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„Ich habe riesigen Respekt vor den Bauern“

Lesezeit: 3 Minuten

Herbert Lang leitete 28 Jahre das Landwirtschaftsamt und die Landwirtschaftsschule in Schweinfurt. Was lag Bayerns dienstältestem Behördenleiter als Berater und Lehrer besonders am Herzen?


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Herr Lang, Sie waren drei Viertel Ihres Berufslebens Amts- und Behörden-leiter. Warum kamen Sie schon so früh in diese Leitungsfunktion?


Herbert Lang: Mitte der 80er- bis Anfang der 90er-Jahre war eine Umbruchzeit in der Landwirtschaft. Für staatliche Berater gab es viele Möglichkeiten, sich zu bewähren. Wir haben z.B. in Unterfranken ein Konzept für EDV-Kurse für Bauern entwickelt, das dann in ganz Bayern übernommen wurde. Das Gleiche galt für die neue Meisterprüfungsverordnung, die wir zunächst einige Jahre bei uns getestet haben, bevor sie bayern- und bundesweit eingeführt wurde. Die Freiräume sind heute kleiner, aber es gibt sie noch. Die jungen Berater sollten sie nutzen. Denn die Herausforderungen an die Landwirtschaft sind so gewaltig, dass wir gerade von unten aus den Regionen gute Lösungen brauchen.


Hatten Sie nicht das Bedürfnis, auf der Karriereleiter nach oben zu steigen?


Lang: Ich selbst nicht, andere schon, z.B. in der Landesanstalt für Betriebswirtschaft oder im Landwirtschafts-ministerium. Ich hatte das Glück, dass ich immer zum richtigen Zeitpunkt Vater wurde. Als Amts- und Schulleiter konnte ich das, was mich erfüllte, z.B. die Arbeit mit den Meisteranwärtern, viel besser leben. Ich war am richtigen Platz und war gefühlt auch erfolgreich.


Sie waren bei Ihren Landwirten und Schülern sehr beliebt. Was lag Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders am Herzen?


Lang: Vielleicht haben die Landwirte gespürt, dass ich sie als Menschen achte und riesigen Respekt vor ihnen habe. Für mich waren immer der Mensch und die Familie das Wichtigste. Deshalb stelle ich die Persönlichkeitsbildung über die Ökonomie. Auf lange Sicht waren die am erfolgreichsten, die es geschafft haben, die Familie vor den Betrieb zu stellen. Ich glaube auch, dass in den letzten Jahrzehnten viele über die eigene Leistungsgrenze gegangen sind. Aber Größe allein sichert nicht die Existenz.


Haben Sie schon Pläne für Ihren Ruhestand?


Lang: Ich möchte Herr meines eigenen Terminkalenders werden und meiner Familie das zurückgeben, was sie mir in all meinen Berufsjahren an Freiraum gegeben hat. Dann möchte ich durch Vorträge mithelfen, bei der Bevölkerung das Bild der Landwirtschaft zu verbessern. Mein Ziel ist, dass die Bauern wieder die Wertschätzung erfahren, die ihnen gebührt. Wenn dann noch Zeit bleibt, würde ich mich gerne in der Weiterentwicklung der Bildungsarbeit engagieren. klaus.dorsch@topagrar.com

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