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Kartierung empört Bauern

Lesezeit: 2 Minuten

Die Wasserbehörden in Bayern haben ein Kartenwerk mit Gewässern erstellt, an deren Rändern kein Ackerbau stattfinden darf. Dieses ist so fehlerhaft, dass die Bauern es grundsätzlich infrage stellen.


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Ein Ackerbauverbot kommt für Landwirte einer Enteignung gleich. Deshalb ist für Bayerns Bauern die Ausweisung von 5 m breiten Randstreifen entlang von Gewässern, die sie nicht mehr bewirtschaften dürfen, einer der heikelsten Punkte im Volksbegehren Artenvielfalt.


Die Wasserwirtschaftsämter haben nun Mitte November eine Kartierung auf der Internetplattform iBALIS der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung veröffentlicht, die zeigen soll, an welchen Gewässern Randstreifen liegen.


„hanebüchen und Chaotisch“


Doch dieses behördliche Kartenwerk ist offenbar so fehlerhaft, dass es nicht nur die Landwirte in Rage bringt. So sind Gewässer auf Flächen eingezeichnet, auf denen sich seit Jahrzehnten bzw. noch nie ein Gewässer befunden hat.


Dementsprechend hagelt es Kritik. Grob fehlerhaft, hanebüchen, chaotisch, mit extrem heißer Nadel gestrickt, kommentieren nicht nur Landwirte, sondern auch Berater der Landwirtschaftsverwaltung das Kartenwerk.


„Vorläufige Einstufung“


„Die Kulisse mit den fehlerhaften und unklaren Kartierungen gibt nur eine vorläufige Einstufung wieder“, beschwichtigt das bayerische Landwirtschaftsministerium auf Anfrage. Sie müsse vor Ort geprüft und wo nötig korrigiert werden. „Bei fehlerhaften Einstufungen darf es keine Sanktionen gegen betroffene Landwirte geben“, verspricht das Ministerium. Auch die Ernte von bereits angesäten Flächen dürfe im nächsten Jahr noch ohne Sanktionen eingebracht werden.


Ein weiterer Streitfall dürfte noch werden, welche Gewässer in die Kulisse fallen. Denn Artikel 16 des Bayerischen Naturschutzgesetzes schließt künstliche, also von Menschen geschaffene Gewässer sowie Be- und Entwässerungsgräben vom Verbot explizit aus.


Noch nicht geklärt zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsverwaltung ist offenbar auch, wie Gewässer zu beurteilen sind, die nur periodisch Wasser führen. Für die Bauern ist die Klärung dieser Fragen von enormer Bedeutung, weil von diesen Grenzfällen sehr viele landwirtschaftliche Flächen betroffen wären.


klaus.dorsch@topagrar.com

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