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Mais: Auf die heißen Sorten setzen?

Lesezeit: 3 Minuten

Jährlich kommen bis zu 20 neue Maissorten auf den Markt. Lohnt es sich, frühzeitig auf die Neuzüchtungen zu setzen, um am Zuchtfortschritt teilzuhaben?


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Kontra


Pro


Wir fahren bei unseren Maissorten eine eher konservative Strategie, weil unser Ziel ein konstanter Ertrag ist. Die Sorte 9903 von Pioneer haben wir schon acht Jahre im Anbau, weil sie mich noch nie enttäuscht hat. In guten Maisjahren ist sie zwar nur Mittelmaß, liefert in schlechten Jahren aber mehr als andere ab.


Wir haben zwei frühe Sorten mit FAO 280 und 290 sowie zwei späte mit FAO 300 und 310 im Programm. Wenn wir unsere drei bis vier Standardsorten durch eine neue ersetzen, dann muss diese uns erst in den Landessortenversuchen (LSV) und in eigenen Versuchen überzeugt haben.


Da der Standort der LSV bei uns im Nachbarort ist, sind die Bedingungen mit unseren vergleichbar. Das ist ein großer Vorteil für uns. Allerdings wird kleinräumig unterschiedliches Wetter ein immer größerer Unsicherheitsfaktor.


Im Schnitt ernten wir zwischen 10 und 11 t TS. Natürlich sehen wir, dass ältere Sorten beim Ertrag, der Ertragsstabilität sowie bei Standfestigkeit und Trockenresistenz neueren Sorten nicht mehr ganz hinterherkommen. Auf kleiner Fläche probieren wir deshalb schon immer neue Sorten aus, aber großflächig wechseln wir nur, wenn mehr als mehrjährige Ergebnisse hinterlegt sind.


Warum soll ich etwas ändern, wenn es gut funktioniert? Ich hoffe, dass z.B. die Sorte 9903 noch lange am Markt bleibt. Für mein Gefühl verschwinden gute Sorten oft zu schnell wieder vom Markt. Der Durchsatz ist enorm und für mich unverständlich. Aus meiner Sicht gibt es künftig vor allem bei der Zucht auf Trockenresistenz noch Potenzial. Hier gibt es manche, die ohne Wasser volle Kolben haben, andere dagegen nicht.


Wir bauen jedes Jahr auf 10 bis 15 ha neue Sorten auf jeweils einer Fahrgassenbreite an. In der Regel sind das bis zu zehn Neuzüchtungen. Direkt daneben kommen zum Vergleich unsere drei Hauptsorten, die wir gut kennen. Dort müssen sich die „heißen Sorten“ dann bewähren, bevor sie ein Jahr später mehr Fläche bekommen.


Wenn die Standfestigkeit, die nötige Kolbenfüllung sowie Stärke und Verdaulichkeit fehlen, dann bekommt eine neue Sorte bei uns im zweiten Jahr keine Chance mehr. Zuletzt war das bei zwei Sorten der Fall. Von einer relativ alten Sorte aus 2012 werden wir uns verabschieden, weil sie mit den zunehmenden Trockenperioden bei uns nicht mehr klar kommt. Da bieten neue Sorten mehr.


Wir setzen für unsere Biogasanlage hauptsächlich auf späten Zahnmais mit FAO-Zahlen zwischen 290 und 320 und mit hoher Gasausbeute. Auf unseren Tonböden ernten wir 14 bis 16 t TS, auf den Lößböden 19 bis 21 t TS. Wir gehören zu den Verfechtern des amerikanischen Schätzsystems, weil es eine erste Einstufung des Züchters wiedergibt und gut vergleichbar ist.


Solange Sorten noch Namen haben, sind sie für uns uninteressant. Die amerikanischen Züchter sind auf einem guten Weg: Sie bieten Fortschritte in der Robustheit, im Staygreen-Verhalten, bei der Ausreife des Kolbens und der Verdaulichkeit der Restpflanze. Daran wollen wir frühzeitig teilhaben.


Für 2020 haben wir unsere drei Hauptsorten schon bestellt, um Frührabatte mitzunehmen. Auf die Landessortenversuche schaue ich vor der Sortenwahl meist nicht, auch weil das von uns präferierte Züchterhaus darin kaum vertreten ist.

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