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Selbstbedienung für Sauen

Lesezeit: 4 Minuten

Franz und Christa Bauer haben eine Einzeldosierfütterung in den Abferkelstall eingebaut. Welche Erfahrungen haben sie gesammelt, wie beurteilen sie Preis und Leistung?


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Die Sauen liegen ruhig im Abferkelstall. Eine Sau drückt mit ihrem Rüssel einen Auslöser im Trog. Sofort kommt etwas Futter aus dem Vorratsbehälter über ihrem Kopf. Während diese Sau frisst, bleiben die Nachbarinnen liegen. Sie haben für heute schon genug gefressen.


So eine Szene spielt sich jeden Tag am Betrieb von Christa und Franz Bauer aus Sattledt in Oberösterreich ab. Zwischen 3,6 und 10 kg Futter fressen ihre säugenden Sauen pro Tag. Manche fressen sogar täglich über 10kg. „Es kommt ganz auf die Sau an. Je nach Tagesverfassung frisst die eine mehr und die andere weniger“, erklärt Christa Bauer. Normal für säugende Sauen sind 8 bis 9kg pro Tag, ergänzt Franz Bauer.


600 bis 700 € pro Sau:

Möglich macht die hohe Futteraufnahme eine Einzeldosierfütterung im Abferkelstall. Diese haben Bauers im Juli 2017 eingebaut. Kostenpunkt für die automatische Fütterung: Brutto 600 bis ca. 700 € je Sau. Bei 43 Abferkelplätzen sind das rund 30000€, die die Familie in die Anlage investieren musste.


Der Grund für den Umbau war, dass sie die alte Anlage ersetzen mussten. Im unterfränkischen Würzburg sahen sie dann die Einzeldosierfütterung und entschieden sich, diese ebenfalls einzubauen – trotz der 20-fach höheren Kosten im Vergleich zu Volumendosierern.


Bauers überzeugte dabei, dass sie die säugenden Sauen individuell füttern können. „Wir brauchen zwar 30% mehr Säugefutter, aber dafür geht davon mehr in die Milch“, erklärt Betriebsleiter Bauer. Er stellt lieber sicher, dass die Sauen mehr fressen, als eine Milchtasse für die Ferkel in die Abferkelbucht zu stellen. Zudem kann er den Futterverbrauch per Computer bremsen, wenn Futterverschwendung droht.


700 g pro Portion:

Per Computer stellen Bauers zudem vorab fest, wie viel eine Sau pro Tag fressen kann. Bei den Oberösterreichern sind es maximal 700g Futter pro Vorlage. Erst nach 15 Minuten kann sich die Sau die nächste Portion holen. So bleibt weniger Futter im Trog. „Das ist eine richtige Arbeitserleichterung für uns. Im Vergleich zur Fütterungsanlage vorher müssen wir jetzt 90% weniger Zeit zum Putzen der Tröge verwenden“, so Christa Bauer.


Ein weiterer Vorteil der Anlage ist, dass sie bei den Sauen das Absetz-Rausche-Intervall um einen halben Tag verkürzen können. Dadurch setzen Bauers die Ferkel erst Mittwoch Abend statt am Morgen ab. So müssen sie die Sauen am Sonntag nicht belegen.


Zudem war der Umbau einfach. Die vorhandenen Rohre mussten sie nur mit der neuen Anlage verbinden und Strom zu den Dosierern verlegen. Die Kommunikation der gesamten Anlage erfolgt per WLAN. „Wir hatten aufgrund der baulichen Gegebenheiten das Glück, mit einer WLAN-Antenne auszukommen. Bei Zwischenwänden aus Sandwichpaneelen könnten mehr nötig sein, da das Signal abgeschwächt wird“, erklärt Bauer.


Ein Nachteil der Anlage sind die Zusatzkosten, die durch den höheren Futtereinsatz entstehen. Bauer rechnet mit ca. 15€ mehr pro Sau und Jahr. Der Stromverbrauch halte sich mit 1,4 Watt pro Dosierer in Grenzen.


Außerdem ist auch das Tränkesystem eine Herausforderung. „Da muss man zunächst ein bisschen tüfteln“, so Bauer. Er hat am Ende eine Nippeltränke eingebaut, die Siebe rausgenommen und schafft so einen Durchfluss von 6l/min.


Kosten machen sich bezahlt.

In der täglichen Arbeit hat sich das System für Familie Bauer bewährt. Mit einem Blick sehen die Ferkelproduzenten, welche Sauen schon satt sind und welche noch fressen müssen. Dazu leuchten an den Dosieranlagen grüne Lichter auf. Am Computer können sie zudem immer genau kontrollieren, wie viel jede Sau frisst. Selbst an heißen Sommertagen schaffen sie eine gute Futteraufnahme.


„Wir sind sehr zufrieden, dass wir uns für dieses Fütterungssystem entschieden haben“, sind sich Bauers einig. Die höheren Kosten können sie durch einen verbesserten Arbeitsablauf, ein kürzeres Absetz-Rausche-Intervall und weniger Ferkelaufzuchtfutter kompensieren. Auch die Leistung der Sauen mit 26 abgesetzten Ferkeln stehe für das System.


Beate Kraml


Kontakt: claus.mayer@topagrar.com

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