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Präsident und Pilger

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ist bundesweit angesehen für ihre praxisnahe Forschung, Beratung und Bildung. Maßgeblichen Anteil daran hat ihr Präsident Jakob Opperer (65).


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Herr Opperer, Sie leiten seit 2005 die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die für die Bauern forscht, ausbildet und berät. Wie haben sich die Anforderungen an die Landwirtschaft seitdem verändert?


Jakob Opperer: Die Regelungsdichte und Bürokratie sind stark gewachsen. Die Gesellschaft reagiert empfindlicher auf tatsächliche und vermeintliche Mängel in der Landwirtschaft. Das geschieht oft sehr arrogant und einseitig. Die fachliche Meinung ist häufig nur dann gefragt, wenn sich das Ergebnis mit den eigenen Vorstellungen deckt.


Was waren die schönsten Momente als LfL-Präsident, was die schwierigsten?


Opperer: Besonders erfreut war ich immer darüber, wenn die Arbeit der LfL-Kolleginnen und Kollegen gelobt wurde. Die Anerkennung kam oft auch von Landwirten, Verbänden und Einrichtungen außerhalb Bayerns. Besorgt bin ich über die Ausgliederung der Staatsgüter aus der LfL. Ich befürchte, dass dies die praxisorientierte Forschung nachhaltig erschwert.


Sie werden für Ihre wohlwollende und verständnisvolle Art zu führen sehr geschätzt. Woher kommen diese Eigenschaften und hätten Sie manchmal „mehr Kante“ zeigen sollen?


Opperer: Als Eltern von drei aktiven Söhnen, auf die wir sehr stolz sind, konnten meine Frau und ich gute Erfahrungen in der Erziehung sammeln. Dies ist mir bei meiner Arbeit zugute gekommen. Ich bin überzeugt, dass das gute Vorbild und das Verständnis für die Nöte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr und nachhaltiger wirken als polterndes Auftreten.


Kollegen loben Ihren immensen Fleiß und Ihre riesige Ausdauer. Woher schöpfen Sie die Kraft für Ihr Tun?


Opperer: Da waren meine Eltern ein gutes Vorbild. Das Motto meines Vaters „Handle redlich und scheue niemanden“ hat mir immer geholfen, auch kritische Situationen zu meistern.


Sie gehen regelmäßig zum Bergsteigen und Pilgern. Wie kam es dazu?


Opperer: Die Nähe zu den Bergen in meiner Heimat hat die Freude am Bergsteigen von Kindheit an gefördert und mein Vorname hat das Interesse am Pilgerapostel Jakobus geweckt. Das lange Pilgern zu Fuß von Oberbayern nach Santiago de Compostela hat viele interessante Begegnungen und neue Erfahrungen gebracht.


Ende Oktober gehen Sie in den Ruhestand. Haben Sie schon Pläne?


Opperer: Ich werde die Entwicklungen in der Landwirtschaft und an der LfL weiter interessiert verfolgen, mich aber weniger mit Vorschriften beschäftigen. Dann hoffe ich auf mehr Zeit für Familie, Freunde, Musik, Wandern und ehrenamtliche Tätigkeiten, z.B. im Ugandaprojekt meiner Heimatpfarrei. klaus.dorsch@topagrar.com

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