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„Wir Landfrauen können einfach zu viel“

Lesezeit: 3 Minuten

Kerstin Mock füttert morgens die Kälber, klärt mittags Feriengäste über die Landwirtschaft auf und diskutiert abends im Gemeinderat über den Flächenverbrauch.


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Frau Mock, was schätzen Sie nach den Corona-Lockerungen der vergangenen Monate wieder mehr als früher?


Kerstin Mock: Ich freue mich darüber, dass ich ohne Test einfach wieder in den Biergarten gehen oder ein paar Tage wegfahren kann. Die sozialen Kontakte haben mir doch sehr gefehlt. Der harte Lockdown im Frühjahr 2020 war für mich ein Schock. Ich wurde von hundert auf null ausgebremst!


Wie viele Bäuerinnen tragen Sie mit Familie, Hof, Ferienwohnungen und Ehrenamt im Gemeinderat und bei den Landfrauen ein großes Paket. Wie sieht Ihre Burn-out-Vorbeuge aus?


Mock: Ich empfinde die Vielfalt meiner Aufgaben nicht als Paket, denn das wäre schon der Anfang eines Burn-outs. Ich sehe sie vielmehr als Bereicherung, weil ich viel Einblick in andere Themen bekomme. Ich bin heute auch nicht mehr so perfektionistisch wie früher und lasse die Dinge einfach laufen. Vieles ergibt sich. Wir Frauen auf den Höfen können einfach zu viel und müssen öfter nein sagen.


Seit Kurzem bieten Sie ganzheitliche Naturkunde an. Wie kam es dazu?


Mock: Seit einiger Zeit behandle ich Kälberkrankheiten mit Homoöpathie. Ich bin fasziniert davon, was hier möglich ist! Diese Erfolge führten mich zur ganzheitlichen Gesundheit und zu einer Ausbildung als Coach auf diesem Gebiet.


Kommen viele Züchterkollegen wegen der tollen Kühe als Feriengäste?


Mock: Ab und zu. Oft haben andere Züchter aber keine Chance bei uns unterzukommen, weil die Wohnungen langfristig ausgebucht sind. So weit im Voraus planen Landwirte ja nicht.


Spüren Sie bei Ihren Gästen ein echtes Interesse an der Landwirtschaft?


Mock: Ja, im Laufe ihres Aufenthalts stelle ich an ihren Fragen oft einen Lernzuwachs fest. Mir ist bei diesen Gesprächen wichtig, authentisch zu sein und nicht alles als Angriff zu werten. Ich denke, dass viele am Ende mit positiven Ansichten nach Hause gehen.


Sie sind seit sieben Jahren für die CDU im Markdorfer Gemeinderat, seit 2019 als Fraktionsvorsitzende. Was ist Ihr politisches Hauptanliegen?


Mock: Vielen ist nicht bewusst, wie wichtig jeder Quadratmeter ackerfähige Fläche für uns Bauern ist. Dafür möchte ich die Kollegen im Gemeinderat und die Kommune sensibilisieren. Diese Aufgabe ist nicht leicht und oft schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Denn natürlich möchte ich auch, dass sich Markdorf entwickelt. Die Möglichkeit, Ökopunkte außerhalb der Gemarkung zu handeln, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir dürfen die Landwirtschaft nicht einseitig belasten und müssen die Balance halten. Das gilt auch beim Thema Biotopverbund.


Können Sie das Modewort Biodiversität noch hören?


Mock: Ja, das müssen wir auf lange Sicht noch hören können. Denn das ist kein Thema, das bald fertig sein wird. Wir brauchen eine langfristige Strategie, bei der alle im Boot sitzen. silvia.lehnert@topagrar.com

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