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Mehrgefahrenversicherung: Künftig mit Zuschuss?

Lesezeit: 3 Minuten

Darum geht’s: Als Reaktion auf die dürrebedingten Ernteausfälle der vergangenen Jahre hat der Deutsche Bauernverband einen staatlichen Zuschuss zur Mehrgefahrenversicherung vorgeschlagen. Werden die deutschen Landwirte damit fit für künftige Trockenjahre?


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Als Unternehmer tragen wir Landwirte die Verantwortung für das einzelbetriebliche Risikomanagement in erster Linie selbst. Jeder ist gefordert, Anpassungsstrategien für seinen Betrieb zu entwickeln. Um die einzelbetriebliche Risikovorsorge zu ergänzen, hat der Deutsche Bauernverband staatlich unterstützte Versicherungslösungen gefordert. Mehrgefahrenversicherungen können ein zusätzlicher Baustein sein, wenn die Folgen von Wetterextremen nicht mehr beherrschbar sind.


Zuerst geht es aber mit Anpassungsstrategien in den Betrieben darum, durch Anbaudiversifizierung, den Anbau von trocken- und hitzetoleranten sowie widerstandsfähigen Pflanzen, die Steigerung der Wasserhaltefähigkeit der Böden oder den Einsatz effizienter Be- und Entwässerungstechnik sowie geeigneter Frost- und Hagelschutztechnik die Auswirkungen abzufedern.


Um die Ertragssicherheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu halten, sind zunächst die Züchter gefordert. Beratung und Forschung sollten ebenso helfen, Anpassungsstrategien zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ist dann auch die staatliche Förderung einer Ernte-Mehrgefahrenversicherung sinnvoll. Denn es ist vermehrt mit Extremwettersituationen zu rechnen, die den einzelnen Betrieb in seiner Anpassungsfähigkeit überfordern. Hinzu kommen die negativen Erfahrungen mit der überbürokratischen Abwicklung der staatlichen Dürrehilfe im Jahr 2018.


Der Bauernverband will eine für den Landwirt kalkulierbare und bezahlbare Absicherung von Ertragsrisiken durch Naturgefahren.


Rund 1,5 Mrd.€ für den Aufbau einer staatlich geförderten Mehrgefahrenversicherung werden das Problem der klimatischen Veränderung nicht lösen. Im Gegenteil: Sie werden dafür sorgen, dass insbesondere die Verpächter glauben, dass durch dieses Rundum-sorglos-Paket die Bauern ja gegen alles versichert sind und somit werden die Pachtpreise weiterhin hoch bleiben. Die Fläche wird nicht zum besseren Wirt wandern.


Was wir dringend brauchen, ist Geld für noch mehr unabhängige staatliche Forschung im Bereich klimaresistenter Anbau- und Bewirtschaftungssysteme! Und dieses Wissen muss so schnell wie möglich in die Lehrpläne bzw. in die Köpfe der Lehrkräfte. Die Werkzeuge von vor 20 Jahren funktionieren so heute nicht mehr.


Ohne gesunde Böden, die Wasser speichern, wenn es fällt, und zur Verfügung stellen, wenn es trocken wird, haben wir alle keine Zukunft – egal welcher Bereich der Landwirtschaft. Wissen über dieses komplexe System bekommen wir bisher aber immer nur in Teilbereichen vermittelt, aber selten bis nie fachübergreifend.


Genauso dringend brauchen wir einen Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft (Genau so herum!): Systemforschung auf landwirtschaftlichen Pionierbetrieben ist hoch relevant, da klassische „ceteris paribus“-Forschungsversuche, bei der immer nur ein Faktor verändert wird, oft in der begleitenden Systemanpassung nicht einem optimierten System als Ganzem entsprechen. Das Wissen der Praktiker und Praktikerinnen muss bekannt gemacht werden, jenseits der Gräben von Bio und Konventionell.

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