriebenen Maschinen erledigt werden und sei weniger aufwendig als beispielsweise das Reinigen von Tiefboxen.
Letztlich müssten die höheren Kosten für die Einstreu und den Stallplatz über die verbesserte Gesundheit, Fitness und Langlebigkeit der Tiere ausgeglichen werden. Laut der Autoren haben auf fast allen untersuchten Betrieben die frühen Abgangsursachen Eutererkrankungen, Fundament- bzw. Klauenschäden und Fruchtbarkeitsstörungen deutlich abgenommen.