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„Ich wollte meine Heimat erhalten“

Lesezeit: 3 Minuten

Renata Bauer ist 23, als sie den elterlichen Betrieb übernimmt. Ihre Vorstellungen von damals erscheinen ihr heute zu romantisch.


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Für mich war wichtig, zuerst Erfahrung außerhalb des elterlichen Betriebs in Waldenburg (Landkreis Hohenlohe) zu sammeln. Also habe ich angefangen, beim Maschinenring zu arbeiten und bin in meine eigene Wohnung gezogen. Dann haben sich meine Eltern scheiden lassen und es war klar, dass der Betrieb verkauft werden soll. Nein, dachte ich, das darf nicht passieren. Ich wollte meine Heimat erhalten. Also kündigte ich meine Wohnung wieder und ging mit Anfang 20 zurück nach Hause. Eine Bedingung war allerdings, dass ich dann auch relativ zeitnah die Betriebsführung übernehmen darf. Damals stand der Milchviehbetrieb finanziell recht wackelig da, allerdings war ich von den Voraussetzungen immer überzeugt. Sowohl vom Viehbestand als auch von der Fläche.


Mit dem Mann zur GbR


2006 habe ich die Betriebsführung übernommen, 2007 lernte ich meinen Mann in der Meisterschule kennen. Auch er hatte einen Betrieb. Nach der Hofübergabe gründeten mein Mann und ich eine GbR und legten unsere beiden Betriebe zusammen.


Mir war immer klar, dass ich in der Landwirtschaft arbeiten möchte. Mit der Hofübernahme wurde ich mein eigener Chef und konnte meine Ideen und Vorstellungen umsetzen. Der wichtigste Faktor allerdings, der mich zu dem Schritt motiviert hat, war die Vorstellung, dass meine Kinder irgendwann so aufwachsen sollen, wie wir aufgewachsen sind.


Ich wollte schon immer gemeinsam mit meiner Familie leben und wirtschaften und bin davon ausgegangen, dass man die Kinder gut in den Hofalltag integrieren kann.


Für die Kinder zurückstecken


Jetzt, mit vier Kindern zwischen sechs Jahren und drei Monaten, weiß ich allerdings auch, dass das nicht ganz so einfach ist, wie ich es mir mit Anfang 20 vielleicht vorgestellt habe. Natürlich geht es, aber es ist schwer für mich, den Hof und die Kinder unter einen Hut zu bekommen. Deshalb mache ich draußen inzwischen auch wesentlich weniger, als ich eigentlich möchte. Bevor unser Kleinster geboren wurde, habe ich mich mit meinem Mann häufig abgewechselt – dann bin ich morgens in den Stall und er hat die Kinder betreut. Das geht jetzt aktuell mit Baby nicht mehr.


Und das ist ein ganz wichtiger Punkt: Als Betriebsleiterin mit Kindern ist es ganz natürlich, dass man ein paar Jahre wieder zurücksteckt und einen Teil der Betriebsführung an den Mann oder wieder den Vater abgibt. Damit muss man klarkommen. Für mich war das schwer, schließlich hatte ich fast zehn Jahre lang „den Hut auf“. Inzwischen arbeiten wir zusätzlich mit Fremdarbeitskräften, das nimmt mir ein wenig den Druck.“Anja Rose

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