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Zwischen Fleischrindern und Finanzamt

Lesezeit: 3 Minuten

Erika Sauer ist das Gesicht der bayerischen Fleischrinderzucht. Beruflich hat sie allerdings im Finanzamt Amberg Karriere gemacht. Wie passt das zusammen?


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Frau Sauer, Sie leiten die Zentrale Finanzkasse beim Finanzamt in Amberg und haben 31 Leute unter sich. Würden Sie sich als Karrierefrau bezeichnen?


Sauer: Nein, ich habe zwar immer hart gearbeitet, aber nicht gezielt auf einen bestimmten Karriereweg hin. Ich würde eher sagen, ich hatte im richtigen Moment die richtigen Leute um mich, die mir diese Herausforderung zutrauten. Gleichzeitig war ich mutig genug, diese Chance auch zu ergreifen.


Als Vorsitzende des Fleischrinderverbandes Bayern (FVB) engagieren Sie sich mit Herzblut für die Mutterkuhhaltung und das Rote Höhenvieh. Kam die Landwirtschaft als Hauptberuf nicht infrage?


Sauer: Nach dem Abitur war eine Laufbahn in der Landwirtschaftsverwaltung durchaus eine Option für mich. Denn der elterliche Hof war für meinen Bruder vorgesehen. Doch ehrlich gesagt schreckte mich damals – als schüchterne junge Frau (lacht) – die noch sehr stark von Männern geprägte Landwirtschaft ab.


In welchen Momenten im Finanzamt wären Sie lieber bei Ihren Tieren?


Sauer: Wenn ich wieder einmal merke, dass ich manche Dinge innerhalb der Behördenstruktur nur eingeschränkt beeinflussen kann und wenn diskutiert wird, nur um des Diskutierens willen. Verstehen Sie mich richtig: Kommunikation ist enorm wichtig! Aber die Gespräche sollten lösungsorientiert sein und jeder sollte dabei versuchen, seine persönlichen Befindlichkeiten hintanzustellen.


Neben Job und Ehrenämtern eine Mutterkuhherde mit 90 Tieren zu managen, ist kein Pappenstiel. Was treibt Sie an?


Sauer: Für mich steht außer Frage, dass ich das, was meine Vorfahren aufgebaut haben, erhalte. Natürlich geht das nur mithilfe meiner Familie. Mein Wunsch wäre, dass der Betrieb auch für meine beiden Kinder eine Option ist.


Wie oft steht im Hause Sauer Fleisch auf dem Tisch?


Sauer: Täglich, aber nur von unseren eigenen Tieren. Ein klassischer Rinderbraten, ein Flank-Steak oder ein Gulasch – das sind schon feine Sachen!


Den Kantinenkoch im Finanzamt konnten Sie sicher schon davon überzeugen, dass hochwertiges Fleisch aus der Mutterkuhhaltung seinen Preis wert ist, oder?


Sauer: Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, woher unsere Kantine ihr Fleisch bezieht. Weil ich Beruf und Ehrenamt strikt trenne, habe ich mich darum nicht gekümmert. Bei kleineren Kantinen, wie der unseren, fehlt vermutlich das Metzgerhandwerk als Bindeglied zu den regionalen Erzeugern. Das ist leider überall das Kernproblem!


Wird es jetzt nach der erfolgreich gemeisterten Landestierschau in Moosbach wieder ruhiger in Ihrem Terminkalender?


Sauer: Nein, es geht nahtlos weiter mit Terminen für den FVB, den Gemeinderat oder für die CSU auf Bezirksebene. Aber diese Aufgaben machen mir Freude und mein Glaube gibt mir die nötige Kraft dafür. Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com

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