Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

topplus Aus dem Heft

Seilkran für kurze Strecken

Lesezeit: 4 Minuten

In schwer zugänglichen Wäldern können durch Sturm und Schädlinge verursachte Schäden per Seilkran aufgearbeitet werden. Wir haben dazu den Kurzstreckenkran Ritter KSK 3 getestet.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Nicht immer können Schäden im Wald mit Traktor und Seilwinde problemlos aufgearbeitet werden. Bei steileren Hängen sind dieser Technik Grenzen gesetzt. Der Kurzstreckenseilkran KSK 3 soll hier Abhilfe schaffen. Er besteht aus einem doppelt teleskopierbaren Mast, der auf einer zweimal 10-t-Doppeltrommelseilwinde aufgebaut wird. Der Mast kann bis auf 6,5 m Arbeitshöhe ausgefahren werden.


Mit drei Seilen bergab und -auf


In Transportstellung misst der Seilkran etwa 3,30 m. Die Winde selbst wird mittels Dreipunkt-Aufnahme an den Traktor gekoppelt. Eine hydraulische Winde mit einem 6 mm starken Rückholseil sowie vier Abspannwinden sind am Mast montiert. Der KSK 3 arbeitet bergab wie bergauf im 3-Seilsystem. Das Tragseil hat einen Durchmesser von 12 mm, das Zugseil 10 mm. Alle Seile verlaufen in einer Linie nebeneinander. Dies erleichtert den Aufbau und spart Zeit bei der Vorbereitung der Trasse. Gesteuert wird die Technik per Funkfernbedienung.


Eine Drehzahlverstellung mittels Funk sollte am Traktor vorhanden sein, um die Laufwagengeschwindigkeit von 0,2 bis 1,2 m/s regeln zu können. Aufgebaut war der KSK 3 auf einem Lindner Geotrac 124 mit 126 PS.


Das Gewicht der Winde inklusive Mast und Beseilung beläuft sich auf knapp 2500 kg. Die Firma Ritter gibt die erforderliche Traktorleistung mit mindestens 80 PS an.


Die Seiltrasse muss auf Grund der Seilrollenpositionierung immer in Fahrtrichtung links verlaufen. Wir haben den Seilkran zwei Tage lang in der Bergabseilung getestet. Er wurde von einem Feld aus mit drei Traktoren gesichert. Vor allem die Abspannung mit den vier Dyneema-Seilen verlief äußerst schnell und einfach. Alle Seile waren mit Endhaken ausgestattet.


Für die Montage einer Bergabseilbahn wird mithilfe eines Rückholseils das Tragseil zum Ankerbaum gezogen. Das Rückholseil selbst läuft am Mast über eine Spillwinde, die als Seilbremse dient. Für die Seilmontage wird der Hydraulikmotor von der Winde abgezogen. Reicht dies nicht aus, kann zusätzlich auch das Seil von der Spillwinde ausgehängt werden.


Einen Tag für Vorarbeiten


Nach einem Tag Vorarbeit war die Trasse ausgeschnitten, die Bäume entastet und die Montage konnte beginnen. Nach etwa 60 Minuten hatten wir die Seilbahn aufgestellt. Mit einem Rückholseil und einer Umlenkrolle wird das Tragseil zum Ankerbaum gezogen. Nach der Fixierung des Tragseils wird direkt unterhalb des Ankerbaums eine Umlenkrolle für das Rückholseil auf dem Tragseil montiert. Die Bringung bergauf sollte mit einem Mann möglich sein. Bergab bedarf es aber mindestens zweier Arbeiter, weil der Laufwagen keinen Seilausstoß hat. Deshalb hat man sonst kaum eine Chance, gegen das Gewicht des Zugseils anzukommen.


Angehängt wird das Holz an einem Selbstlösehaken, der nach Entlastung des Zugseiles automatisch öffnet. Über einen Hebel kann der Lösemechanismus gesperrt werden. Überrascht hat uns die Zugkraft von etwa 3 t. Auch lange Hartholzstämme waren kein Problem. Ritter gibt einen 1,5-fachen Sicherheitsfaktor an. Ausgelegt ist der Seilkran für den Bodenzug, wobei eine Seite des Stammes angehoben wird. Ein freitragender Transport ist nicht vorgesehen. Die maximale Anhängelast gibt der Hersteller mit 1000 kg an. Der KSK 3 ist mit einer Endabschaltung ausgestattet. Damit können Bäume direkt bis zum Mast transportiert und automatisch abgelegt werden.


50 fm Holz geseilt


Negativ aufgefallen ist uns, dass sich die Seile teilweise beim Lösen der Last überschlugen. Ab und an flog das Zugseil über das Tragseil. Dann mussten wir die gesamte Bahn einmal durchspannen, um die Seile wieder in ihre ordnungsgemäße Lage zurückzubringen. Beim Durchspannen reiben die Seile übereinander. Dies führt zu hörbarem Verschleiß.


An den zwei Testtagen haben wir in acht Stunden ca. 50 fm Holz geseilt. Alle Bäume waren bereits entastet und teilweise auf 8 m bzw. 12 m abgelängt. Die maximale Entfernung der Stämme zur Seiltrasse betrug etwa 20 m. Für die Aufarbeitung des Holzes wird jedoch noch mindestens ein weiterer Tag benötigt. Wir waren mit der Leistung der Maschine zufrieden. Im Gelände ist die Bergabseilung aber durch den fehlenden Seilausstoß am Laufwagen kraftaufwendig und nur mit zwei Mann möglich. Für hügeliges Gelände liefert Ritter einen Sattellaufwagen zum Überfahren von Seilstützen. Wegen des konkaven Geländeverlaufes war jedoch keine Stütze nötig.


Leider kann das Tragseil nicht sehr hoch gespannt werden, damit zum Anhängen der Seilhaken unterhalb des Laufwagens noch erreicht werden kann. Der niedrige Seilverlauf begünstigt Rückeschäden an der Trasse; eine größere Seilhöhe würde hier Abhilfe schaffen. Michael Labek


andreas.holzhammer


@topagrar.com

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.