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topplus Aus dem Heft

Ja, es lohnt sich zu kämpfen

Lesezeit: 3 Minuten

Es ist immer wieder interessant, wie sehr sich das eigene Erleben auf dem Hof mit den Themen deckt, die ich als Redakteurin für top agrar bearbeite. Unser Gemeinderat diskutiert zurzeit auf Antrag der Grünen darüber, glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel und Folien auf den von Spargel- und Gemüseanbau geprägten, gemeindeeigenen Pachtflächen zu verbieten. Zeitgleich sehen Bäuerinnen aus Baden-Württemberg in einer aktuellen Studie Bürokratie und Auflagen als größte Gefahr für die heimische Landwirtschaft (siehe Beitrag Seite 44).


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Viele Teilnehmerinnen der Studie zur „Situation von Frauen in der Landwirtschaft“ sorgen sich, ob ihr Hof in den nächsten zehn Jahren überhaupt noch existieren kann. Als existenzgefährdend werden, nicht überraschend, steigende Kosten und sinkende Preise, Generationenkonflikte und fehlende Hofnachfolger genannt. Aber: Als die wichtigsten Gründe für die Existenzgefährdung nennen die Frauen mit deutlichem Abstand an erster Stelle (57 %) veränderte gesetzliche Vorgaben und an zweiter Stelle (18 %) bürokratische Hürden. Nicht auf den Höfen, sondern in den gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen sehen sie die größte Herausforderung.


Das spiegelt sich auch deutlich in den Antworten auf die Frage nach der Zukunft der Landwirtschaft im Allgemeinen in den nächsten fünf Jahren wider. Rund 70 % der Teilnehmerinnen bewerten die Zukunft der Landwirtschaft als eher schlecht bzw. sehr schlecht, unabhängig von den Betriebszweigen. Weiter bewerten rund 85 % das Ansehen der Landwirtschaft in der medialen Öffentlichkeit als eher schlecht bis sehr schlecht. Dabei scheinen die jüngeren Teilnehmerinnen sogar noch skeptischer zu sein als die älteren.


Wenn ich dann sehe, was vor der eigenen Haustür geschieht. Wie mit Unkenntnis und fachlich fragwürdigen Argumenten z.B. Verbote für die Landpachtverträge durchgedrückt werden sollen, dann bin ich ganz nah bei den Teilnehmerinnen der Studie. Dann sorge auch ich mich um die regionale, bäuerliche Landwirtschaft nach der ansonsten immer laut geschrien wird. Und ich denke an die Familien, die ihre Höfe mit Leib und Seele bewirtschaften.


Was mir aber Mut macht: 80 % der Frauen antworteten, dass sie Bäuerin aus Leidenschaft sind – trotz allem. Nutzen Sie die Begeisterung und Leidenschaft für Ihren Beruf, um dafür zu kämpfen. Suchen Sie unbedingt das Gespräch mit den Verbrauchern, NGOs und anderen Kritikern der Landwirtschaft. Setzen Sie sich mit deren Argumenten auseinander und zeigen Sie ihnen die Konsequenzen ihrer Forderungen auf. Nur so verstehen Außenstehende, wieso bestimmte Betriebsmittel für die Erzeugung von Lebensmitteln wichtig sind. Und vielleicht kann dann auch mancher Kompromiss gefunden werden. Vielleicht schaffen Sie es ja, Ihren Gemeinderat zu überzeugen, dass die Landwirtschaft wieder mehr Respekt und verlässlichere Rahmenbedingungen verdient hat.

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