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Rechen kontra Schieber

Lesezeit: 6 Minuten

Einachser erleichtern es, Futter am Hang zu mähen und zu bergen. Doch wann reicht ein Bandrechen, und wann braucht es einen Schieber mit Pickup und Querförderband?


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Wir testeten zwei ungleiche Varianten zum Abräumen von Steilflächen: den Bandrechen „Heuer“ von Ibex sowie den „SiloMax“. Diesen baut die Firma Seeber Agrartechnik aus Südtirol. Er lässt sich problemlos an Einachsgeräteträger wie den G2 von Ibex anbauen. Gerade die unterschiedlichen Arbeitsverfahren zeigten schon nach kurzer Testzeit die verschiedenen Stärken und Schwächen der einzelnen Anbaugeräte auf.


Das Trägergerät Ibex G2 von TerraTec liefert 23 PS aus dem 2-Zylinder-Benzin-V-Motor. Ein Dreifach-Axialkolbenpumpenaggregat liefert genügend Leistung für den stufenlosen Fahrantrieb sowie ein Anbaugerät.


Passende Ölmenge für Anbau


Jede Verstellpumpe fördert immer nur die aktuell benötigte Ölmenge. Praktisch ist der stufenlos regelbare Hydraulikanschluss für das Anbaugerät. Die benötigte Ölmenge wählt man über drei Regelbereiche vor. Ein zweiter doppelwirkender Hydraulikanschluss bietet genügend Spielraum, was Anbaugeräte betrifft. Der G2 war mit 5-reihigen Stachelwalzen ausgestattet.


Die Achse lässt sich hydraulisch um 350 mm in Fahrtrichtung verschieben. So kann der Schwerpunkt der Maschine an die Hanglage und das Anbaugerät angepasst werden.


Das Gewicht der Maschine mit Stachelwalzen ohne Anbaugerät beträgt ca. 275 kg. Unsere Verbrauchsmessungen lagen zwischen 2,2 und 2,4 l pro Stunde.


Die maximale Geschwindigkeit liegt bei sportlichen 8 km/h vorwärts und 4,5 km/h rückwärts. Gelenkt wird der Ibex über den drehbaren rechten Handgriff. Die wichtigsten Funktionen steuert man ebenfalls über die Handgriffe.


Platzhirsch Bandrechen


Der klassische Bandrechen ist wohl immer noch der Platzhirsch der Anbaugeräte zum Hangabräumen. Einfache Bedienung und Wartung verbunden mit sauberem Arbeitsergebnis zeichnen die sogenannte Heuraupe aus. Doch leider funktioniert das nur in eine Richtung. Am Ende einer Bahn ist daher oft Rückwärtslaufen angesagt.


Stößt schnell an Grenzen


Auch große Heumengen bringen den Bandrechen leistungs- und mengenmäßig an seine Grenzen. Der Ibex Heuer hat eine Arbeitsbreite von 2,10 m und ist mit 12 x 3 Doppelzinken ausgestattet. Das Schwadblech kann in der Höhe und Schwadbreite eingestellt werden. Ansonsten kann es auch nach oben geklappt werden. Die drehbaren Vorderräder können mechanisch arretiert werden. Über die Räder lässt sich auch die Arbeitshöhe werkzeuglos einstellen.


Der Anbau mit der am Ibex befindlichen Trägerplatte verlief sehr einfach und schnell. Der Koppelpunkt war jedoch aufgrund der Motorabdeckung nicht gut einsehbar. Hierzu merkt der Hersteller an: Die Abdeckung kann etwas aufgeklappt werden. Dies habe man extra für diesen Zweck so gebaut. Damit habe man optimale Sicht zur Koppelplatte.


Über einen Hebel lässt sich das Gerät mit einem Bolzen am Ibex verriegeln. Anschließend noch die beiden, gegen Vertauschen gesicherten, Hydraulikschläuche anschließen und es kann losgehen.


Hält die Spur trotz Gewicht


Das Gewicht des G2 in Verbindung mit den Stachelwalzen lässt den Fahrer den Bandrechen kaum spüren. Nur ab und an mussten wir die Fahrtrichtung hangaufwärts korrigieren.


Der Bandrechen lässt sich auch anstelle eines Kreiselheuers zum Wenden am Hang oder in der Ebene nutzen. Hier kommt die einstellbare Drehzahlregelung des G2 zugute – die Wurfweite ist je nach Heumenge einstellbar.


Die Arbeitsqualität war vollkommen zufriedenstellend. Auch bergauf konnten wir das Heu bis zu einer gewissen Menge transportieren.


