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Extraluxus im neuen Luxxum

Lesezeit: 6 Minuten

Case IH will sein neues Modell im Premiumsegment platzieren. Ob der Traktor das Zeug dazu hat, haben wir für Sie in der Praxis getestet.


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Optisch ist der Luxxum 120 von Case IH gelungen. Er ähnelt seinem Vorgänger, dem Farmall U Pro. Aber Schönheit alleine reicht nicht.


Darum haben wir den Traktor genauer unter die Lupe genommen. Dabei fiel uns Positives, aber auch Negatives auf. Besonders lobenswert ist der Fahrkomfort. Verbesserungspotenzial bereitet das Reinigen des Kühlerpakets.


Doch von vorn: Den Luxxum treibt ein Fiat Powertrain (FPT)-4-Zylindermotor mit 3,4l Hubraum, Turbolader und Intercooler an. Bei 2200 U/min leistet er (Nennleistung) 117PS. Sein maximales Drehmoment von 491 Nm erreicht er bei 1500 U/min. Am Prüfstand erreichte er die Herstellerangaben.


Der Case IH hat keinen Dieselpartikelfilter. Die Abgasnorm-Stufe 4 erreicht er durch das SCR-System mit SCR-Kat. Das Ölwechselintervall liegt bei 600 Betriebsstunden. Der Dieseltank fasst 150l und der AdBlue-Behälter 14l. Das reicht für lange Einsatzzeiten zwischen dem Auftanken. Der Luxxum ist kompakt, wendig, stabil am Hang und bei Straßenfahrten flott unterwegs. Optimal für Bauern, die in diesem Leistungssegment komfortabel und mit technischen Extras unterwegs sein wollen.


Der passende Gang!

In allen Luxxum-Modellen ist das 32 x 32-Getriebe mit Schaltautomatik Standard. Die vier Gänge der vier Lastschaltgruppen lassen sich manuell über die Drucktasten am Multicontroller oder Joystick schalten.


In den Automatikmodus gelangen Sie durch Knopfdruck am Multicontroller. Tritt man das Gaspedal, schaltet der Traktor automatisch die Gänge und Gruppen durch – von 0 bis 40 km/h. Die vier Lastschaltstufen schalten rasch, der Gruppenwechsel dauert systembedingt einen Moment. Dafür schalten die Gänge sauber und ruhig – top!


Geisterhand am Vorgewende.

Per Schieberegler ist der Zeitpunkt verstellbar: Steht der Regler ganz hinten im Ecomodus, schaltet das Getriebe schon bei niedriger Drehzahl. Ganz vorne im Powermodus ist es umgekehrt.


Auch eine programmierbare Wendeschaltung ist an Bord. Mit dieser können Sie die Anfahrgänge frei einstellen. In unserem Testzeitraum verschlechterte sich jedoch der Schaltvorgang. Beim Mähen verschaltete sich das Getriebe am Vorgewende immer wieder, wir würgten den Luxxum ab. Nach einem Service war das Problem aber gelöst. Das Getriebe war neu kalibriert worden.


Die Case IH-Ingenieure haben dem Luxxum die Zapfwellendrehzahlen 540, 540E, 1000 und 1000 E spendiert. Diese können Sie mechanisch über einen Hebel vorgeben und per Knopfdruck ein- und ausschalten.


Eine Zapfwellenautomatik sowie ein Sanftanlauf sind serienmäßig dabei. Gewöhnungsbedürftig ist die Sicherheitsfunktion, die seit 1.1.2018 gesetzlich vorgeschrieben ist. Beispiel: Sie schalten die Zapfwelle ein und steigen ab, um den Holzanhänger zu bedienen. Kurze Zeit später schaltet sich die Zapfwelle ab. Was ist jetzt los? Bevor Sie vom Fahrersitz aufstehen, müssen Sie einen Sicherheitsknopf für die Zapfwelle drücken. Lästig ist dabei die Verzögerung. Würde man gleich beim Aufstehen des Fahrersitzes gewarnt, dass der Knopf nicht gedrückt wurde, könnte man sich unnötiges Stufensteigen ersparen. Ein Warnsignal lässt sich auf Wunsch aktivieren.


