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Kälber wieder in der Region mästen?

Lesezeit: 3 Minuten

Darum gehts: Langstreckentransporte nicht abgesetzter Kälber sollen aus Tierschutzgründen künftig vermieden werden. Lassen sich regionale Kälbermast-Strukturen aufbauen?


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Zum Aufbau von Vermarktungswegen innerhalb Baden-Württembergs hat unsere Stab-stelle einen Austausch mit Wirtschaftsbeteiligten aller involvierten Branchen initiiert, der verschiedene Projekte anstieß und die Politik zu verschiedenen Fördermaßnahmen veranlasste.


Bei der Lösung der systemimmanenten Probleme der Kälberhaltung muss auf verschiedenen Ebenen der Wertschöpfungskette angesetzt werden: Die Zahl der Kälber muss reduziert werden, der Aufbau verhaltensgerechter Haltungen muss finanziell attraktiv sein und die Abnahme von Tieren aus besonders tiergerechten Haltungsformen muss mit einem angemessenen Preis gesichert sein.


Zur Verringerung der Kälber mit schlechter Mastleistung werden z.B. eine Verlängerung der Zwischenkalbezeit, der Einsatz von gesextem Sperma sowie Kreuzungen mit Fleischrassen empfohlen.


Aus Tierschutzsicht besonders zu begrüßen ist die kuhgebundene Kälberaufzucht. Neue Initiativen des Einzelhandels, von Bioverbänden und Erzeugergemeinschaften existieren bereits. Dabei bleiben die Kälber bis zur Schlachtung zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat auf dem Betrieb. Ihre Abnahme ist über den Einzelhandel gesichert. Mit einer Querfinanzierung über den Milchpreis könnten dabei auch die Molkereien in die Verantwortung genommen werden.


Die Nachfrage nach regionalem Kalbfleisch ist begrenzt. Für artgerecht gemästete Bullen und Färsen aus Baden-Württemberg besteht mehr Potenzial. Aber auch in diesem Bereich baut der Einzelhandel derzeit bereits eine Initiative mit hohen Tierwohlstandards auf.


Ohne Nachfrage geht es nicht! Da helfen auch Appelle von Politikern, Tierärzten, NGOs und selbst ernannten Tierschützern nichts, die uns glauben machen wollen, dass die „Gesellschaft“ heutzutage keine Kälbertransporte mehr akzeptiert.


Wirklich? Oder sind es vielmehr die Bilder von kleinen Kälbern, die so leicht Emotionen und damit Spendenbereitschaft wecken?


Ein Schelm, der den Gedanken zu Ende denkt, aber glaubt man dem Lebensmitteleinzelhandel, werden Kaufentscheidungen, auch in Zeiten stetig geführter Tierwohldiskussionen, maßgeblich durch den Preis bestimmt und Tierliebe endet häufig an der Kasse.


Etwa zwei Drittel der in Baden-Württemberg verkauften Kälber, finden ihren Platz in spezialisierten Mastbetrieben in Niedersachsen, in den Niederlanden und in Spanien.


Warum nicht im Ländle? War da nicht unter anderem der laute Ruf der Offizialberatung, die Landwirtschaft möge sich spezialisieren und in den Grünlandregionen auf die Milchviehhaltung konzentrieren.


Und nun? Nun soll alles anders sein. Kein Problem, aber ein Aufbau regionaler Maststrukturen auf der Grundlage von Lippenbekenntnissen kann nicht funktionieren.


Dafür braucht es eine langfristig gesicherte Abnahme mit vollkostendeckenden Erzeugerpreisen, inklusive des notwendigen Gewinnbeitrages.


Und die „Gesellschaft“? Die steht in der Pflicht, mit ihrem Einkaufs- und Bezahlverhalten genau das sicherzustellen, denn andernfalls kann man Forderungen nach mehr Tierwohl und Regionalität nicht ernst nehmen.

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