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Wieder in Balance

Lesezeit: 4 Minuten

Osteopathen sehen nicht nur den akuten Schmerz, sondern betrachten den ganzen Menschen. Sie arbeiten mit den Händen und lösen Blockaden. Was steckt hinter dieser Therapieform?


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Eine Narbe behandeln, um Rückenschmerzen zu lindern? In der Osteopathie ist das nicht ungewöhnlich. Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin. Sie dient dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen. Dazu nutzt sie eigene Techniken, die mit den Händen ausgeführt werden.


Das Wort „Osteopathie“ stammt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus den Worten „osteo“ für Knochen und „pathie“ für Leiden zusammen. Diese wörtliche Übersetzung täuscht über die tatsächliche Bedeutung hinweg, denn sie beschäftigt sich nicht nur mit den Knochen.


Osteopathie betrachtet den Menschen als Ganzes und versucht, Ursachen von Beschwerden zu finden und zu beseitigen. Und diese liegen nicht selten weit abseits des eigentlichen Schmerzpunktes.


Mit den Händen tastet der Therapeut den Körper des Patienten ab und spürt so Spannungen und Blockaden in Knochen, Muskeln und Nervensystem auf. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, die körperliche Funktionsfähigkeit wiederherzustellen, indem die Blockaden gelöst werden und die Selbstheilungskraft des Körpers aktiviert wird.


Ursache weg vom Schmerz


„Selten sitzt die Blockade dort, wo der Schmerz sitzt“, erklärt Osteopathin und Heilpraktikerin Caroline Sauer. Die 37-Jährige hat seit 2016 eine Praxis für Osteopathie in Edingen-Neckarhausen im Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg). „Das ist möglich, weil über das Nervensystem im Körper alles miteinander verbunden ist.“


Als Beispiel nennt sie Blockaden in der Brustwirbelsäule, die Magen-Darm-Beschwerden auslösen können. „Bestehen Blockaden über längere Zeit, kann sich das auf die Organe, die über die entsprechenden Nerven versorgt werden, auswirken“, sagt Caroline Sauer. „Der Körper ist eine biologische Einheit, verbunden über Sehnen, Muskeln und Faszien.“


Durch eine gezielte Behandlung setzt der Therapeut häufig nur einen Anreiz, den Rest macht der Körper mit seiner Selbstheilungskraft. „Den Fluss im Körper wieder in Gang zu setzen, ist ein entscheidender Punkt der Osteopathie“, erklärt Caroline Sauer. „Der Körper muss manchmal einfach zurück ins Gleichgewicht gebracht werden.“


Strukturell und funktionell


Dabei wird zwischen strukturellen und funktionellen Störungen unterschieden. Ist beispielsweise ein Bein länger als das andere und führt deshalb zu einem Beckenschiefstand, ist das eine strukturelle Störung. Dieser Beckenschiefstand ist dann anatomisch bedingt und kann nicht einfach aufgelöst werden.


Anders sieht es bei einem Beckenschiefstand funktioneller Natur aus, der durch einseitige Bewegung entstanden ist. Hier kann der Osteopath Abhilfe schaffen.


Dauerhafte Einwirkung von funktionellen Störungen können zu strukturellen Störungen führen. „Kniebeschwerden zum Beispiel, die irgendwann zu einer Arthrose führen, wenn man sie nicht rechtzeitig behandelt“, sagt Caroline Sauer. „Strukturelle Schäden kann der Osteopath dann nicht mehr verschwinden lassen.“ Deshalb sei es auch sinnvoll, sich prophylaktisch behandeln zu lassen und nicht erst zu warten, bis der Schmerz da ist.


Unterschied Physiotherapie


Osteopathie ist fast wie Physiotherapie – möchte man meinen. Aber der entscheidende Unterschied zur Physiotherapie ist, dass diese symptombezogen arbeitet. Bei Schmerzen im Knie wird das Knie behandelt. „Der Osteopath hingegen sucht nach der Ursache“, sagt Caroline Sauer, sowohl ausgebildete Physiotherapeutin als auch Osteopathin. „Die Physiotherapie ist in Fachbereiche eingeteilt, dementsprechend arbeitet man. In der Osteopathie behandeln wir den Patienten in seiner Ganzheitlichkeit.“


Ein weiterer Unterschied ist, dass die Physiotherapie eine vom Arzt verordnete Kassenleistung ist. Für die osteopathische Behandlung muss der Patient häufig selbst bezahlen (siehe Kasten).


Kinder und Babys


Caroline Sauer hat neben der Osteopathie-Ausbildung eine Ausbildung zur Kinder- und Säuglingsosteopathin absolviert. Deshalb weiß sie, dass die Neugeborenen gerade nach Geburten mit der Saugglocke oder bei Druck auf den Oberbauch während der Austreibungsphase nicht selten Blockaden im Wirbelsäulenbereich haben. Aber auch bei Geburten ohne Hilfsmittel kann es zu Blockaden im Schädel- und Wirbelsäulenbereich kommen. Einige Hebammen raten ihren Patientinnen deshalb zu einem Besuch beim Osteopathen.


Wichtig ist, dass der Therapeut eine entsprechende Ausbildung hat. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, deshalb muss auf die spezielle kindliche Anatomie Rücksicht genommen werden“, erklärt Caroline Sauer.


anja.rose@topagrar.com

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