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Bayerischer Rundfunk lädt nun doch LsV-Vertreter zu Sondersendung ein

Erst verärgerte eine BR-Redakteurin Landwirte mit Aussagen zu den Bauerndemos. Dann lud der Sender "Land schafft Verbindung" nicht zu einer Diskussionsrunde ein.

Lesezeit: 5 Minuten

Update 20.11.: BR lädt nun doch "Land schafft Verbindung" zu Sondersendung ein

Nach anhaltender Kritik lädt der Bayerische Rundfunk (BR) nun doch Sebastian Dickow von der Intitiative "Land schafft Verbindung" zur Sondersendung des Magazins "Unser Land" ein. Dem Vernehmen nach hatte sich die Initiative aktiv um eine Einladung zu der Diskussionsrunde bemüht. Der niederbayerische Landwirt hatte viele Berufskollegen beeindruckt, nicht zuletzt mit seiner Rede auf der Bauerndemo in München. Die Sendung strahlt der BR nun am Freitag, den 22.11.2019, um 19:00 Uhr aus.

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Weitere Teilnehmer werden sein: Ex-EU Agrarkommissar Franz Fischler, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU), BBV-Präsident Walter Heidl, AbL-Bayern-Vorsitzender Josef Schmid und Unser-Land-Redakteurin Christine Schneider. Demnach nimmt Prof. Taube von der Uni Kiel, kritischer Begleiter der Landwirtschaft, anders als ursprünglich angekündigt nicht an der Sendung teil.

Die Sondersendung hatte der BR angesetzt, nachdem Redakteurin Christine Schneider am Abend nach den Bauerndemos viel Unmut der Landwirtsfamilien auf sich gezogen hatte. Unter anderem hatte sie in der Rundschau gesagt, dass eine Demonstration von Landwirten in Brüssel eine Gegendemo zu den Veranstaltungen in Deutschland sei. Zudem sei der Bauernverband von den Demos überrascht worden und die Biobauern würden die Demos nicht unterstützen. Schneider sieht sich selbst nicht als Agrarexpertin, sondern Beobachterin der Branche.

Landwirte starteten daraufhin eine Petition zur Absetzung Schneiders aus der Redaktion Landwirtschaft und Umwelt des BR. Die Petition sorgte für viel Wirbel (siehe unten). Der BR reagierte mit der Ansetzung der Sondersendung, ursprünglich für den 15.11.2019. top agrar-Usern stach ins Auge, dass die Organisatoren der Bauerndemos vom 22. Oktober, die Initiative "Land schafft Verbindung", zunächst nicht eingeladen waren.

Aufgrund eines Streiks beim BR verschiebt sich die Sendung nun auf den 22.11.2019 um 19:00 Uhr.

Hier die Originalpressemitteilung des BR:

Titel: Wütende Bauern, unzufriedene Verbraucher Muss unsere Landwirtschaft sich verändern?

Viele Bauern sind frustriert und wütend: über zu viele Vorschriften beim Thema Pflanzenschutz und Düngung. Und über die Verbraucher, die mehr Tierwohl fordern, aber Billigfleisch kaufen. Die Landwirte fühlen sich ungerecht behandelt. Sie fordern: „Freiwilligkeit statt Bevormundung und Schluss mit der ständigen Gängelei“. Doch Artensterben, Tierschutz-Skandale und Probleme mit belastetem Grundwasser sind nicht weg zu diskutieren und deshalb wird in der Gesellschaft der Ruf nach einer anderen Agrarpolitik immer lauter. Müssen die Agrarsubventionen in Zukunft anders verteilt werden? Braucht es einen Gesellschaftsvertrag zwischen Bauern und Verbrauchern?

Die Redaktion Unser Land lädt ein zu einem runden Tisch, um die verschiedenen Positionen ausführlich zu beleuchten: mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Bauernverbandspräsident Walter Heidl, Josef Schmid von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Sebastian Dickow von der Initiative „Land schafft Verbindung“, dem ehemaligen EU-Agrarkommissar Franz Fischler und Unser-Land-Redakteurin Christine Schneider. Moderator der 60-minütigen Sendung „Unser Land extra“ ist Tilmann Schöberl.

