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Sie war meine Rettung

Lesezeit: 3 Minuten

Philipp Hummel ist 41 Jahre alt als seine Frau stirbt. Neuer Lebensmut stand kurz danach buchstäblich vor der Haustüre.


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Man kann sich kaum vorstellen, was Philipp Hummel aus Immenstadt durchgemacht hat. Nach dreijähriger Krankheit verliert seine Frau Monika den Kampf gegen den Krebs. Am 21. Dezember 2010 stirbt die damals 34-Jährige und hinterlässt ihren Mann, die 5-, 8- und 10-jährigen Söhne und den Hof. Für den Landwirt bleibt die Welt stehen, doch die Kinder und die Kühe zwingen ihn schnell wieder in den täglichen Trott. Und dann steht plötzlich Conny vor der Haustüre!


„Sie ist der Dreh- und Angelpunkt dafür, dass ich nicht in meiner Trauer versunken bin“, sagt der heute 49-Jährige. Die Betriebshelferin war vom Maschinenring auf den Hof vermittelt worden – weil sie die Familie auch im Haushalt unterstützen konnte. Sie kocht den Kindern Mittagessen und hilft Philipp Hummel im Stall. Bald merken beide, dass zwischen ihnen „mehr“ ist.


Segen der Schwiegereltern


„Ich hatte Zweifel, ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner verstorbenen Frau, aber Conny gab meinem Leben wieder einen Sinn“, erklärt der Landwirt. Also ging er zu seinen Schwiegereltern und berichtete ihnen, dass er jemand kennengelernt hat. Die Schwiegereltern, die nach dem Tod ihrer Tochter immer für ihn und die Kinder da waren, unterstützten ihn in seinen Gefühlen. Sie spürten, dass die neue Frau nicht nur dem Schwiegersohn, sondern auch ihren Enkeln guttat und half, die Trauer besser zu verarbeiten.


Aber nicht nur Conny war für den Landwirt da, auch seine Mutter, seine Geschwister und eben die Schwiegereltern, die ihn auch bei der Arbeit unterstützten. Zwar ist er vor Trauer häufig in ein tiefes Loch gefallen, aber die Menschen um ihn herum haben ihm wieder herausgeholfen.


„Eigentlich war ich nie alleine. Und natürlich musste ich auch für meine Kinder stark sein. Sie haben ihren Vater dringend gebraucht“, sagt Philipp Hummel. Gerade der älteste Sohn hat sich nach dem Tod der Mutter häufig an den Vater gekrallt, weil er Panik hatte, dass auch der Papa nicht wieder nach Hause kommt.


Neuer Lebensmut


Aus Angst, ihm könnte alles über den Kopf wachsen, dachte Philipp Hummel daran, die Landwirtschaft aufzugeben. „Dass ich dann mehr für meine Kinder hätte da sein können, war ein Irrglaube. Schließlich hätte ich dann irgendwo anders arbeiten gehen müssen. Außerdem hat mir auch die Arbeit bei der Trauerverarbeitung geholfen“, erzählt er.


Das Gefühl, dass es weiterlaufen muss, treibt ihn täglich an. Gleichzeitig brachten Conny und ihre Tochter Bianca, die 2011 auf den Hof zogen, neue Energie und Leben ins Haus. Gegen die Widerstände und das Gerede, das nicht selten vorkommt, wenn eine Witwe oder ein Witwer eine neue Beziehung eingeht, sind sie zu einer Familie zusammengewachsen.


Und auch, wenn es dem Landwirt heute noch schwerfällt über den Tod seiner ersten Frau zu sprechen, so hat er mit seiner zweiten Frau einen Menschen gefunden, der mit ihm durch die schwerste Zeit seiner Lebens gegangen ist und ihn aus seiner Trauer wieder zurück ins Leben geholt hat.


anja.rose@topagrar.com

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