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„Routine tut gut“

Lesezeit: 3 Minuten

Mit der Diagnose Brustkrebs beginnt für Maria Neber* eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen und zwischen Krankenhaus und Betrieb.


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Maria Neber steht zwischen 15 hungrigen Kälbern. Behutsam hilft sie dem jüngsten dabei, den Tränkeeimer zu finden. Die Bäuerin liebt ihre tägliche Arbeit mit den Tieren. Sie half ihr, während ihrer schweren Krankheit den Mut nicht zu verlieren. „Wenn es dir so gut geht, dass du abends in den Stall kannst, dann ist es dir nicht ganz übel“, sagt sie.


Eine Leidensgeschichte


Die Bäuerin ahnte selbst, dass etwas nicht stimmte. Als die Ärzte nach mehreren Fehldiagnosen herausfanden, was in ihrem Körper wütet, ist der Schock für Maria Neber dennoch riesig. „So richtig alptraummäßig“, erinnert sie sich an die Stunden und Tage nach der Diagnose Brustkrebs.


Auch ihrem Mann geht es zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich nicht gut, sodass die Bäuerin aus Sorge um ihn ihre eigene Krankheit fast ein bisschen verdrängt. Viel Zeit, um die schwierige Situation zu verarbeiten, bleibt ihr nicht. Denn schon kurz darauf beginnt die kräftezehrende Chemotherapie. Maria Neber wird operiert, es folgt die Bestrahlung und ein Reha-Aufenthalt.


Für die Bestrahlung fährt sie jeden Tag ins Krankenhaus. Und daheim? Musste es weiterlaufen! Die Arbeit im Milchviehstall, die Biogas- und die Photovoltaikanlage sowie das Pflegen der Obst- und Weinanlagen fordern ihre Kinder und Helfer. Und auch die demenzkranke Großmutter muss versorgt werden. Für Maria Neber ist es schwer, Ruhe zu finden. „Allein die zahlreichen Therapiestunden und Arztbesuche fressen Unmengen an Zeit“, erklärt sie.


Zu viel des Guten


Die Anteilnahme von Verwandten, früheren Nachbarn und dem ganzen Dorf war riesig. „So viel Blumen habe ich mein ganzes Leben noch nicht bekommen“, erzählt die 54-Jährige. Die Landfrauen schenkten ihr ein selbst genähtes Kissen, um ihren Arm hochzulegen. Die Anteilnahme tut ihr gut. Nur manchmal wurde ihr alles zu viel. „Du kommst in Zugzwang und musst dich bedanken“, beschreibt sie das Gefühl, etwas zurückgeben zu müssen.


Freude über kleine Dinge


Heute gilt Maria Neber als geheilt. Trotzdem hat sie Angst, dass der Krebs eines Tages wiederkommt. Was ihr hilft, ist ihr Glaube und ihr Alltag. „Man vergisst das Schlimme durch die alltäglichen Aufgaben. Und das bewahrt einen vor dem Durchdrehen.“ Hin und wieder hadert sie auch mit sich selbst und der Frage, was sie hätte tun können, um den Krebs zu verhindern.


Im Nachhinein ist sie froh, offen mit ihrer Situation umgegangen zu sein. Der geregelte Tagesablauf auf dem Hof tut ihr noch heute gut. Ihre Aufgaben mit den Kälbern halten sie von schlechten Gedanken ab. Sie freut sich über die kleinen Dinge, wie die 14 Küken, die ein Huhn, unbeobachtet von allen, ausgebrütet hat.


Ein Befreiungsschlag war der letzte Tag der Chemotherapie. „Da gibt es eine Klingel und du darfst am Ende der Therapie ganz arg klingeln. Ich habe geklingelt und geklopft bis fast die Schnur rausgerissen ist.“


Sophia Philipp


Sophia Philipp


* Name geändert

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