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Stihls Leichtgewicht im Praxistest

Lesezeit: 5 Minuten

Mit einem Leistungsgewicht von 1,45 kg/kW will die MS 400 C-M den Spagat zwischen Leichtigkeit zum Entasten und Leistung zum Fällen schaffen. Ob das gelingt, hat die Forstwirtin Viktoria Hutter bei der Waldarbeit getestet.


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Die weltweit erste Motorsäge mit einem Magnesiumkolben – das ist die MS 400 C-M von Stihl. Der Einsatz des leichten Werkstoffs führt in Verbindung mit der Leichtbauweise zu einem Motorgewicht von nur 5,8 kg und somit zu einem niedrigen Leistungsgewicht von 1,45 kg/kW.


Gleichzeitig ermöglicht das neue Bauteil dem Motor eine Maximaldrehzahl von 14000 U/min. Diese hohe Geschwindigkeit soll vor allem die Arbeit beim Entasten einfacher und schneller machen. Wir wollten wissen, wie sich die Mischung aus geringem Gewicht, hoher Leistung und hoher Drehzahl bei der täglichen Arbeit im Wald bewährt.


Wer wäre dafür besser geeignet als eine Forstwirtin? Mit Viktoria Hutter (29) aus Garolden im Waldviertel haben wir genau so jemanden gefunden. Hutter führt einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit 45 ha Wald. 2010 war sie Staatsmeisterin der Waldarbeit für Schüler und Studenten, absolvierte das Francisco Josephinum Wieselburg, ist Forstwirtin und studiert zudem Forstwirtschaft. Sie setzt schon seit Jahren Sägen von Stihl im heimischen Betrieb ein. Daher fällt ihr sofort auf: „Die neue MS 400 C-M ist wirklich extrem leicht. Gerade mir als Frau kommt das zugute.“


Viktoria Hutter hat die Säge über die Sommermonate 2020 im eigenen Wald getestet, in dem wie in vielen anderen Gebieten regelmäßig vom Borkenkäfer geschädigtes Holz aufzuarbeiten ist. Dementsprechend setzte Hutter die MS 400 C-M in mittleren bis starken Beständen ein. Normalerweise verwendet die junge Betriebsführerin die beiden kleineren Modelle MS 261 C-M bzw. MS 362 C-M in ihren Wäldern. Mit knapp sechs Kilogramm ist die neue MS 400 C-M nur etwa ein Kilogramm schwerer als die 261er. Mit der 362er liegt sie beim Gewicht nahezu gleichauf – bei 0,5 kW Mehrleistung.


gleichmäßiger Start


Die Säge ist mit M-Tronic, Dekompressionsventil und Elastostart ausgestattet. M-Tronic regelt den Zündzeitpunkt und die Kraftstoffdosierung elektronisch unter Berücksichtigung äußerer Bedingungen wie Temperatur, Höhenlage und Kraftstoffqualität. Zusammen mit dem speziellen Elastostart-Anwerfgriff sorgt es für ein einfaches und gleichmäßiges Anwerfen der Säge ohne ruckartige Kraftspitzen – beim Kalt- wie beim Warmstart.


„Die Säge springt tadellos an, auch ohne Betätigen des Dekompressionsventils lässt sie sich leicht starten. Lediglich, wenn sie komplett leer geschnitten wurde, stirbt sie beim ersten Start nach dem Tanken wieder ab“, berichtet Hutter. Die patentierten werkzeuglosen Tankverschlüsse ermöglichen ein leichtes und schnelles Tanken. Der Bajonettverschluss ist gegenüber dem Schraubgewinde beim Öl- und Kraftstofftank viel leichter und ohne hohen Kraftaufwand zu öffnen und zu schließen. Bei anderen Sägen muss oftmals der Zündkerzenschlüssel dazu genutzt werden.


Bis zu 20 % weniger Sprit


Die Kraft der Säge kommt aus einem sogenannten 2-Mix-Motor. Dieser soll durch die Trennung von Abgas und Frischgas die Spülverluste minimieren, damit den Verbrauch senken und gleichzeitig die Leistung erhöhen. Der Hersteller beziffert das Spriteinsparpotenzial auf bis zu 20% im Vergleich zu konventionellen Zweitaktmotoren. „Ich habe den Verbrauch zwar nicht exakt gemessen. Nach meinem subjektiven Empfinden konnte ich aber keinen merklich geringeren Spritverbrauch im Vergleich zu anderen Sägen feststellen“, relativiert Viktoria Hutter das Herstellerversprechen.


Das Geheimnis des 2-Mix-Motors lüftet sich im Zylinder: Nach dem Zündvorgang legt sich ein trennendes Gaspolster zwischen die verbrannten Gase im Brennraum und das Frischgas im Kurbelgehäuse. So beginnt das Überströmen um Bruchteile einer Sekunde später, das Frischgas gelangt minimal verzögert in den Zylinder und spült dort die Abgase hinaus.


Durch die Verzögerung hat der Kolben mehr Zeit, sich weiter nach oben zu bewegen und den Auslasskanal zu verschließen. Unverbrannte Frischgase werden so vom Auslasskanal ferngehalten und können effizienter verbrannt werden. Außerdem werden weniger Gase aus dem Gerät gespült. Laut Hersteller gelangen mit dieser Technik weniger als 20% der unverbrannten Frischgase in die Umwelt.


Darüber hinaus verfügt der Motor über eine Vergaservorwärmung, ein Langzeit-Luftfiltersystem mit Vorabscheidung samt HD2-Filter aus Polyethylen-Filtermaterial sowie verlust-sichere Muttern und eine mengen-regulierbare Ölpumpe.


Drei Schnittlängen erhältlich


Die MS 400 C-M wird mit Schwertern mit einer Schnittlänge von 40 cm und 45 cm angeboten. Viktoria Hutter hat die Säge mit einer Schnittlänge von 45 cm getestet – ihrer Meinung nach die ideale Länge für die durchgeführten Maßnahmen.


Die Kettenspannung kann bei gelockerten Schrauben bequem von außen verstellt werden. Bei der täglichen Wartung können das Schwert und die Kette leicht und schnell gewechselt werden. Das liegt einerseits daran, dass der Spannschieber auf dem Gehäuse befestigt ist und der Kettenraddeckel somit einfach und schnell montiert werden kann. Und andererseits ermöglicht die innen liegende Kupplung ebenfalls ein schnelles und unkompliziertes Wechseln der Kette und des Schwertes.


Arbeitsqualität überzeugt


Zur Arbeitsqualität meint Viktoria Hutter: „Die Schnittleistung der Säge ist top, richtig spritzig. Egal, ob beim Fällen oder Entasten. Die Leistung mit dem geringen Gewicht ist aus meiner Sicht hervorragend!“ In mittleren bis starken Beständen will sie in Zukunft die 362er durch die MS 400 C-M ersetzen. Schließlich hat Letztere laut Hutter eine höhere Schnittleistung bei weniger Gewicht. „Das 45er-Schwert reicht in meinen Beständen vollkommen aus. Doch auch mit einer größeren Schwertlänge tut das der Leistung keinen besonderen Abbruch“, fügt die Forstwirtin hinzu.


Bei geringeren Stammdurchmessern und in Durchforstungen wird die MS 400 C-M laut Hutter ihre kleinere Kettensäge, die MS 261 C-M, allerdings nicht ersetzen: „Denn hier ist die hohe Leistung nicht erforderlich und die MS 400 C-M ist im Vergleich zur261er trotzdem noch um etwa ein Kilogramm schwerer.“


andreas.holzhammer


@topagrar.com

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