Mit der Fütterung von Leinsamen lässt sich das Verhältnis der Omega-Fettsäuren im Fleisch von Schweinen verbessern. Das zeigt ein Versuch aus der Schweiz.
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 stehen im Mittelpunkt vieler Ernährungsdiskussionen. Einerseits sind sie lebenswichtige Nährstoffe.
Andererseits gilt es als sehr wahrscheinlich, dass zu den Zivilisationskrankheiten auch ein Zuviel an Omega-6- in Kombination mit einem Zuwenig an Omega-3-Fettsäuren beiträgt. Omega-6-Fettsäuren wirken eher entzündungs- und blutgerinnungsfördernd, während die Omega-3-Varianten blutverdünnend und entzündungshemmend sind.
Das richtige Verhältnis der Fettsäuren
Ein Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis in der Gesamtration von kleiner als fünf gilt als ideal. In der menschlichen Ernährung und auch im Fleisch und Fett von in üblicher Weise gefütterten Schweinen und Geflügel liegt das Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis aber häufig über zehn.
Der Mensch wie das Schwein kann diese Fettsäuren nicht selbst bilden und muss sie mit der Nahrung aufnehmen.
2,5% Leinsamen in der Ration
Fütterungsversuche, die im Rahmen eines Schweizer Forschungsprogramms unter Praxisbedingungen durchgeführt wurden, konnten klar zeigen, dass eine Futterzulage von 2,5% Leinsamen, die einen hohen Anteil Omega-3-Fettsäuren enthalten, das Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis in Fett und Fleisch von über zehn auf unter fünf drücken kann (siehe Übersicht).
Ranzig werden ist Risiko
Ein Nachteil der Omega-3-Fettsäuren ist, dass sie leicht ranzig werden können. Durch die antioxidative Wirkung von Selen und Vitamin E kann das Ranzigwerden aber hinausgezögert werden.
Mit einer Zulage von 200 mg/kg Vitamin E sowie 0,2 mg/kg Selenhefe konnten die Omega-3-Fettsäuren so weit stabilisiert werden, dass in Verkostungen keine Unterschiede zu Produkten aus üblichen Fütterungsverfahren festzustellen waren. Der höhere gesundheitliche Wert des Fleisches hatte also keine negativen Auswirkungen auf den Genusswert.
Zudem stärkt Selen das Immunsystem und verhindert Zellschäden. Da dem Schweinefutter üblicherweise Selen zugesetzt wird, ist Schweinefleisch allgemein eine gute Quelle von Selen.Nadine Maier
klaus.dorsch@topagrar.com
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Mit der Fütterung von Leinsamen lässt sich das Verhältnis der Omega-Fettsäuren im Fleisch von Schweinen verbessern. Das zeigt ein Versuch aus der Schweiz.
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 stehen im Mittelpunkt vieler Ernährungsdiskussionen. Einerseits sind sie lebenswichtige Nährstoffe.
Andererseits gilt es als sehr wahrscheinlich, dass zu den Zivilisationskrankheiten auch ein Zuviel an Omega-6- in Kombination mit einem Zuwenig an Omega-3-Fettsäuren beiträgt. Omega-6-Fettsäuren wirken eher entzündungs- und blutgerinnungsfördernd, während die Omega-3-Varianten blutverdünnend und entzündungshemmend sind.
Das richtige Verhältnis der Fettsäuren
Ein Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis in der Gesamtration von kleiner als fünf gilt als ideal. In der menschlichen Ernährung und auch im Fleisch und Fett von in üblicher Weise gefütterten Schweinen und Geflügel liegt das Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis aber häufig über zehn.
Der Mensch wie das Schwein kann diese Fettsäuren nicht selbst bilden und muss sie mit der Nahrung aufnehmen.
2,5% Leinsamen in der Ration
Fütterungsversuche, die im Rahmen eines Schweizer Forschungsprogramms unter Praxisbedingungen durchgeführt wurden, konnten klar zeigen, dass eine Futterzulage von 2,5% Leinsamen, die einen hohen Anteil Omega-3-Fettsäuren enthalten, das Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis in Fett und Fleisch von über zehn auf unter fünf drücken kann (siehe Übersicht).
Ranzig werden ist Risiko
Ein Nachteil der Omega-3-Fettsäuren ist, dass sie leicht ranzig werden können. Durch die antioxidative Wirkung von Selen und Vitamin E kann das Ranzigwerden aber hinausgezögert werden.
Mit einer Zulage von 200 mg/kg Vitamin E sowie 0,2 mg/kg Selenhefe konnten die Omega-3-Fettsäuren so weit stabilisiert werden, dass in Verkostungen keine Unterschiede zu Produkten aus üblichen Fütterungsverfahren festzustellen waren. Der höhere gesundheitliche Wert des Fleisches hatte also keine negativen Auswirkungen auf den Genusswert.
Zudem stärkt Selen das Immunsystem und verhindert Zellschäden. Da dem Schweinefutter üblicherweise Selen zugesetzt wird, ist Schweinefleisch allgemein eine gute Quelle von Selen.Nadine Maier