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„Man muss sich in Geduld üben“

Lesezeit: 3 Minuten

Seit 30 Jahren produziert Holger Söhner Brotgetreide ohne Pflanzenschutzmittel.


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Holger Söhner war gerade 19 Jahre alt, als er davon hörte, dass Kollegen eine Genossenschaft gründen wollten. Beim Gründungstreffen der „KraichgauKorn“ war er dabei. Den Gemischtbetrieb mit Schweinemast, Getreide- und Zuckerrübenanbau bewirtschaftete da noch der Vater. „Schon damals kam die Diskussion auf, dass Landwirte die Umwelt vergiften“, sagt der Landwirt. „Das war einer meiner Beweggründe. Außerdem hat mich das System ackerbaulich gereizt. Ich wollte wissen, ob das alles so funktioniert.“


Auf 40 ha produziert Holger Söhner in Sinsheim-Hasselbach Weizen für die „KraichgauKorn“, verzichtet auf Pflanzenschutzmittel und sät Blühstreifen. „Das mit den Blühstreifen ist in meinem Betrieb recht aufwendig“, erklärt der Landwirt. „Ich habe einige kleine Flächen, das kostet Zeit.“


Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel fällt dem 49-Jährigen nicht schwer. „Man muss sich allerdings in Geduld üben, wenn man wegen des Unkrautdrucks erst Ende Oktober säen soll oder im Frühjahr die Füße stillhalten muss, wenn sich dann doch Gelbrost ausbreitet“, erklärt er.


Statt Pflanzenschutzmittel setzt der Landwirt den Striegel ein. Vom Vater hat er gelernt, dass man dafür „robust“ sein muss. „Am Anfang habe ich mich gar nicht getraut, über den Bestand zu fahren“, erzählt er. „Was für mich noch immer eine Herausforderung ist, ist im Frühjahr den richtigen Zeitpunkt zu treffen.“


Inzwischen läuft es gut


Holger Söhner setzt auf eine Fruchtfolge mit Mais, Zuckerrüben oder Soja. Raps vor dem „KraichgauKorn“-Weizen hat sich als nicht optimal erwiesen, weil der Durchwuchs einfach zu stark ist. „Die Jahre haben die Erfahrung gebracht“, resümiert er. „Man hat dazugelernt und heute läuft das alles reibungslos.“


Holger Söhner erntet vom E-Weizen durchschnittlich 60 dt/ha. Das sind etwa 75 % des konventionellen Ertrags, der in der Region zu erwarten wäre. Das Korn liefert er an die 45 km enfernt gelegene Mühle, ein weiter Weg während der Ernte.


Die Abrechnung erfolgt über „KraichgauKorn“. „Der Erlös pro Hektar ist mit dem konventionellen Anbau vergleichbar“, sagt Holger Söhner. „Ich habe weniger Ertrag, dafür aber bessere Preise, spare die Pflanzenschutzmittel und erhalte 80 € FAKTFörderung für den Herbizidverzicht.“


Die gesamtbetriebliche Umstellung auf Bio wäre für Holger Söhner keine Option. „KraichgauKorn ist ein Weg für mich, der zu meinen Betrieb passt“, sagt er. Anja Rose

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