Doch was bieten die leistungsfähigeren Anbaugeräte? Neben dem HeuMax, dem HeuMax light und dem RüttelMax ist der SiloMax der größte der vier Brüder aus dem Hause Agrartechnik Seeber. Bestehend aus einem Zinkenrotor, einem Querförderband und einer Leitfläche aus Acrylglas sieht man ihm die Unterschiede auf den ersten Blick an.


Großer Bruder Silomax


Den SiloMax gibt es in vier Varianten mit einer Breite von 1,80 bis 2,40 m. Für alle Ausführungen hat Agrartechnik Seeber eine spezielle Pickup entwickelt: Die Zinken starten streichend und nehmen das Futter schonend, ohne Erdverschmutzung, vom Boden auf.


Der Rotor übergibt es an das Querförderband, welches das Futter zur Seite wegfördert. Der Anbau an den G2 verläuft genauso einfach wie beim Bandrechen – Trägerplatte einhängen und sichern. Neben den beiden Hydraulikschläuchen muss man beim SiloMax noch ein Steuerkabel anschließen, welches für die Drehrichtungswahl des Förderbandes zuständig ist.


Aufgepasst heißt es beim Abhängen der Maschine, denn das Steuerkabel befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite zu den Hydraulikanschlüssen und ist leicht zu übersehen.


Die Geschwindigkeit des Rotors sowie des Förderbandes können je nach Wunsch eingestellt werden. Die Arbeitsrichtung des Förderbandes wird über einen Knopf am Handgriff gewählt. Die Arbeitshöhe lässt sich aber nur über die Einbauhöhe der Laufrollen verstellen. Hierzu merkt der Hersteller an: Durch die Pickup mit dem streichenden Zinkenstart sei normalerweise kein Verstellen notwendig, da sich die Zinken dem Boden dadurch anpassen. Einmal eingestellt könne das Gerät immer in derselben Höhe verwendet werden.


Viel Power, viel Speed


Beeindruckt waren wir von der möglichen Fahrgeschwindigkeit und der maximalen Heumenge. Leider lässt sich mit dem SiloMax nur abräumen und schwaden.


Wenden: nur bedingt möglich


Das Heu zu wenden war leider nicht möglich. Auch bergauf hatten wir keine Chance, das Heu zu transportieren. Um dies zu gewährleisten, bietet Seeber klappbare Seitenbügel an. Damit könne Futter geladen und damit bergauf gefahren und dort abgeladen werden. Die Seitenbügel würden viele Kunden mitkaufen.


Doch beim Hangabräumen zeigt der SiloMax seine Stärken. Je mehr Heu zugeführt wird, umso besser nimmt der Zinkenrotor das Material auf und übergibt es an das Förderband.


Die Acrylglasscheibe bietet hervorragende Sicht auf das Erntegut und den Arbeitsverlauf der Maschine. Mit den nicht lenkbaren Laufrollen liegt der SiloMax gut am Hang. Der SiloMax ist etwas höher als der Bandrechen, was das Arbeiten am Waldrand erschwerte. Hereinragende Äste mussten wir daher öfter umfahren.


top Arbeitshydraulik


Beide Maschinen konnten auf ihrem Gebiet überzeugen. Positiv überrascht waren wir auch von der durchzugsstarken Arbeitshydraulik des Ibex G2.


Anfänglich war die Lenkung über den drehbaren Handgriff und das Daumenrad für die Geschwindigkeitsregelung etwas ungewohnt. Auch der Knopf für die Rückwärtsfahrt mit Halte- und Doppelklickfunktion geht nicht sofort ins Gedächtnis.


Nach kurzer Zeit hat man sich dann aber eingewöhnt. Der stufenlose Antrieb lässt sich in beide Richtungen angenehm und genau steuern. Mit den Anbaugeräten hatte der Ibex G2 keinerlei Probleme. Sowohl leistungsmäßig als auch bei der Hangtauglichkeit überzeugt dieser kraftvolle Einachser.


Die Unterschiede liegen auf der Hand. Wer Heu auch bergauf transportieren oder eine Maschine zum Heuwenden verwenden will, sollte auf den klassischen Bandrechen oder ähnliche Maschinen zurückgreifen.


Bei großen Heumengen, bei denen man das Erntegut nur bergab befördern will, ist der SiloMax aber dem Bandrechen überlegen. Neben dem geringeren Kraftbedarf überzeugte uns auch die Hangstabilität des SiloMax. Das Arbeiten in beide Richtungen erhöht die Sicherheit und verringert die Ermüdung bei der Arbeit.Michael Labek


claus.mayer@topagrar.com

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