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Was wird aus den Steillagen?

Lesezeit: 3 Minuten

Matthias Marx muss im Südschwarzwald mit Hanglagen bis zu 50 % zurechtkommen. Hat das Zukunft?


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Allein mit seinen 22 Milchkühen schafft es Matthias Marx aus Wembach (Lkr. Lörrach) nicht mehr, die extremen Steillagen offen zu halten. Seit ein paar Jahren unterstützen ihn Schafe und Ziegen dabei. „Die Gefahr der Verbuschung ist extrem“, sagt der Biolandwirt. Auf Hängen, mit denen noch Kühe klarkommen, betreibt er im Sommer Vollweide. Und das sogar auf Flächen, die 1,5 km vom Hof entfernt sind. Hier melkt der Nebenerwerbslandwirt seine Braunviehherde zweimal täglich in einem selbst konstruierten Weidemelkstand.


Flächen stark verstreut


Eine weitere Herausforderung am Standort: Seine 45 ha Grünland teilen sich in etwa 55 einzelne Schläge von 10 ar bis 5,5 ha auf und sind im Radius von 20 km verstreut. Ein Flächentausch würde da wenig bringen und auch der Weideumtrieb ist erschwert. „Dadurch ist Kurzrasenweide so gut wie unmöglich.“ Vor allem die besser strukturierten, befahrbaren Flächen ohne Staunässe, die er bis zu viermal im Jahr mäht, liegen weit vom Hof entfernt.


Marx hat in den letzten Jahren die Intensität der Grünlandbewirtschaftung ständig erhöht. Die Mahdflächen bekommen nach jedem Schnitt Gülle, der er einen Stickstoffbinder zusetzt. „Dadurch ist sie homogener, die Nährstoffe werden besser ausgenutzt und die Aufwuchsqualität steigt.“ So seien Energiegehalte von 6,8 MJ NEL pro kg TM möglich. Auf trockenen Standorten hat er Nachsaaten mit Luzerne, Rot- und Weißklee etabliert. Gegen die Ausbreitung des Wasserkreuzkrauts hat er allerdings noch kein Rezept gefunden.


Südhänge trocknen aus


Gerade an den ohnehin schon steinigen und humusarmen Südhängen, die ein Drittel seiner Flächen ausmachen, zeigen sich bereits die Auswirkungen der steigenden Sommertemperaturen. „Wenn wir bei diesen immer schwieriger werdenden Standortbedingungen noch mehr Auflagen bekommen, verlieren wir die Flexibilität in der Bewirtschaftung und können nicht mehr die nötige Futterqualität erzielen.“


Durch die Flächenstruktur ist der Betrieb wie viele andere im Südschwarzwald vorwiegend eigen- und doppelmechanisiert. Auf den Weideflächen muss er die Gülle im Herbst per Handverschlauchung ausbringen, auf den Mahdflächen setzt er Fass mit Schwanenhalsverteiler ein. Die meisten Maschinen sind mit Zwillingsbereifung ausgestattet. „Wir haben wenig Spielraum, um an den Maschinenkosten zu drehen.“ Vor allem die Anschaffung neuer Verschlauchungstechnik müsse mehr gefördert werden.


Grundgedanke passt


Matthias Marx ist überzeugt, dass er als Biobetrieb mit Vollweide den rentabelsten Weg an seinem Standort eingeschlagen hat. Die 5500 kg Milch pro Kuh und Jahr erzielt er fast ausschließlich aus dem Grundfutter. In Kürze schließt er die ersten Landschaftspflegeverträge ab, da die Fördersätze attraktiver sind als bei FAKT. Marx Fazit: „Gefragt ist wohl künftig der Landschaftspfleger und nicht mehr der Tierhalter.“

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