Update 13.11.2019, 15:13 Uhr: Streik beim BR

Wegen eines Streiks beim Bayerischen Rundfunk (BR), über den die Gewerkschaft ver.di sowie der bayerische Journalistenverband informieren, verschiebt sich die Sondersendung des Landwirtschaftsmagazins "Unser Land" mit Christine Schneider auf Freitag, den 22.11., um 19 Uhr. Der Streik dauert voraussichtlich bis zum späten Abend des 15.11.

Eine Nachfrage, warum kein Vertreter von "Land schafft Verbindung" zu der Sendung eingeladen ist, will der BR noch beantworten.

Derweil hat der BR noch einmal zusammengefasst, wer in Bayern hinter "Land schafft Verbindung" steckt.

Originalmeldung 13.11.2019, 8:00 Uhr: BR reagiert auf Bauernpetition

Christine Schneider hat mit der harschen Reaktion auf Ihre Aussagen in der Livesendung nicht gerechnet. Seit Jahrzehnten arbeitet sie in der Redaktion Landwirtschaft und Umwelt des Bayerischen Rundfunks, moderierte jahrelang die Sendung „Unser Land“.

Nach den Bauerndemos am 22. Oktober trat sie abends im Rahmen eines Interviews in der Rundschau auf – nach, wie sie sagt, „zwei umfassenden Berichten über die Sorgen und Nöte der Bauern.“

"Journalistische Pflicht"

Danach bat die Runschau-Moderatorin die Redakteurin um eine Einordnung. Es sei journalistische Pflicht, Dinge einzuordnen, sagt diese heute. "Nur die Aussagen der Demonstranten darzustellen, wäre einseitige Berichterstattung gewesen, die einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht ansteht", erklärt Schneider gegenüber top agrar Südplus.

Dass sich Landwirte über ihre Worte nicht freuen, könne sie aus menschlicher Sicht verstehen. „Die haben eine tolle Demo auf die Beine gestellt, positives Medienecho erwartet und auch bekommen. Aber dann waren sie enttäuscht, dass es auch kritische Stimmen gibt“, sagt sie. Ihre Kernaussagen würde sie dennoch „selbstverständlich wiederholen“. So sei es Fakt, dass immer mehr Agrarwissenschaftler, Politiker und Verbraucher im Vorfeld einer neuen GAP-Runde nachfragen, wie 5 Mrd. € Flächenprämien pro Jahr aus der 1. Säule für deutsche Landwirte in Zukunft verteilt werden sollen, so Schneider.

Bauern starten Petition

Die Sendung schlug hohe Wellen. Erst starteten Landwirte eine Onlinepetition zur Absetzung Schneiders aus der Landwirtschaftsredaktion. Diese hat mittlerweile über 5.000 Unterzeichner. Auch der Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Georg Wimmer, nannte die BR- Berichterstattung „nicht hinnehmbar“ und warf dem Sender vor, Stadt und Land gezielt gegeneinander auszuspielen. Er stößt sich an Schneiders Aussage, dass Landwirte als Gegenleistung für „Subventionen“ „künftig noch mehr Regeln und Verbote“ akzeptieren sollen.

Der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Richard Mergener, fand Wimmers Äußerung „schädlich für den demokratischen Diskurs“ und fordert, dass sich der BBV von der Petition gegen Schneider distanziert. Das hat dieser gegenüber der Süddeutschen Zeitung mittlerweile getan.

Sondersendung am Freitag

Der Bayerische Rundfunk weist die Petition zurück, da sie nicht mit der Pressefreiheit vereinbar sei. Er reagiert aber mit einer Sondersendung des Magazins "Unser Land" am Freitagabend um 19 Uhr: Er lädt zu einer Diskussionsrunde mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, BBV-Präsident Walter Heidl, AbL Bayern-Vorsitzendem Josef Schmid und Prof. Friedhelm Taube, der unter anderem die neue Düngeverordnung für nicht streng genug hält. Auch Christine Schneider nimmt an der Diskussionsrunde teil.

Die Sendung ist auch eine Reaktion auf die Petition und die darauffolgenden Stellungnahmen und Presseberichte, sagt Schneider.

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