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Neuer Schlagbügel im Test

Lesezeit: 4 Minuten

In vielen Melkstandbetrieben sind Schlagbügel ein Hilfsmittel, das die Arbeitssicherheit erhöht. Ein flexibler Bügel soll dabei nun mehr Tierkomfort bringen. Zwei Praktiker haben ihn für uns getestet.


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Selbst wenn man besonders nervöse Kuhlinien über die Jahre konsequent aus der Herde entfernt: Die ein oder andere wird vor allem nach der Kalbung oder bei vielen Fliegen immer wieder beim Melken ausschlagen und das Melkzeug abwerfen. Ein Schlagbügel, der die Flanke des Tieres hochzieht und das Kniegelenk blockiert, kann Abhilfe schaffen und damit die Arbeitssicherheit erhöhen.


Der bisher gängige Stahlbügel lässt sich zwar durch einen kleinen Bolzen stufenweise verstellen, eine individuelle Anpassung an die Tiergröße ist allerdings nicht möglich. Außerdem ist die einhändige Justierung von der Melkergrube aus oft schwierig. Es besteht die Gefahr, dass der Bügel entweder zu straff oder zu locker sitzt.


Diese Schwachpunkte soll der neue FlexCow-Bügel, den die Firmen Kerbl und „Ideen fürs Land“ gemeinsam entwickelt haben, ausmerzen. Der Edelstahlbügel verfügt über einen Federmechanismus, mit dem er sich selbstständig und stufenlos an jedes Tier anpassen und damit tierfreundlicher sein soll. Ob das tatsächlich so ist, haben zwei Betriebe ein halbes Jahr lang getestet.


Die Ergebnisse


Zum Anbringen muss die neue Schlagfessel in die weiteste Position gebracht werden, das heißt, man zieht die Feder nach unten und spannt sie damit vor bis sie einrastet. Das kann direkt von der Grube aus am Tier erfolgen. Einer der Tester bevorzugte angesichts der Rohre im Melkstand und aufgrund von Schulterproblemen, den Bügel in der Grube manuell mithilfe seines Beines komplett auszufahren und dann erst an das Tier anzulegen.


Die Anwendung bewerteten beide Betriebe als einfacher als beim gewöhnlichen Stahlbügel. Vor allem kleinere oder schwächere Personen kämen damit besser klar. Sobald der Bügel oben am Becken anliegt und unten in der Euterfalte sitzt, wird per Seilzug die tierindividuelle Arretierung ausgelöst. Einzelne Tiere würden dabei erschrecken, berichten die Tester. Laut Fa. Kerbl könne man das schlagartige Zusammenziehen des Bügels verhindern, wenn beim Auslösen das obere Bügelende am Becken anliege und das untere gehalten werde.


Den Sitz des Bügels bewerten die Betriebe als gut. Er falle zwar nicht herunter, allerdings sitze er auch nicht so straff wie ein herkömmlicher Bügel. Ein Plus für den Tierschutz, aber das Schlagen werde damit nicht immer wirksam verhindert. „Vor allem bei kleinrahmigeren Kühen passt er sich nicht optimal der Körpergröße an und wirkt daher nicht so, wie er soll“, berichtet Josef Pfänder aus Andechs-Erling. Hier schneide der Stahlbügel besser ab.


Das Abziehen der Schlagfessel nach dem Melken bewerteten die Tester als einfach: Die Feder wird bei angelegtem Bügel erneut nach unten bis zum Einrasten gezogen und in die Ausgangsposition gebracht. Wenn dabei Rohre im Weg sind, ist es ggf. besser, den Bügel zuerst aus der Euterfalte zu ziehen. Dann lässt er sich problemlos nach vorne wegziehen. Meist ist das Abziehen einhändig möglich.


Dem neuen Edelstahlbügel bescheinigten die Tester eine gute Verarbeitungsqualität und Stabilität. In einem der Betriebe wird allerdings der Seilzug in Kürze reißen. Beim Stahlbügel könne schon mal der Bolzen zum Verstellen der Größe reißen.


Bei den Kosten schneidet der einfache Stahlbügel deutlich günstiger ab. Kerbl führt ihn verzinkt für 8,49 €, in Edelstahl für 26,99 €. FlexCow dagegen kostet 74,99 € inkl. MwSt.


Kerbl merkt jedoch an, dass von FlexCow nur ein Bügel für die ganze Herde nötig sei, da er sich für verschiedene Tiergrößen eigne. Bei herkömmlichen Bügeln würden aufgrund der zeitaufwändigen Verstellung in der Praxis dagegen oft mehrere mit verschiedener Voreinstellung vorgehalten.


silvia.lehnert@topagrar.com

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