Zum Leserbrief: „Kitzrettung: Wer nicht handelt, macht sich strafbar“, Südplus 6+7/2020, Seite 9.
Rehe ruinieren niemanden
Lesezeit: 2 Minuten
Der Verbraucher macht den Landwirt zum Sündenbock, um sich sein eigenes Versagen nicht eingestehen zu müssen. Viele Landwirte machen Gams, Reh, Rothirsch und Wildschwein zu Sündenböcken, weil sie verlernt haben, dass nachhaltiges Wirtschaften selbstständiges Denken und mutiges Tun voraussetzt. Herr Seehuber hat diese persönliche Verantwortung aufgegeben. Nicht er tötet, so meint er, sondern die Technik.
Rehe sind Mitgeschöpfe. Sie ruinieren niemanden. Der Mischwald ist längst evident. Sein Aufwuchs geschah nicht gestern, sondern schon vor Jahrzehnten – entgegen den Aussagen des Landwirtschaftsministeriums in Bayern, das sich Umbauerfolgen zu rühmen versucht – und in einer Zeit, in der die Bestände von Gams, Reh und Rothirsch erheblich höher waren als heute. Seine Risiken sind primär geologisch, teilweise klimatisch, nie aber biologisch begründet. Wildtiere haben also keinen negativen Einfluss auf ihn.
Ein privater Forstbetrieb in den Chiemgauer Alpen schafft in der Verjüngung einen nachhaltig sicheren Anteil von knapp 30% an Tannen. Nicht mit Baumschulbäumchen, sondern mit hochwertigem Samen. Nicht mit einem leergeschossenen Revier, sondern mit einer hohen Dichte von großen Pflanzenfressern.
Pflanzenfresser fressen Pflanzen. Wer das akzeptiert, kann beispielsweise schädlichen Verbiss verhindern und auf Eichenstandorten rentierlichen Verbiss fördern. Christian Blas
83278 Traunstein
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Der Verbraucher macht den Landwirt zum Sündenbock, um sich sein eigenes Versagen nicht eingestehen zu müssen. Viele Landwirte machen Gams, Reh, Rothirsch und Wildschwein zu Sündenböcken, weil sie verlernt haben, dass nachhaltiges Wirtschaften selbstständiges Denken und mutiges Tun voraussetzt. Herr Seehuber hat diese persönliche Verantwortung aufgegeben. Nicht er tötet, so meint er, sondern die Technik.
Rehe sind Mitgeschöpfe. Sie ruinieren niemanden. Der Mischwald ist längst evident. Sein Aufwuchs geschah nicht gestern, sondern schon vor Jahrzehnten – entgegen den Aussagen des Landwirtschaftsministeriums in Bayern, das sich Umbauerfolgen zu rühmen versucht – und in einer Zeit, in der die Bestände von Gams, Reh und Rothirsch erheblich höher waren als heute. Seine Risiken sind primär geologisch, teilweise klimatisch, nie aber biologisch begründet. Wildtiere haben also keinen negativen Einfluss auf ihn.
Ein privater Forstbetrieb in den Chiemgauer Alpen schafft in der Verjüngung einen nachhaltig sicheren Anteil von knapp 30% an Tannen. Nicht mit Baumschulbäumchen, sondern mit hochwertigem Samen. Nicht mit einem leergeschossenen Revier, sondern mit einer hohen Dichte von großen Pflanzenfressern.
Pflanzenfresser fressen Pflanzen. Wer das akzeptiert, kann beispielsweise schädlichen Verbiss verhindern und auf Eichenstandorten rentierlichen Verbiss fördern. Christian Blas