In Süddeutschland stehen drei Programme für eine professionelle Haltungsberatung zur Verfügung.
1. Cows+more
Das Programm „Cows+More“ wurde von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen entwickelt und wird in Baden-Württemberg z.B. vom LKV und von Beratungsdiensten angeboten. In Bayern nutzt die LKV Beratungsgesellschaft mbH das Programm.
Bei Cows+More erfassen Berater die relevanten Daten im Stall. Sie vermessen z.B. Liegeboxen und Fressgitter, bewerten das Laufverhalten und die Verschmutzungen der Kühe. Das Programm wertet die Daten aus und veranschaulicht diese mit Grafiken. Der Vergleich zu Berufskollegen ist möglich. Es sollen Schwachstellen im Stall sichtbar werden und praktikable Lösungen mit dem Landwirt erarbeitet werden.
Die Kosten für die Beratung kalkulieren die Institutionen unterschiedlich. Grundsätzlich sind Förderungen von bis zu 80% der Kosten möglich. Für Mitglieder des Beratungsdienstes Ilshofen ist die Cows+More-Analyse inklusive, externe Betriebe zahlen 550 €. Bei der LKV Beratungs- und Service GmbH fallen keine Mitgliedsbeiträge an, die Analyse erfolgt innerhalb der Modulberatung für interessierte Landwirte.
2. Kuhkomfortberatung Bayern
Die LKV Beratungsgesellschaft mbH bietet in Bayern zusätzlich die „Kuhkomfortberatung Rind“ an. Ziel ist es, Kuhkomfort und Haltung in bestehenden Anbinde- sowie Laufställen mit wenig Aufwand zu verbessern oder beim Um- und Neubau zu unterstützen.
Bei einem Stallrundgang prüfen Berater die Abmessungen und Klimadaten, kontrollieren die Beschaffenheit der Futterbarren, Laufgänge und Liegeboxen sowie die Anordnung von Tränken, Kraftfutterstationen und Bürsten. Mit dem Landwirt schauen sie sich die Kühe und deren Verhalten genau an, z.B. das Abliegeverhalten oder Druckstellen. Der Landwirt erhält praxisnahe Verbesserungsvorschläge. Auf Wunsch, kommt der Berater ein zweites Mal, um die Umsetzung und Wirkung der Maßnahmen zu besprechen.
Den Kuhkomfort-Check können LKV-Mitglieder und Nichtmitglieder nutzen. Für durch das Land Bayern förderfähige Betriebe fallen als Kosten je tatsächlich angefallene Beratungsstunde 60 € netto inkl. Anfahrt an.
3. App Q-Wohl-BW
Zudem gibt es die App „Q-Wohl-BW“, die von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg und der Stabstelle für Tierschutz des Stuttgarter Agrarministeriums entwickelt wurde. Mit der kostenlosen App können Milchviehhalter selbstständig Haltung, Management und tierbezogene Indikatoren kontrollieren und dokumentieren.
Die Anwendung eignet sich für alle Rinderrassen und Stallsysteme. Zum Bewerten des Tierverhaltens oder von Verschmutzungen gibt es Beispielbilder, die sich durch Antippen auswählen lassen. Mit einem optionalen großen Audit lässt sich auch die Haltungseinrichtung analysieren. Dabei gibt der Landwirt z.B. die Abmessungen der Liegeboxen an und bekommt Vorschläge für bauliche und technische Verbesserungen.
Da die Angaben zur Haltungstechnik leicht zu erfassen, die tierbezogenen Indikatoren standardisiert sind und die Auswertung als Ampelbericht erfolgt, soll eine Rücksprache mit Fachberatern möglich sein. Anke Reimink
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In Süddeutschland stehen drei Programme für eine professionelle Haltungsberatung zur Verfügung.
1. Cows+more
Das Programm „Cows+More“ wurde von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen entwickelt und wird in Baden-Württemberg z.B. vom LKV und von Beratungsdiensten angeboten. In Bayern nutzt die LKV Beratungsgesellschaft mbH das Programm.
Bei Cows+More erfassen Berater die relevanten Daten im Stall. Sie vermessen z.B. Liegeboxen und Fressgitter, bewerten das Laufverhalten und die Verschmutzungen der Kühe. Das Programm wertet die Daten aus und veranschaulicht diese mit Grafiken. Der Vergleich zu Berufskollegen ist möglich. Es sollen Schwachstellen im Stall sichtbar werden und praktikable Lösungen mit dem Landwirt erarbeitet werden.
Die Kosten für die Beratung kalkulieren die Institutionen unterschiedlich. Grundsätzlich sind Förderungen von bis zu 80% der Kosten möglich. Für Mitglieder des Beratungsdienstes Ilshofen ist die Cows+More-Analyse inklusive, externe Betriebe zahlen 550 €. Bei der LKV Beratungs- und Service GmbH fallen keine Mitgliedsbeiträge an, die Analyse erfolgt innerhalb der Modulberatung für interessierte Landwirte.
2. Kuhkomfortberatung Bayern
Die LKV Beratungsgesellschaft mbH bietet in Bayern zusätzlich die „Kuhkomfortberatung Rind“ an. Ziel ist es, Kuhkomfort und Haltung in bestehenden Anbinde- sowie Laufställen mit wenig Aufwand zu verbessern oder beim Um- und Neubau zu unterstützen.
Bei einem Stallrundgang prüfen Berater die Abmessungen und Klimadaten, kontrollieren die Beschaffenheit der Futterbarren, Laufgänge und Liegeboxen sowie die Anordnung von Tränken, Kraftfutterstationen und Bürsten. Mit dem Landwirt schauen sie sich die Kühe und deren Verhalten genau an, z.B. das Abliegeverhalten oder Druckstellen. Der Landwirt erhält praxisnahe Verbesserungsvorschläge. Auf Wunsch, kommt der Berater ein zweites Mal, um die Umsetzung und Wirkung der Maßnahmen zu besprechen.
Den Kuhkomfort-Check können LKV-Mitglieder und Nichtmitglieder nutzen. Für durch das Land Bayern förderfähige Betriebe fallen als Kosten je tatsächlich angefallene Beratungsstunde 60 € netto inkl. Anfahrt an.
3. App Q-Wohl-BW
Zudem gibt es die App „Q-Wohl-BW“, die von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg und der Stabstelle für Tierschutz des Stuttgarter Agrarministeriums entwickelt wurde. Mit der kostenlosen App können Milchviehhalter selbstständig Haltung, Management und tierbezogene Indikatoren kontrollieren und dokumentieren.
Die Anwendung eignet sich für alle Rinderrassen und Stallsysteme. Zum Bewerten des Tierverhaltens oder von Verschmutzungen gibt es Beispielbilder, die sich durch Antippen auswählen lassen. Mit einem optionalen großen Audit lässt sich auch die Haltungseinrichtung analysieren. Dabei gibt der Landwirt z.B. die Abmessungen der Liegeboxen an und bekommt Vorschläge für bauliche und technische Verbesserungen.
Da die Angaben zur Haltungstechnik leicht zu erfassen, die tierbezogenen Indikatoren standardisiert sind und die Auswertung als Ampelbericht erfolgt, soll eine Rücksprache mit Fachberatern möglich sein. Anke Reimink