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„Jede Möglichkeit zur Nachsaat nutzen“

Lesezeit: 3 Minuten

Siegfried Thoma will vor allem hochwertiges Futter vom Grünland holen. Sein Aufwand zahlt sich aus.


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Was tun, wenn die Niederschläge am Standort nicht für eine intensive Grünland-Nutzung reichen? Mit dieser Frage schlägt sich Milchviehhalter Siegfried Thoma aus Tirschenreuth in der nördlichen Oberpfalz nicht erst seit den trockeneren und heißeren Sommern rum. Doch das Thema wird immer drängender.


Mit rund 600 mm Niederschlag im Jahresschnitt gehört sein Standort mit einem Mix aus feuchten, schweren und sandig-steinigen Böden noch nicht zu den absoluten Trockenstandorten, aber Mindererträge machten sich auch bei ihm bemerkbar. „Obwohl es unser Standort nicht hergibt, holen wir fünf Schnitte herunter. Denn nur mit jungem Futter habe ich genug Eiweiß im Trog“, ist Thoma überzeugt. Die jährliche Nachsaat mit dem Güttler-Greenmaster ist für ihn auf allen Flächen ein Muss.


Wenig gute Weidelgräser


So bringt er je nach Zustand der Narbe im Frühjahr zwischen 5 bis 10 kg einer vom LKP speziell für sein Gebiet zusammengestellten Nachsaatmischung aus. Sie enthält fünf bis sechs Sorten späte diploide und tetraploide Weidelgrassorten, die etwas Trockenheitsresistenz mitbringen. Sie machen rund 85% der Mischung aus. Der Rest besteht aus 10% Lieschgras und 5% Weißklee. „Es gibt leider nicht viele gute Weidelgrassorten“, so die Erfahrung von Thoma.


Knaulgras will er vermeiden, weil es schnell zur Verholzung neige, wenn man nicht zum richtigen Zeitpunkt schneiden könne. Der optimale Zeitpunkt für die Nachsaat ist wegen der Restfeuchte im Frühjahr. „Man muss zeitig mähen, damit die Nachsaat nachher nicht im alten Gras erstickt.“


Enges Zeitfenster


Im Frühjahr schleppt er die Flächen ab, striegelt, walzt und sät sie nach. Alles in einem Arbeitsgang per Greenmaster. Bei Geilstellen fahre man auch schon mal doppelt drüber. „Zum Glück dürfen wir die Kombination mit der Walze auch in Zukunft nutzen.“ Insgesamt bringt Thoma per Möscha-Verteiler etwa 40 bis 45 m³ Gülle im Jahr aus. „Dass das Gras die Herbstgülle noch den ganzen Winter nutzen kann, sieht man im Frühjahr“, sagt Thoma. Der Bestand dürfe nicht zu hoch in den Winter gehen, daher lege man den fünften Schnitt so spät wie möglich.


Es sei allerdings schwer, durch die kleinstrukturierten und stark verstreuten Flächen immer das optimale Zeitfenster zu nutzen. Hinzu komme, dass die Böden bei Regen schnell nicht mehr befahrbar seien und er sich die Nachsaatkombination mit sieben anderen Landwirten teile. Von 5 ha macht Thoma Heu, das mit Warmluft aus der Biogasanlage getrocknet wird. „Ein später Heuschnitt kann durch die Aussamung der Gräser eine Nachsaat auf einer Weidelgraswiese allerdings nicht ersetzen.“


Die Gemeine Rispe ist fast überall ein Problem, daher achtet der Landwirt darauf, Verdichtungen zu verhindern. Die Reifendruckregelanlage werde fleißig eingesetzt. „Zurzeit probieren wir in unserer Güllegemeinschaft ein Scheibenschlitzgerät aus, das sich auch bei Trockenheit bewährt hat.“ Der hohe Aufwand für gutes Futter zeigt sich in Energiegehalten von durchschnittlich 6,4 MJ NEL/kgTM und 16 bis 19% Rohprotein. Bei der Rohfaser erreicht er circa 26%. „Sogar den vierten und fünften Schnitt bekommen die Laktierenden.“ Eine Herdenleistung von 10000 kg pro Kuh und Jahr spricht für sich. Siegfried Thoma überlegt auf Gräser umzustellen, die mehr Trockenheit vertragen. „Aber viele davon altern früh und der Rohfaseranteil steigt. Wir müssten daher noch mehr frühe Weidelgräser einsetzen, damit die Schnittzeitpunkte wieder passen.“-sl-

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