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Frischer Wind für die Energiewende

Lesezeit: 2 Minuten

E s wirkt fast schon ein wenig rebellisch, wie sich der neue bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Energiewende vorstellt (siehe Interview Seite 10). Ein wichtiges Element dabei: Aiwanger will – anders als die Bundesregierung – auch die dezentrale Versorgung vorantreiben.


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Trotzdem verliert er nicht den Blick auf das große Ganze: Wieder mehr Erzeugung im eigenen Land statt großer Stromtrassen, die neue Abhängigkeiten schaffen und die bei einer mehr als zehnjährigen Realisierungszeit für den schnelllebigen Energiemarkt viel zu spät kommen dürften.


Seine erfrischenden Pläne rufen eine Aufbruchstimmung hervor, die es im Freistaat zuletzt im Jahr 2011 gab – als Ministerpräsident Seehofer nach dem Reaktorunfall in Fukushima mit einer schnellen Energiewende sogar die Bundesregierung links überholen wollte.


Doch während Seehofer seinen Bayernplan erst effekthascherisch nach der Devise „Freistaat first“ durchboxen wollte und schon ein Jahr später eine Kehrtwende vollzog, denkt Aiwanger von Anfang an bundesweit.


Gleichwohl können auch die bayerischen Bauern davon profitieren:


  • Aiwanger sieht das Gasnetz als Rückgrat der Energiewende. Das ist eine Chance für Biogasanlagen, die Bioerdgas einspeisen können – auch nach dem EEG. Bayern hat deutschlandweit die meisten Biogasanlagen, es wäre ein wichtiges Signal für die Bauern.
  • Gleichzeitig können Windparks per Elektrolyse überschüssigen Strom in Gas umwandeln und überall in Deutschland einspeisen. Damit nimmt Aiwanger andere Bundesländer wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein mit, die ihren Fokus mehr auf die Windenergie legen.
  • Mit Gas als Basis kann Bayern nicht nur den Strommarkt, sondern auch die Sektoren Wärme und Verkehr bedienen. Das fehlt bei der aktuellen Fokussierung des Bundes auf dem Strommarkt völlig. Hierbei geht der Minister aber wohltuend pragmatisch vor: Sowohl für E-Mobilität als auch für Gasfahrzeuge sieht er Chancen.
  • Wasserstoff oder Methan sind auch Rohstoffe für die chemische Industrie.Das bietet neue Absatzmöglichkeiten im Freistaat für Produzenten von regenerativem Gas.


Immer, wenn dezentrale Energieerzeugung gefragt ist, haben Bauern die Nase vorn. Von daher bedient Aiwanger auch ihre Interessen.


Zwar wird die große Energiepolitik in Berlin gemacht. Aber die Bundesländer können dazu wichtige Impulse geben, wie in den vergangenen Jahren die beiden grünen Energieminister Robert Habeck (Schleswig-Holstein) und Franz Untersteller (Baden-Württemberg) eindrucksvoll gezeigt haben. Bleibt zu hoffen, dass Aiwanger seinen Schwung beibehält, um frischen Wind in die festgefahrene Energiewende zu bringen.

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