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topplus Reportage

Weidemast statt Milchvieh

Lesezeit: 3 Minuten

Familie Kammerer baute den alten Milchviehstall im Eindachhof zu einem Liegeboxenstall für Mastrinder um. Damit die vorhandenen Säulen nicht stören, bedurfte es eines baulichen Tricks.


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Bei uns war die alte Melkanlage das Problem, sie war nicht mehr zulässig“, erzählt Siegfried Kammerer aus Nußbach bei Triberg. Aber für seine 16 Vorderwälder Kühe, die der gelernte Metzger und seine Frau Petra züchteten, in einen neuen Milchviehstall zu investieren und sich dafür hoch zu verschulden? Das wollte die Familie nicht. Auch Hofnachfolger Alexander, gelernter Zerspannungsmechaniker, wünschte sich eine andere Form der Tierhaltung.


Weidemastkonzept überzeugt


Als das Landwirtschaftsamt und der Bioverband Naturland darauf hinwiesen, die Edeka Südwest suche für das „Schwarzwald Bio-Weiderind“ noch geeignete Betriebe, hat das Vermarktungskonzept und der Abnahmevertrag mit Festpreisen die Familie überzeugt. Die Weidemast passte zum Grünlandbetrieb mit 18 ha, und die Wirtschaftlichkeit schien unter diesen Voraussetzungen gegeben.


Auch die Investitionen in den Stallumbau würden in einem überschaubaren Rahmen bleiben: Auf 110000 € belief sich die Kalkulation. Bis der Umbau begann, vergingen aber weitere zwei Jahre. Die ersten Pläne für Strohställe verwarfen sie wegen des Arbeitsaufwandes bzw. der Strohkosten. Und für einen Stall mit Liegeboxen, den Kammerers bevorzugten, erlaubten die bestehenden Stützen im Stall keine befriedigende Lösung.


Futtertisch versetzt


Ein regionaler Stalleinrichter schlug schließlich vor, den Futtertisch zu verlegen. Durch diese Maßnahme ließen sich die Stützen besser in die Liegeboxenanordnung integrieren – lediglich zwei mussten versetzt werden (Übersicht).


Auf der einen Wandseite befanden sich Schweinebuchten und eine Kälberbox. Hier konnte nun eine Liegeboxenreihe wandständig eingebaut werden. An der anderen Wandseite entstand Platz für einen Treibgang mit integrierter Tierwaage.


Das Fundament wurde frei- und der Stall tiefergelegt, sodass ein Futtertisch möglich wurde, der bei gleicher Deckenhöhe noch mit dem Traktor befahren werden kann. Während die Güllegrube für die höhere Tierzahl im neuen Stall noch ausreichend Kapazität bietet, mussten die alten Wasserleitungen getauscht werden – ein Kostenpunkt, der so nicht geplant war.


Trotzdem: Die kalkulierten Stallbaukosten wurden um 15000 € unterschritten – nicht zuletzt durch die weit über 1000 Stunden Eigenleistung, die Kammerers zusammen mit Familie und Freunden investiert haben.


„Stall ist rentabel“


Die Förderung über die Landschaftspflegerichtlinie in Höhe von 35% reduziert die verbleibende Restschuld auf ein Maß, das die Familie nicht übermäßig belastet. Mit derzeit 28 Mastrindern ist der Stall voll belegt und dank des Edeka-Programms wieder rentabel.


Die Kammerers schauen nach einem Jahr Inbetriebnahme zufrieden auf ihren neuen Stall, auch wenn noch einiges zu optimieren wäre. So schiebt der Mistschieber die Gülle nicht weit genug über den Gülleschacht. Hier müssen sie immer wieder von Hand nachhelfen. Auch ein weiteres Tor wäre wünschenswert, fand aber keinen Platz mehr.


Bauen im Bestand bedeutet, kreativ mit bestehenden Grundrissen umzugehen – dass dabei der ein oder andere Kompromiss eingegangen werden muss, liegt in der Natur der Sache.


Landwirten, die einen Stallumbau planen, raten die Kammerers: Viele Betriebe vorher anschauen, und von Anfang an mit den Behörden konstruktiv zusammenarbeiten – das hilft, wenn es irgendwann in der Planungs- oder Bauphase mal Probleme gibt.


Christiane Kretzer

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