Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aktuelles Interview

Kälbertransporte: „Wir brauchen endlich klare, verlässliche Vorgaben“

Lesezeit: 3 Minuten

Die Restriktionen durch die Blauzungenkrankheit und Transportauflagen belasten Betriebe und Zuchtverbände.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wohin mit Kälbern ohne Impfstatus in den Restriktionszonen? Das war die bange Frage, als im Frühjahr die Auflagen für die Verbringung dieser Tiere plötzlich verschärft wurden. Hat sich das Problem inzwischen gelöst?


Dr. Georg Röhrmoser: Leider nur zum Teil. Wir haben jetzt zwar genug Impfstoff und in den Restriktionsgebieten auch eine gute Impfabdeckung. Dadurch können wieder Kälber in Gebiete, die frei sind von Blauzunge, verkauft werden. Die wirtschaftlichen Einbußen für die Betriebe halten allerdings noch an, denn der Markt ist übervoll und der Preisverfall entsprechend. In den Sommermonaten betrugen die Einbußen für Fleckviehkälber zwischen 100 bis 150€ pro Tier. Bei Braunvieh gab es nur die Hälfte des üblichen Preises. Zudem haben wir Marktanteile verloren.


Das Risiko einer Übertragung der Blauzungenkrankheit lässt im Winter deutlich nach. Sind Handelserleichterungen in den nächsten Monaten realistisch?


Röhrmoser: Gemeinsam mit dem Bundesverband BRS haben wir eine neue Risikoeinschätzung gegefordert. Zwischenzeitlich sind aber in Rheinland-Pfalz und im Saarland neue Fälle aufgetreten, daher ist es eher unwahrscheinlich, dass die Regeln für die Verbringung aus den Restriktionszonen in nächster Zeit geändert werden. Kurzfristiges Ziel wäre, dass ein negativer Virustest für das Verbringen wieder reicht.


Wer Kälber verkauft, hat es derzeit auch mit neuen Auflagen für den Transport selbst zu tun.


Röhrmoser: Die entsprechende EU-Verordnung gibt es schon seit 2005. Seit diesem Sommer wird sie aber hier in Deutschland plötzlich verschärft ausgelegt. Danach dürfen nicht abgesetzte Kälber nur noch in speziell ausgestatteten und zugelassenen Fahrzeugen für maximal acht Stunden transportiert werden.


Wie sieht diese spezielle Ausstattung genau aus und wie sind die Erfahrungen damit?


Röhrmoser: Wenn wir das wüssten! Die Vorgaben gelten zwar, aber wir wissen nicht, wie wir sie umsetzen sollen. Eigentlich ein Unding. Wir brauchen dringend verbindliche Regeln für die technische Ausstattung der Transporter. Die schärfere Auslegung kam quasi über Nacht und hat z.B. dazu geführt, dass seit Sommer keine Kälbertransporte mehr nach Spanien gehen. Andere EU-Staaten legen die Verordnung wie bisher aus und bedienen jetzt unsere Kunden.


Besteht beim Zuchtviehtransport in Drittländer mehr Klarheit?


Röhrmoser: Leider nein, hier haben wir dasselbe Problem. Weder für Veterinäre noch für Zuchtverbände und Exporteure gibt es Klarheit. Den Bedarf der Drittländer bedienen andere! -sl-

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.