Die Bayerische Landarztprämie stößt auf großes Interesse. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek anlässlich der Übergabe des 100. Landarztprämienbescheids in Tiefenbach im Landkreis Landshut hingewiesen. Das Förderprogramm läuft erst seit acht Monaten und scheint attraktiv zu sein, freute sich der Minister.
„Wir nehmen den ländlichen Raum ganz besonders in den Blick, denn unser Ziel ist klar: Eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau – und das flächendeckend in ganz Bayern und möglichst wohnortnah. Ärzte, die sich für eine Praxis auf dem Land entscheiden, leisten dazu einen entscheidenden Beitrag“, sagte er.
Die Landarztprämie unterstützt laut Holetschek die Niederlassung von Haus- und Fachärzten sowie von Kinder- und Jugendpsychiatern einmalig mit bis zu 60.000 €. Zentrale Voraussetzung ist, dass sich die Ärzte in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Zusätzlich dürfen die Gemeinden nach der Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns nicht überversorgt sein.
Die bürokratieärmere Landarztprämienrichtlinie ersetzt seit Januar 2021 das bisherige Förderprogramm zur Niederlassung von Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im ländlichen Raum. Zusammen mit dem Vorgängerprogramm der Landarztprämie hat das Gesundheitsministerium seit 2012 insgesamt bereits 843 Niederlassungen und Filialbildungen im ländlichen Raum unterstützt, darunter 608 Hausärztinnen und Hausärzte.
Laut Holetschek hat das Land in den letzten acht Jahren mehr als 53 Mio. € in die Hand genommen, um die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum noch attraktiver zu machen. Das Programm ruhe zudem auf einer weiteren Säule, dem Stipendienprogramm für Medizinstudierende. „Damit motivieren wir die angehenden Ärztinnen und Ärzte schon im Studium, später beruflich im ländlichen Raum Fuß zu fassen. Wer sich verpflichtet, seine Weiterbildung auf dem Land zu absolvieren und im Anschluss daran noch fünf Jahre dort zu praktizieren, erhält für maximal vier Jahre einen Zuschuss von monatlich 600 €“, erklärte der Politiker. 270 Studentinnen und Studenten hätten das bereits genutzt, hieß es.