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topplus Für Sie Getestet

Global gesehen gut

Lesezeit: 5 Minuten

Bei der Global-Serie von MF soll es sich um robuste Mehrzwecktraktoren handeln, die jeder einfach bedienen und warten kann. Ob der Traktor hält, was der Hersteller verspricht, testeten wir am MF 5711.


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Premiere der „Global“-Serie war zwar schon auf der Agritechnica 2015. Seither wurde sie aber ständig weiterentwickelt und um einige Modelle erweitert. Das Konzept zielt auf einen einfachen Traktor ab, der zwar mit wenig Elektronik auskommt, bei Fahrkomfort und Motortechnik aber am Puls der Zeit bleibt.


Neue Familienmitglieder


Im Frühjahr 2018 wurden zwei neue Mitglieder der Globalfamilie auf der Messe „Techagro“ in Österreich der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir haben das Modell MF 5711 bereits über einige Wochen in einem Praxistest in Augenschein genommen.


Kommen wir zum Motor: Der MF 5711 hat einen 4,4 l AGCO Power Vierzylinder mit 110 PS Common-Rail-Einspritzung und Abgasaufbereitung mit DOC und SCR unter der Haube. In Kombination mit der Kompaktheit des Traktors stufen wir den Motor als kräftig ein.


Bei unserem Zapfwellentest lag der Global mit gemessenen 97 PS im Normbereich. Der Verbrauch lag aus unserer Sicht vergleichsweise niedrig.


Beim Einstieg fiel uns sofort der breite Glastürflügel links und rechts auf. Die Haltebügel an den großen Kabinentüren erleichtern dem Fahrer den Einstieg über die fest montierten Trittstufen. Kleiner Wermutstropfen: Rechts gibt es nur eine steile Notleiter mit drei Stufen. Das Aussteigen ist hier nur rückwärts sicher möglich. Im Hofeinsatz war das etwas unpraktisch, da man bei gewissen Tätigkeiten öfters auf- und absteigen muss, gegebenenfalls auch auf beiden Seiten.


Gute Sicht aus der Kabine


Die im französischen Werk Beauvais gebaute Kabine ist sehr geräumig, mit einer hervorragenden Rundumsicht. Auch die niedrige Bauweise und die Plattformkabine konnten uns zufriedenstellen. Die optionale Klimaanlage sowie die Lüftung haben gut funktioniert. Der Beifahrersitz ist einfach, aber praktisch. Er kann weggeschwenkt werden. Die Schalter für Arbeitsscheinwerfer, EHR und Schwingungstilgung, Startschloss und ZW-Geschwindigkeiten sind rechts in der B-Säule sehr übersichtlich angeordnet. Die ZW-Geschwindigkeit wird elektrisch vorgewählt.


Komfortables Getriebe


Das Getriebe wird über den bewährten T-Hebel in der rechten Bedienkonsole geschaltet. Mit dem Hebel wählt man die Lastschaltstufe. Wird zusätzlich der Knopf betätigt, schaltet man die Gruppen. Beides kann auch über den Powershuttle-Hebel bedient werden.


Der MF Global verfügt über die beiden Automatikmodi Eco und Power für das Getriebe. In der Praxis konnten wir aber nur auf der Ebene und mit leichten Lasten sinnvoll damit arbeiten.


Schalten mit links


Das altbewährte Dyna 4-Getriebe ist für diese Leistungsklasse top. Besonders praktisch: Während man mit der rechten Hand z.B. das Hubwerk betätigt, kann man gleichzeitig mit der linken Hand die Lastschaltstufen über den Powershuttle-Hebel regeln. Das gibt es sonst nirgends und ist ein Alleinstellungsmerkmal von MF.


Die in der Grundausstattung vorhandenen Arbeitsscheinwerfer sind ausreichend. Wer allerdings öfter bei Dunkelheit arbeitet, sollte weiter aufrüsten. Das Heckhubwerk mit serienmäßiger elektronischer Hubwerkssteuerung erwies sich bei unserem Test als besonders kräftig.


Bei unserem Hubwerkstest bei einer österreichischen Genossenschaft übertraf der Schlepper die werksseitig angegebene Hubkraft sogar noch um über 300 kg. ▶


Das Hubwerk kann übrigens per Knopf von außen bedient werden. Ein Zapfwellenschalter zumindest mit Abschaltfunktion fehlt dagegen. Dies wäre etwa beim Güllefahren schon recht praktisch gewesen.


Kompromisse bei der Wartung


Bei der Wartung und Zugänglichkeit des Motors ist man bei MF Kompromisse eingegangen. So schwenkt etwa die Motorhaube nicht weit genug nach oben, um auch den letzten Winkel des Antriebsaggregates freizulegen.


Das liegt aber nur an einem zu kurzen Gasdruckzylinder! Dadurch konnten wir z.B. den Kühlerflüssigkeitsstand schlecht kontrollieren. Das Kühlerpaket ist schwer zugänglich bzw. schwierig zu reinigen. Ein ausziehbares Grobsieb erfüllt zwar gut seine Aufgabe. Die gründliche Reinigung wird aber durch fest verschraubte Leitbleche erschwert.


Eine Werkzeugkiste in ausreichender Größe ist vorhanden und gleich links neben dem Aufstieg angebracht. Kleinwerkzeug-Zubehör wie Zapfwellenschutz und Kugeln für die Fanghaken finden hier problemlos Platz.


Umparken zum Tanken


Die Anordnung der Tankstutzen für Diesel auf der linken Seite und der für AdBlue rechts sind im Alltag nicht unbedingt praktisch.


Müssen beide Tanks befüllt werden, muss der Fahrer den Traktor in der Regel umdrehen. Denn an den meisten Tankstellen stehen die Zapfsäulen für die beiden Betriebsmittel auf derselben Seite.


Fokus auf Preis


Den Global hat MF „mit Fokus auf den Preis“ konzipiert. Ziel war es, einen unkomplizierten und wirtschaftlichen Traktor zu bauen. Nach unserem Test können wir festhalten, dass das dem Hersteller durchaus gelungen ist.


Der Listenpreis von gut 81000 € liegt im guten Mittelfeld dieser Klasse. Unser Testtraktor lag noch knapp unter 100000 €. Die Frontzapfwelle ist nicht ab Werk lieferbar, sondern muss nachgerüstet werden. Wer auf das Dyna 4-Getriebe verzichten will, bekommt den MF 5711 in der abgespeckten Version mit einem 12/12-Getriebe etwas günstiger.


Gerhard Schieder, Georg Schuller, top agrar Test-Team.


claus.mayer@topagrar.com


topagrar

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