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Luzerneblatt für Zweinutzungshähne

Lesezeit: 3 Minuten

Zweinutzungshähne nehmen langsamer zu als reine Mastrassen. Heimisches Luzerneblatt kann die Mast- und Schlachtleistung der Tiere aber deutlich verbessern, wie ein Praxisversuch in Franken zeigt.


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Um das Töten männlicher Legeküken zu vermeiden, werden in der ökologischen Landwirtschaft ver-mehrt Zweinutzungshähne gemästet. Im Vergleich zu herkömmlichen Herkünften erreichen diese deutlich geringere Zunahmen. Jedoch nehmen sie im Vergleich zu den Hähnen der Legehybriden, die teilweise als sogenannte „Bruderhähne“ gemästet werden, deutlich schneller zu und weisen zudem eine bessere Fleischqualität auf.


Wegen der verlängerten Mast entstehen vergleichsweise hohe Futterkosten, die einen speziellen Absatzmarkt mit einem entsprechenden Preisniveau erfordern. Zudem sind alle Möglichkeiten für die Senkung des Futteraufwands und der Futterkosten auszuschöpfen.


Luzerneblatt als Proteinquelle


In einem Versuch sollte deshalb geklärt werden, wie gut sich Luzerne als heimische Proteinquelle für Geflügel eignet. Durch die Trennung der Blätter vom Stängel lässt sich eine Futterkomponente mit höheren Nährstoffgehalten und geringerem Faseranteil erzeugen.


Zusammen mit der Trocknungsgenossenschaft Qualitätstrocknung Nordbayern, die Luzerneblattmasse herstellt, und dem ökologischen Geflügelhof Schubert aus dem oberfänkischen Igensdorf wurde ein Fütterungsversuch mit Zweinutzungshähnen (Bresse Gauloise x New Hampshire) der ökologischen Tierzucht gGmbH durchgeführt. Das Ziel dabei war, unter praktischen Bedingungen zu prüfen, inwieweit sich Luzerne-Blattmasse für die Mast von Zweinutzungshähnen eignet und welche Zunahmen damit möglich sind.


Versuch mit 1000 Hähnen


In Vorversuchen wurde der optimale Vermahlungsgrad ermittelt. Das war wichtig, weil die Tiere bei zu vielen Grob- und Feinpartikeln das Futter selektieren.


Der Versuch wurde mit 1000 Hähnen durchgeführt. Bis zur zehnten Lebenswoche wurden sie gemeinsam mit den Hennen aufgezogen. Der Stall und die Fütterung entsprachen den Richtlinien des Demeter-Verbandes.


Der eigentliche Versuch begann mit Beginn der Endmastphase in der 10. Lebenswoche und dauerte bis zur Schlachtung in der 16. Lebenswoche. Die Hähne wurden in vier Gruppen zu je ca. 250 Tieren aufgeteilt und erhielten Futterrationen mit 0%, 10%, 15% und 20% heißluftgetrockneter Luzerneblattmasse (siehe Übersicht 1).


Das getrocknete Luzerneblatt mit 88% TM enthielt je kg 5,4 MJ ME, 23,4% Rohprotein, 14,1% Rohfaser, 9,6 g Lysin und 3,0 g Methionin. ▶


Alle Gruppen waren in mobilen Stallzelten untergebracht und nutzten einen mit Luzerne bewachsenen Auslauf.


Höhere Zunahmen mit Luzerne


Mit steigenden Luzerneanteilen in der Ration erreichten die Gruppen im Durchschnitt höhere Mastend- und Schlachtgewichte. Zudem war der intramuskuläre Fettgehalt höher und die Fleischfärbung der Schlachtkörper besser (siehe Übersicht 2 Seite 43 und Fotos oben).


Mit vergleichbaren Futterkosten je Tier in der Endmastphase wurden beim Einsatz von 20 % Luzerne in der Ration im Durchschnitt 342 g mehr Mastendgewicht, bzw. 229 g mehr Schlachtgewicht sowie eine deutlich verbesserte Fleischqualität erreicht.


Der Fütterungsversuch unter Praxisbedingungen hat gezeigt, dass die Blattmasse von Luzerne mit Anteilen bis zu 20 % in Geflügelrationen eingesetzt werden kann.


Luzerne vorab analysieren


Weil Luzerne in Abhängigkeit vom Schnitt- und Vegetationszeitpunkt eine große Variation der Nährstoffgehalte aufweist, ist eine Vorabanalyse der Nährstoffgehalte zwingend erforderlich, um die übrigen Komponenten der Ration zielgerichtet ergänzen zu können. Dafür reicht die vergleichsweise günstige NIRS-Analytik aus.


klaus.dorsch@topagrar.com

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