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Milchkühe im Tretmiststall

Lesezeit: 3 Minuten

Familie Fröhlich hat alle Beratungsempfehlungen in den Wind geschlagen und einen Tretmiststall für ihre Kühe gebaut. Niedrige Baukosten und die bisherigen Erfahrungen überzeugen.


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Ein hoher Strohbedarf, mehr Krankheiten an Euter und Klaue und häufiger Verletzungen. Diese Einwände hörten Peter und Christian Fröhlich mit Partnerin Franziska Kopfmüller aus Gachenbach (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) in der Planungsphase ihres Tretmiststalles für 70 Kühe häufig. „Wir haben uns davon nicht beirren lassen und unsere Pläne durchgezogen. Unsere Erfahrung gibt uns Recht. Die Herde ist heute tiefenentspannt und gesünder als früher“, sagt Junglandwirt Christian Fröhlich. Seit dem Einzug im März 2020 habe es nur eine Euterverletzung gegeben. Die Zellzahlen lägen zwischen 145000 und 165000, die Keimzahlen seien stabil. Nur bei feuchtem Wetter sei die Euterreinigung aufwendiger. Der Strohbedarf sei mit 600 Ballen im Jahr zwar schon ordentlich, geben die Betriebsleiter zu. „Aber die bessere Tiergesundheit gleicht das wieder aus.“ Derzeit kaufen sie 30% des Strohs zu. Mit ihrem neuen Tretmiststall ist die Familie an einen Standort ausgesiedelt, an dem bereits eine Maschinenhalle und ein Fahrsilo stehen und wo 5ha arrondierte Weidefläche zur Verfügung stehen. Ein Strom- und Wasseranschluss musste noch dort hingelegt werden.


Für ca. 8900€ pro Platz (inkl. Melk- und Futtertechnik, ohne Gülle- und Silolager) haben sie ein Holzständergebäude mit Sheddach und Sandwicheindeckung errichtet (siehe Übersicht). Die Nordseite am Futtertisch ist komplett geöffnet, aber mit Curtains versehen.


Querlüftung wichtig


Gegenüber musste für den Tretmist eine halbhohe Betonwand hochgezogen werden, darüber sind Hubfenster. „Durch die Lage auf einer Anhöhe erreichen wir eine gute Querlüftung“, sagt Peter Fröhlich. Das sei vor allem im Sommer wichtig, um die Wärme des Mistlagers auszugleichen. Im Winter sind sie dagegen froh, mit Schiebe- und Rolltoren die Giebelseiten schließen zu können. Die Buchten sind mit 5% Gefälle angelegt. Der Laufgang ist planbefestigt und wird per Faltschieber mit verstärktem Motor entmistet. Für das Jungvieh sind zwei Buchten und ein eigener Auslauf vorgesehen.


Das Melkhaus mit dem Doppel-6er-Fischgrätenmelkstand sowie Vorwarte- und Laufhof mit Außenfutterplätzen wurden in der Stallverlängerung angelegt. Dadurch stehen 82 Fressplätze und jeder Kuh 10 m² zur Verfügung. Alle Kühe, Trockensteher und der Stier werden in einer Gruppe gehalten und mit einer Voll-TMR plus frischem Grünfutter in der Saison versorgt. Falls nötig, lassen sich die Buchten alle 5 m über Trenngitter verkleinern. Kranke oder abkalbende Kühe sowie neugeborene Kälber bleiben ebenfalls im Herdenverband: „Sie erholen sich dort besser“, beobachtet Peter Fröhlich. Für Behandlungen lassen sich Tiere im Fangfressgitter fixieren.


Wie Kosten sparen?


Die günstigen Baukosten erklärt der Betrieb so: „Wir haben 20 % Eigenleistung eingebracht, zwei Helfer bereitgestellt und die Bauleitung übernommen.“ Auch dass man mit Fa. Sonntag als Generalunternehmen gebaut habe, sei von Vorteil gewesen. „Wir haben unseren Plan 1:1 durchgezogen und nichts mehr verändert.“ Heute würden sie allerdings Trog- statt Einzeltränken installieren. „Außerdem hätte man auf jeden zweiten Holzständer verzichten können, ohne die Statik zu gefährden.“


Ab 2022 stellt der Betrieb auf Biomilcherzeugung um und steigt nach 50 Jahren wieder in die Weidehaltung ein. Auch der Deckbulle ist neu. „Es bleibt spannend“, sagt Peter Fröhlich.


silvia.lehnert@topagrar.com

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