Jörg Uysmüller lässt den kompletten Pflanzenschutz vom Lohnunternehmer erledigen. Er spart damit nicht nur Zeit.

Sechs Jahre ist es her, dass Milchviehhalter Jörg Uysmüller aus Hinterbreitenthann (Lkr. Ansbach) zum letzten Mal mit der Pflanzenschutzspritze durch seine Getreide- und Silomaisbestände fuhr. „Veraltete Spritztechnik und der Arbeitsaufwand haben uns dazu bewogen, beinahe alle Pflanzenschutzarbeiten auszulagern“, sagt der junge Landwirt. „Wir haben keine Spritze und kein Pflanzenschutzmittel mehr auf dem Betrieb.“

Heute erledigt Lohnunternehmer Jörg Barth aus dem 20 km entfernten Wettringen diese Arbeit mit seiner selbstfahrenden Spritze mit 30 m Arbeitsbreite und Section-Control-Teilbreitenschaltung für ihn. „Dadurch sichere ich mir modernste Technik und die Behandlungen erfolgen termingerechter. Früher kollidierte die Gerstenabschlussbehandlung oft mit dem 1. Schnitt. Die Gerste musste da häufig warten“, erinnert sich Uysmüller.

Hohe Treffgenauigkeit

„In 90% der Fälle kommen wir mit der Behandlung zum richtigen Zeitpunkt“, meint Lohnunternehmer Barth. Das 10-m³-Wasserfass fährt stets mit, so-dass er eine hohe Flächenleistung erreicht. Von seinem Team mit 18 Mitarbeitern sind drei für die Pflanzenschutzarbeiten ausgebildet und eingeteilt. Sie nehmen jährlich an Weiterbildungen teil. Außerdem ist Barth selbst Mitglied in einem Ackerbau-Beratungsring.

Enorme Zeitersparnis

Die Zeitersparnis für ihn sei enorm, sagt Uysmüller. Nur der Aufwand für die Dokumentation habe sich kaum reduziert. Er und Barth nutzen die Ackerschlagdatei Next farming (BayWa), so dass auch der Datentransfer unterei- nander einfacher ist. Wer das Programm nicht hat, kann aber auch einfach jede Überfahrt auf dem betreffenden Schlag auf seiner Rechnung ablesen. Am Jahresende bekommt jeder die Schlagdatei per E-Mail zugeschickt.

Als weiteren Vorteil beschreibt er die größere Arbeitsbreite. „Dadurch sind wir jetzt auch beim Düngerstreuen schneller.“ Einziger Wermutstropfen seien die Fahrspuren, die Barths schwere Technik zum Teil auf den leichteren Sandböden des Betriebes hinterlasse. Mit breiteren Reifen versucht der Lohnunternehmer gegenzusteuern.

Enger Austausch

Jörg Barth kennt die 650 ha Ackerfläche seiner Kunden wie seine eigenen. Für den fachlichen Austausch mit ihnen hat der gelernte Landwirt eigens eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Damit schlägt er ihnen zum Beispiel die jeweils anstehenden Behandlungen mit Mittel und Dosis vor. „Natürlich kann jeder Landwirt immer noch selbst entscheiden, was er wann gemacht haben will“, erklärt Barth. Gemeinsame Feldbegehungen und ein persönliches Jahresgespräch mit seinen Kunden, mit denen er 5-Jahresverträge hat, sind Standard.

Gegen Spritzschäden ist das Unternehmen versichert. „Bisher habe ich diese Versicherung aber noch nicht gebraucht“, sagt Barth. Bei unzureichender Wirkung behandelt er die Bestände nach Rücksprache mit dem Kunden und auf dessen Kosten nach.

GEringere Kosten

Der Lohnunternehmer besorgt außerdem zu 95% die nötigen Mittel und lagert sie auch bei sich ein. „Durch die großen Mengen wird der Einkauf für die Landwirte günstiger. Außerdem gibt es so gut wie keine Restmengen“, sagt Barth.

Landwirt Uysmüller kommt laut Buchführung auf Ausgaben von ca. 105 €/ha für Pflanzenschutzmittel. „Das sind bei gleicher Behandlungsintensität ca. 30 € weniger als vor der Vergabe des Pflanzenschutzes.“ Auch die 25 €/ha inklusive Anfahrt, die Barth ab 10 ha verrechnet, seien für ihn günstiger als eigene Spritztechnik und entsprechender Arbeitsaufwand. ▶