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Unterschätzte Gefahr

Lesezeit: 4 Minuten

Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Früh (genug) erkannt, ist Hautkrebs aber oft heilbar. Wir informieren über die heimtückische Krankheit.


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Mit rund 270000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Und Bayern und Baden-Württemberg sind mit etwa 33000 bzw. 26000 dokumentierten Fällen die Bundesländer mit den meisten Hautkrebserkrankungen. Menschen, die von Berufswegen häufig UV-Strahlung ausgesetzt sind, gehören zur Risikogruppe. Sie sollten besondere Schutzmaßnahmen ergreifen und regelmäßig zum Hautkrebsscreening gehen – und auch zwischen den Untersuchungen der Haut immer mal wieder einen Blick darauf werfen.


Vor der Sonne schützen


Wenn die Tage wieder länger und wärmer werden, sollten Sie besonders auf den Sonnenschutz achten. Zu viel UV-Strahlung kann Hautkrebs verursachen „Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel!“, sagt Dr. Susanne Weg-Remers vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Denn die Haut vergisst nicht. So können starke Belastungen mit UV-Strahlen bereits 20 oder 30 Jahre zurückliegen und noch immer die Ursache für einen Hautkrebs sein. Es kann auch passieren, dass Lichtschädigungen bereits im Kindesalter erfolgen. Babys und Kleinkinder sollten deshalb keiner Strahlung ausgesetzt werden, Kinder nur mit geeigneten Schutzmaßnahmen.


Zum persönlichen Sonnenschutz während der Arbeit im Freien gehören die Sonnenbrille mit UV-Schutz, die Kopfbedeckung – am besten mit Rand, Nacken- und Ohrenschutz, wenn möglich körperbedeckende Kleidung aus Baumwolle mit langen Ärmeln und Beinen sowie Sonnenschutzmittel mindestens mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30. Achten Sie darauf, alle unbedeckten Hautpartien einzucremen, besonders die Bereiche um die Augen, Haaransatz und Nacken und auch die Lippen.


Sinnvoll können beispielsweise auch Sonnensegel oder Sonnenschirme für eine Beschattung von Aufenthalts- oder Arbeitsplätzen sein.


Wann ist Sonne gefährlich?


Wie stark Haut und Augen durch die Sonne belastet sind, ist unter anderem abhängig vom Hauttyp, der Dauer der Bestrahlung und der Bestrahlungsstärke.


Von den verschiedenen Hauttypen sind es vor allem die sehr hellhäutigen Menschen mit blonden oder roten Haaren und blauen Augen, deren Eigenschutz der Haut nur sehr gering ist. Dieser liegt bei gerade fünf bis zehn Minuten. Der Sonnenbrand fällt bei diesem Hauttyp häufig stark und schmerzhaft aus. Deshalb muss diese empfindliche Haut im Gegensatz zu einem dunkleren Hauttyp noch intensiver geschützt werden. Hier empfiehlt sich Sonnencreme mit LSF 50.


In den Sommermonaten ist die UV-Strahlung höher als im Winter, um die Mittagszeit wesentlich höher als in den Morgen- oder Abendstunden. In der Sommerzeit ist die UV-Strahlung zwischen 10 und 15 Uhr am intensivsten und es ist sinnvoll, den Aufenthalt in der direkten Sonne möglichst zu reduzieren. Durch Reflexion wirkt UV-Strahlung auch bei bedecktem Himmel. Deshalb ist Sonnenschutz auch bei bewölktem Himmel wichtig.


Wer sich über den aktuellen UV-Index, also die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung, informieren möchte, findet die Werte auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes unter www.uv-index.de oder unter www.dwd.de. Je nach UV-Index werden Schutzmaßnahmen empfohlen, von körperbedeckter Kleidung bis hin zu der Empfehlung, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden.


Gehen Sie zum Screening!


Landwirte gehören zu den besonders gefährdeten Personen. Deshalb sollten sie ihre Haut regelmäßig kontrollieren. Ab 35 Jahren bezahlt die Krankenkasse alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening. Doch nur jeder fünfte gesetzlich Versicherte nimmt dieses Angebot wahr, zeigt der aktuelle Hautkrebsreport 2019 der Techniker Krankenkasse.


„Nutzen Sie den Anspruch auf das Hautkrebsscreening“, sagt Dr. Susanne Weg-Remers. „Und behalten Sie Ihre Haut auch zwischendurch im Auge.“ Sie empfiehlt, die Haut regelmäßig zu kontrollieren, entweder selbst oder mithilfe des Partners. Bei Verdacht einer Hautveränderung ist es sinnvoll, einen Hautarzt zu kontaktieren.


Denn gerade beim schwarzen Hautkrebs (siehe Hautkrebsformen), auch Melanom genannt, ist eine Heilungschance häufig nur im frühen Stadium gegeben. „Je früher ein Tumor entdeckt wird, umso besser kann man ihn behandeln“, betont Dr. Susanne Weg-Remers. Bei der Eigenkontrolle achten Sie auf Form, Größe und Farbe der Hautveränderung. Hier hilft die sogenannte „ABCDE-Regel“ (siehe Kasten). Ein besonderes Augenmerk gilt den Muttermalen. Sobald sich Muttermale verändern oder sich ungewöhnliche Flecken auf der Haut bilden, sollte man zum Arzt. Ein Fakt, der Mut macht: Nur in etwa vier von 100 Fällen bestätigt sich nach dem Screening der Hautkrebsverdacht. Ausführliche Informationen bietet die Homepage des Krebsinformationsdienstes unter www.krebsinformationsdienst.de


Ausführliche Informationen zum Thema Hautkrebs und Sonnenschutz während der Arbeit bietet auch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau in verschiedenen Broschüren und auf der Homepage unter www.svlfg.de.


anja.rose@topagrar.com

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