Nun zur Hydraulik: Das neue Closed- Center Load-Sensing-System (CCLS) fördert 80 l Öl pro Minute. Wer mehr benötigt, kann den Case IH optional mit 100 l/min und mit bis zu vier Zusatzsteuergeräten ordern. Die Durchflussmenge lässt sich für alle Steuerkreise regeln und die mechanischen Steuergeräte sind problemlos zu arretieren – das hat uns gut gefallen.


Der Luxxum ist kompakt. Anbaugeräte hebt er aber wie ein Großer. Dafür sorgen das Heckhubwerk (Kategorie II), das bis zu 5500 kg stemmt, und das Fronthubwerk, das 2000 kg schafft.


Ohne elektronisches Fronthubwerk funktioniert jedoch das Absenken der Arbeitsgeräte nicht so gut. Drückt man z.B. beim Mähen den Knopf für die Schwimmstellung, kracht das Frontmähwerk auf den Boden. Eine Drosselscheibe in der Hydraulikleitung kann günstig Abhilfe schaffen.


Klebt am Hang.

Die hydraulische Vorderachsfederung arbeitet mit der Kabinenfederung perfekt zusammen. Nämlich so gut, dass wir beim Mähen der Steilflächen anfangs glaubten, dass der Traktor umkippt.


Er klebt aber besser am Hang als gedacht. Außerdem lässt sich die Vorderachse per Schalter anheben und absenken. Praktisch beim An- und Abhängen von Geräten oder wenn man mehr Spielraum zum Boden benötigt.


Über vier Stufen gelangen Sie bequem in die Kabine. Dort sticht sofort die Bedienarmlehne mit dem Multicontroller ins Auge. Am Controller selbst finden Sie die wichtigsten Knöpfe für den Betrieb der Maschine. Diese unterscheiden sich in Form, Größe und Struktur. Dadurch erfühlt man sofort den richtigen Knopf. Außerdem liegt der Controller gut in der Hand.


Rundumsicht erstaunt.

Alle weiteren Knöpfe und Hebel in der Seitenkonsole sind übersichtlich angeordnet und sitzen am richtigen Platz. Die Rundumsicht aus der Kabine ist erstaunlich. Auch nach hinten gibt es freie Sicht auf die Koppelpunkte. Eine Klimaanlage ist Serie und funktioniert sehr gut – auch bei sengender Hitze wie in diesem Jahr.


Der Fahrer- und Beifahrersitz sind auf Premiumniveau. Ablageflächen und Flaschenhalter gibt es im Luxxum, diese waren uns aber zu klein. Gut hat uns hingegen die Schaltkulisse für die Arbeitsscheinwerfer gefallen. Per Knopfdruck schaltet man die gewünschten Scheinwerfer ein und aus. Die LED-Arbeitsleuchten selbst machen die Nacht zum Tag. Sie sind auch in Höhe und Neigung verstellbar.


Technik der großen Brüder:

Obwohl der Luxxum kein Großtraktor ist, wartet er mit der Technologie seiner großen Brüder auf. ISOBUS II ist auf Wunsch verfügbar. Optional gibt es auch ein Terminal, mit dem man ISOBUS-fähige Anbaugeräte per Touchscreen steuern kann.


Mit dem Task-Controller können Sie Felder kartieren, Teilbreiten schalten, Düngermengen aufzeichnen und vieles mehr.


Wartung mit Tücke.

Der Werkzeugkasten neben dem Aufstieg ist gut positioniert. Dort finden Sie einen Stecker zum Öffnen der Motorhaube. Die Haube ist einteilig und lässt sich ganz öffnen.


Das Kühlerpaket ist unserer Meinung nach eher kompliziert zu reinigen. Ein Schutzblech verhindert den freien Zugang.


Unterm Strich ist es Case IH mit dem Luxxum gelungen, einen Traktor fürs Premiumsegment zu bauen.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger, top agrar-Testteam.


Kontakt: claus.mayer@topagrar.com

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