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Kreuzkräuter: Nur Ausstechen hilft

Lesezeit: 3 Minuten

Das Wasserkreuzkraut ist für viele Allgäuer Bauern ein Ärgernis. Ihr Aufwand zur Bekämpfung ist gewaltig.


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Stechen, Stechen und nochmal Stechen. Das ist die einzige Maßnahme, die gegen das Wasserkreuzkraut hilft“, sind die Allgäuer Landwirte Martin Schwarz aus Seeg und Tobias Ruppaner aus Waltenhofen überzeugt. Beide betreiben einen hohen Aufwand, um der Giftpflanze Herr zu werden. Martin Schwarz berichtet: „Um die betroffenen Flächen systematisch durchzugehen, brauchen wir zu zweit vier Wochen.“


Hohe Kosten:

Tobias Ruppaner ist mit fünf Mann acht bis neun Wochen mit Ausstechen beschäftigt. „Das kostet uns enorm viel Zeit und Geld“, erklärt der Biolandwirt. Er hat die vermehrten Klauenprobleme bei seinen Kühen vor sechs Jahren mit dem Auftreten der Kreuzkräuter in Verbindung gebracht. Seitdem werden sie intensiv bekämpft.


In beiden Betrieben tritt die gefürchtete Giftpflanze vor allem auf feuchten Flächen, die ein- bis dreimal gemäht werden sowie auf nährstoffarmen Wiesen mit drei bis vier Schnitten, auf. „Ich beobachte sie vor allem auf Standorten mit frühem Schnittzeitpunkt und dort wo die Nutzungsintensität in den letzten Jahren geändert wurde. Hier wurde offenbar die Pflanzengesellschaft gestört, sodass das Kraut aufkommen konnte“, vermutet Tobias Ruppaner.


Auf intensiver genutzten Flächen finden beide Betriebsleiter deutlich weniger Besatz: „Bei Fünfschnitt-Wiesen, auf denen Gülle und Handelsdünger ausgebracht wird, sehe ich oft nicht eine einzige Giftpflanze – selbst wenn sie direkt neben stark befallenen Standorten liegen!“, staunt Schwarz, der an Bachläufen zusätzlich noch mit dem Alpenkreuzkraut zu kämpfen hat.


Wann stechen?

Nach dem Motto: „Wehret den Anfängen“, beginnt der Milchviehhalter oft schon Ende April damit, die Rosetten auszustechen. Ruppaner Ende März. „Besonders wichtig ist das Ausstechen vor dem Aussamen der Pflanzen im zweiten Jahr ab Mitte Juni“, sind sich beide Landwirte einig. Martin Schwarz hat zuerst ein Herbizid (Simplex) zur Bekämpfung eingesetzt. Die Kosten dafür haben ihn wieder davon abgebracht: „Ausstechen ist günstiger und dauert nicht länger.“


Tobias Ruppaner hat durch Abdunklung versucht, dem Kreuzkraut zu Leibe zu rücken. Dadurch sollen die Samen am Keimen gehindert werden. „Die Maßnahme reduziert den Besatz lediglich, im nächsten Jahr waren wieder Rosetten da“, so seine Erfahrung. Vom Striegeln betroffener Flächen rät er ab: „Dadurch werden die Kreuzkräuter erst recht gefördert.“


Ruppaner macht ausschließlich Heu. Geschnitten wird maximal viermal: „Bei mehr Schnitten haben die Pflanzen zu wenig Zeit, um genug Nährstoffe einzulagern.“ Der Landwirt legt Wert auf kleine Güllegaben à 7 m3. Nachsaaten spart er sich. Seiner Gülle setzt er Steinmehl, Pflanzenkohle und EM zu. „Diese Art der Gülledüngung sowie die abwechselnde Schnitt- und Trittnutzung führen zu dichten Narben.“


Wird es weniger?

Ob das Ausstechen irgendwann ein Ende haben wird, wissen beide Landwirte noch nicht. Durch ihr intensives Vorgehen hat sich der Besatz an Kreuzkräutern bei beiden aber deutlich reduziert. Martin Schwarz und Tobias Ruppaner beklagen, dass nachhaltige Bekämpfungskonzepte fehlen: „Wir brauchen aussagekräftige Versuche, denn bisher weiß keiner genau, was wirklich gegen das Kreuzkraut hilft.“ Silvia Lehnert

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