Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Reportage

„In kleinen Etappen zurück in den Alltag“

Lesezeit: 3 Minuten

Nach einer Gehirnblutung ändert sich für Thomas Heilmann alles. Der Landwirt aus Schrozberg ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen und kämpft jeden Tag.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Welches Kalb hat die Kalbin bekommen“. Das war Thomas Heilmanns erste Frage an seine Frau, nachdem er aus dem Koma erwachte. Vier Tage zuvor, im Februar 2019, brach der Landwirt zusammen, als er auf dem Weg ist, bei der Geburt zu helfen. Mit einem Blutdruck von 280 wird er in die Klinik nach Würzburg geflogen. „Von einer Minute auf die andere war ich weg“, erinnert sich Thomas Heilmann. Zuvor hatte der 52-Jährige keine gesundheitlichen Probleme. Stressfrei war die Arbeit auf dem Milchviehbetrieb allerdings nie. Gerade am Tag des Zusammenbruchs war vorher der Bulle ausgebrochen.


Drei Monate Reha


Die Diagnose: Hirnblutung. Drei Wochen lag der Landwirt auf der Intensivstation, während eines dreimonatigen Reha-Aufenthalts lernte er, mit seiner halbseitigen Lähmung fertig zu werden. Ende Mai durfte er dann endlich wieder nach Hause. Dort hatte seine Familie alles für seine Ankunft vorbereitet. Statt des Gemüsegartens wartete eine neue Terrasse mit rollstuhlgerechtem Aufgang. Über diesen kann er bis ins Wohnzimmer fahren.


Trotz seiner Krankheit ist Thomas Heilmann inzwischen wieder viel unterwegs und übernimmt zahlreiche Aufgaben: Er schaut nach dem Rechten, telefoniert, gibt Bestellungen auf.


Mit ElektroAntrieb


Besonders wertvoll für die gesamte Familie ist sein elektrischer Rollstuhl. Denn durch diesen ist der Landwirt mit 12 km/h mobil. Für das geländegängige Gefährt hat die Familie allerdings lange kämpfen müssen. „Die Genehmigung dafür zu bekommen, war nicht leicht“, erinnert sich Margit Heilmann. Dabei ist es für den Betriebsinhaber sehr wichtig, sich selbstständig fortbewegen zu können. „Er setzt sich hinein, sagt „Tschüss“ und weg ist er!“, beschreibt seine Frau Margit.


Geduld mit sich selbst und seinem Körper zu haben, fällt dem Landwirt nicht immer leicht. Was ihm hilft, ist in erster Linie seine Familie. Während seiner Zeit im Krankenhaus fuhr seine Frau jeden Tag eine Stunde nach Würzburg und zurück, um ihn zu besuchen – und das neben der Arbeit auf dem Hof. „Es hat ihm geholfen, wenn ich da war“, erzählt sie. Überhaupt freut sich der Familienvater immer über Besuch. Vor allem die drei tobenden Enkelbuben halten ihren Opa auf Trab. Für Thomas Heilmann war die Familie ein entscheidender Faktor, um trotz seiner Behinderung wieder in den Alltag zu finden. Seine Frau, die fünf Kinder, Schwiegersöhne und -töchter, alle waren und sind im entscheidenden Moment zur Stelle.


Wieder Schlepper fahren


Heilmanns Ziel ist es, wieder zu laufen. „Und Bulldog fahren zu können“, merkt seine Frau lächelnd an. Der Landwirt hat einen Lastenaufzug beantragt, mit dem er in die Schlepperkabine auffahren kann. Glücklicherweise kann Heilmann die rechte Hand benutzen. „Die Schlepper werden heute alle mit Joystick gesteuert“, freut sich der leidenschaftliche Bulldogfahrer. Ein neuer Deutz steht schon bereit.


Sophia Philipp

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.