Sofia Maier und Anna Mayr treffen sich alle zwei Monate mit ihren ehemaligen Schulfreundinnen.

Schon in der Ausbildung zur Hauswirtschafterin lernte Sofia Maier vier enge Freundinnen kennen. Daraus entwickelte sich rasch ein Stammtisch. Heute treffen sich die Frauen alle zwei Monate zum Ratschen und Kaffeetrinken.

An ihrem Stammtisch schätzt die Bäuerin aus Chieming am Chiemsee besonders, dass alle einen ähnlichen Lebensweg hatten. „Wir haben alle Bauern geheiratet, da versteht man die Themen und Sorgen der anderen“, sagt sie.

Anna Mayr aus Frasdorf sieht das ähnlich. „Wir überlegen zum Beispiel, einen neuen Stall zu bauen, und da ist es natürlich sehr hilfreich, wenn meine Freundinnen wissen, was ein Fischgrätenmelkstand ist“, sagt die junge Frau.

Um als Neuling auf dem Hof keinen „Lagerkoller“ zu bekommen, sind die Ausflüge zu den Freundinnen eine willkommene Abwechslung. „Manchmal ist es auch einfach schön, mit jemandem tratschen zu können“, fügt Mayr hinzu.

Jeden Lebensabschnitt haben die Freundinnen seit der Schule gemeinsam bestritten. „Am Anfang ging es um unsere Beziehungen, dann um die Hochzeitsplanung und jetzt haben wir eine Krabbelgruppe für die Kinder“, sagt Sofia Maier. Ihre Tochter Heidi ist jetzt elf Monate alt. Anna Mayr hat bereits zwei Kinder im Alter von drei Jahren und sieben Monaten. Auch die anderen Kinder aus der Gruppe sind im gleichen Alter.

Dieselbe Lebensphase

Als noch keine Kinder da waren, sind die Frauen oft tanzen gegangen oder haben zusammen Adventskränze gebastelt. Unsere Treffen sind ein Pflichttermin im Kalender, da gibt es nichts zu rütteln“, betont Sofia Maier. Auch die Ehemänner sind gut befreundet und unternehmen gemeinsame Bergtouren. „Aber die unterhalten sich meist nur über die Landwirtschaft“, erzählt Sofia Maier lachend.

Dass sie nach Jahren noch so eng befreundet sind, erklären sich die Bäuerinnen so: „Unsere Grundhaltung passt. Wir müssen keine Diskussionen führen, weil sich alle einig sind, was die Landwirtschaft angeht.“Helena Biefang