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Pendeln gegen den Dreck

Lesezeit: 4 Minuten

Keine Schmutzfräse, aber rigoros gegen Dreck. Die neuartige Pendeldüse hat sich beim Reinigen von Stall und Hof im Test gut geschlagen.


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Mehr Power als die Flachstrahldüse, aber nicht die zerstörerische Kraft der Rotordüse – auf diesen kurzen Nenner kann man die Eigenschaften der Pendeldüse bringen. Diese neuartige Düse für den Hochdruckreiniger hat die Firma Stadiko im letzten Winter vorgestellt. Wir haben sie wissenschaftlich (siehe Kasten „Überzeugende Keimverdünnung“, S.76) und von Praktikern testen lassen.


Die Pendeldüse zeichnet sich dadurch aus, dass sie keine beweglichen Teile hat. Das macht sie wartungs- und verschleißfrei. Ihr Clou sind Kanäle, die präzise innerhalb der Düse gefräst sind. Ein Teil des Wassers strömt durch diese Nebenkanäle zurück und lenkt den Hauptstrahl immer wieder um. Dadurch entsteht ein periodisch schwingender Punktstrahl aus groben Tropfen. Die Schwingfrequenz liegt bei 150 Pendelbewegungen je Sekunde.


Strahl schwingt hin und her


Damit soll die Pendeldüse die Vorteile von Flachstrahl- und Rotordüse kombinieren. Durch die Schwingung und die groben Tropfen soll die Reinigungsleistung steigen. Da der Strahl nicht punktförmig wirkt, sind keine Materialschäden wie bei der Rotordüse zu befürchten. Trotzdem erreicht sie bei einem Sprühkegel von 25° die gleiche Flächenleistung wie eine Flachstrahldüse.


Zur Reinigung von Maschinen und Stall war die Pendeldüse der Firma Stadiko auf einem Praxisbetrieb im westfälischen Bad Sassendorf im Einsatz.


Zudem hat Henrike Freitag die Wirkung der Düse im Maststall unter die Lupe genommen. Vorrangig hat die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachgebiets Tierhygiene an der Fachhochschule Südwestfalen untersucht, wie überzeugend die Düse die Keimzahl im Stall reduzieren konnte (s. Kasten).


Zusätzlich hat die Fachfrau, die schon viele Ställe gereinigt hat, die praktische Handhabung bewertet. Dabei gab sie der Pendeldüse gute Noten. Die Stallreinigung geht mit der Pendeldüse schneller vonstatten als mit der Flachstrahldüse, so auch das Empfinden der Praktiker, ohne dass sie die Zeit dabei gestoppt haben.


Mehr Kraft beim Reinigen


Der Kraftaufwand, um die getestete Einfachlanze bei der Reinigung zu halten, war zwar deutlich höher als bei der Flachstrahldüse, aber erheblich geringer als bei der Rotordüse. Wer bisher nur mit der Flachstrahldüse gearbeitet hat, muss sich erst an den höheren Kraftaufwand gewöhnen. Sonst kann es bei mehrstündigem oder ganztägigem Einsatz zu Verspannungen und Muskelkater in Hand, Arm oder Schulter kommen, berichten Praktiker.


Das gilt vor allem bei der Arbeit mit der Einfachlanze, da die Pendeldüse dann immer unter vollem Druck arbeitet. Um die Arme zu entlasten und die Reinigungswirkung dosieren zu können, empfehlen die Praktiker, die Pendeldüse nur in Kombination mit der Doppellanze zu nutzen. Gerade beim Reinigen von sensiblen Objekten wie Stalldecken empfiehlt es sich, einen Teil des Wassers über die zweite Düse abzuführen, um den Druck zu verringern. Das ist auch beim Reinigen von Trögen, Ecken und Winkeln sinnvoll, aus denen viel Wasser mit entsprechendem Schmutzanteil zurückspritzt.


Perfekt für Spaltenschlitze


Besondere Qualitäten hat die Pendeldüse bei der Reinigung der Spaltenschlitze. Für Henrike Freitag ist sehr wichtig, dass die Spaltenflanken unterhalb der Schlitze kot- und schmutzfrei sind. Andernfalls können sich die frisch eingestallten Ferkel dank ihres angeborenen Suchverhaltens und ihrer beweglichen Rüssel und Zungen hier sofort infizieren. „Während man sonst für jeden Schlitz zweimal ansetzen muss, um die rechte und linke Flanke vollständig zu erwischen, reicht bei der Pendeldüse ein Arbeitsgang“, lobt die Hygiene-Expertin. Denn der ultraschnell pendelnde Wasserstrahl bestreicht die Spaltenschlitze aus unterschiedlichsten Winkeln und säubert so die schräg zulaufenden Innenflanken.


Abhängig von der Auftrittsbreite der Spalten und der Wasserleistung des HD-Reinigers kann man sogar zwei Spaltenschlitze in einem Arbeitsgang säubern. Das sorgt für enorme Arbeitserleichterung. Denn beim Säubern der Schlitze muss man sich beim Flachstrahl sehr konzentrieren, um die Lanze so punktgenau zu führen, dass keine Reinigungslücken entstehen.


Manko der Pendelbewegung des Wasserstrahls – es spritzt mehr Wasser zurück, da der Aufprallwinkel nicht kalkulierbar ist. Deshalb empfehlen Praktiker einen dichten Reinigungsoverall sowie Gesichts- und vor allem Augenschutz beim Einsatz der Pendeldüse.


Lackschäden möglich


Beim Waschen von Maschinen vermisste Landwirt Volker Rosenögger einen Gummischutz. „Wenn man nah am Gerät arbeitet, verursacht die nicht ummantelte VA-Düse schnell Kratzer im Lack“, ist seine Erfahrung. Bei stark verschmutzten Maschinen mit Erdanhang reichte die Reinigungsleistung bei schweren Böden nicht. Da ist für ihn die Rotordüse nach wie vor erste Wahl. ▶


Gerburgis Brosthaus


klaus.dorsch@topagrar.com


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