Der Betrieb Gräbling legt den Fokus auf eine gleichmäßige Abreife der Hirse. Wasser ist hier der Schlüsselfaktor.
Die Körnerhirse kann anders als der Weizen gut mit der Wärme an unserem Standort umgehen und hat eine bessere Ertragsfähigkeit als die Gerste“, sind Markus und Tobias Gräbling aus Breisach (Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald) überzeugt. Die Betriebsleiter waren auch aufgrund der Fruchtfolgeregelung in der Region auf der Suche nach einer Alternative zum Saat- und Körnermais, die nach wie vor die Schwerpunktkulturen sind.
85dt Hirse pro ha erzielen die beiden Ackerbauern auf ihren Flächen zwischen Kaiserstuhl und Tuniberg jedes Jahr. Sie schwören auch deshalb auf die Reihenaussaat mit 75 cm, weil sie neben der Herbizidmaßnahme mit Stomp Spektrum (1 + 2 l) eine Überfahrt mit der Hacke erlaubt. „Diese ‚Feuerwehrmaßnahme‘ ist aber nur in Ausnahmejahren nötig, da die Hirse bei uns nur auf Flächen mit geringem Unkrauthirsedruck kommt“, berichtet Markus Gräbling.
Mehr Sortenversuche nötig
Die Sorten gibt ihnen ihr Vermarkter Fliegauf in Müllheim vor. 2019 kam die Sorte Arkanciel zur Aussaat. „Aufgrund der Erfahrung mit Rhizoctonia bei der Sorte Emese vor Jahren würden wir uns mehr neutrale Sortenversuche wünschen“, sagen die Praktiker. Wenn Beregnungskapazitäten frei sind, bekommt die Hirse zusätzliches Wasser. „Vor allem zum Rispenschieben ist das nötig, damit sie später gleichmäßig abreift“, so Markus Gräbling. Im letzten Jahr zählten sie sechs Beregnungsgaben. Weil die Hirse auch zur Abreife noch grün ist und Wasser zieht, mulchen sie die Ernterückstände zügig ab. „Sie hinterlässt durch ihr dichtes, großes Wurzelwerk einen lockeren Boden.“
Stabile Erlöse
Der Deckungsbeitrag der Hirse liege in der Regel zwischen Körnermais und Weizen. „Wichtig ist, dass die Vermarktung gesichert ist.“ Die Erlöse lagen die letzten Jahre stabil bei 17 €/dt bei 15 bis 18 % Feuchte.
Als Herausforderung sehen die Betriebsleiter die Ausbreitung der Wilden Mohrenhirse, die bereits den Hirseertrag reduziere: „Sie lässt sich in keiner Kultur wirksam bekämpfen, deshalb brauchen wir zumindest absolut reines Saatgut.“
Ein weiteres Problem ist der Krähenfraß. „Die Saatkrähen müssten drastisch reduziert werden“, fordert Gervas Gräbling. Bisher darf ein Vergrämungsabschuss erst bei sichtbaren Schäden erfolgen. „Dann ist es aber meist schon zu spät!“ 2016 fiel ihre Körnerhirse-Ernte deshalb deutlich geringer aus. -sl-
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Der Betrieb Gräbling legt den Fokus auf eine gleichmäßige Abreife der Hirse. Wasser ist hier der Schlüsselfaktor.
Die Körnerhirse kann anders als der Weizen gut mit der Wärme an unserem Standort umgehen und hat eine bessere Ertragsfähigkeit als die Gerste“, sind Markus und Tobias Gräbling aus Breisach (Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald) überzeugt. Die Betriebsleiter waren auch aufgrund der Fruchtfolgeregelung in der Region auf der Suche nach einer Alternative zum Saat- und Körnermais, die nach wie vor die Schwerpunktkulturen sind.
85dt Hirse pro ha erzielen die beiden Ackerbauern auf ihren Flächen zwischen Kaiserstuhl und Tuniberg jedes Jahr. Sie schwören auch deshalb auf die Reihenaussaat mit 75 cm, weil sie neben der Herbizidmaßnahme mit Stomp Spektrum (1 + 2 l) eine Überfahrt mit der Hacke erlaubt. „Diese ‚Feuerwehrmaßnahme‘ ist aber nur in Ausnahmejahren nötig, da die Hirse bei uns nur auf Flächen mit geringem Unkrauthirsedruck kommt“, berichtet Markus Gräbling.
Mehr Sortenversuche nötig
Die Sorten gibt ihnen ihr Vermarkter Fliegauf in Müllheim vor. 2019 kam die Sorte Arkanciel zur Aussaat. „Aufgrund der Erfahrung mit Rhizoctonia bei der Sorte Emese vor Jahren würden wir uns mehr neutrale Sortenversuche wünschen“, sagen die Praktiker. Wenn Beregnungskapazitäten frei sind, bekommt die Hirse zusätzliches Wasser. „Vor allem zum Rispenschieben ist das nötig, damit sie später gleichmäßig abreift“, so Markus Gräbling. Im letzten Jahr zählten sie sechs Beregnungsgaben. Weil die Hirse auch zur Abreife noch grün ist und Wasser zieht, mulchen sie die Ernterückstände zügig ab. „Sie hinterlässt durch ihr dichtes, großes Wurzelwerk einen lockeren Boden.“
Stabile Erlöse
Der Deckungsbeitrag der Hirse liege in der Regel zwischen Körnermais und Weizen. „Wichtig ist, dass die Vermarktung gesichert ist.“ Die Erlöse lagen die letzten Jahre stabil bei 17 €/dt bei 15 bis 18 % Feuchte.
Als Herausforderung sehen die Betriebsleiter die Ausbreitung der Wilden Mohrenhirse, die bereits den Hirseertrag reduziere: „Sie lässt sich in keiner Kultur wirksam bekämpfen, deshalb brauchen wir zumindest absolut reines Saatgut.“
Ein weiteres Problem ist der Krähenfraß. „Die Saatkrähen müssten drastisch reduziert werden“, fordert Gervas Gräbling. Bisher darf ein Vergrämungsabschuss erst bei sichtbaren Schäden erfolgen. „Dann ist es aber meist schon zu spät!“ 2016 fiel ihre Körnerhirse-Ernte deshalb deutlich geringer aus. -sl-