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Kaniber

Bayerns Ökolandbau wächst langsamer

Jeder zweite deutsche Biobetrieb ist bereits in Bayern, doch nun schwächelt das Wachstum. Die CSU-Landwirtschaftsministerin will daher den Absatz fördern. Die Grünen haben eine andere Idee.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Ökolandbau in Bayern hat auch im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Vorfeld der Biofach mitteilte, sind im vergangenen Jahr bayernweit über 650 Betriebe neu in den Ökolandbau eingestiegen.

Das bedeutet einen Zuwachs von 6,5 Prozent. Damit bewirtschaften in Bayern mittlerweile rund 10.600 Ökobetriebe über 366.000 Hektar Fläche. Insgesamt ist die Ökoflache im vergangenen Jahr um rund 15.000 Hektar gewachsen, das ist ein Plus von 4,2 Prozent. Der Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Bayern beträgt inzwischen mehr als elf Prozent.

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Molkereien bremsen

Die Umstellung war verhaltener als in den Vorjahren. Den Grund dafür sieht die Ministerin in Absatzproblemen, mit denen insbesondere Neueinsteiger im Ökobereich konfrontiert sind. „Das bestätigt unsere Entscheidung, dass wir mit unserem Landesprogramm jetzt vor allem den Schwerpunkt auf den Ausbau des Markts für heimische Ökoprodukte setzen“, betonte die Ministerin.

Denn der Ökolandbau könne nur gemeinsam mit dem Markt wachsen. Das zeige besonders deutlich der Ökomilchmarkt: Hier laufe die Umstellung schon länger gebremst, weil die Molkereien nur noch wenig neue Lieferanten aufnehmen. Eine verbesserte Förderung der Erzeugung würde laut Kaniber die Märkte und Preise noch mehr unter Druck setzen: „Das kann nicht im Sinne der Bioerzeuger sein.“

50 % Bio in Kantinen

Wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung des Ökolandbaus in Bayern sei das Landesprogramm „BioRegio 2030“. Es hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis in zehn Jahren 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Neben den bewährten Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Beratung, Förderung und Forschung setze das neue Programm nun vor allem Akzente, um die Nachfrage und damit den Absatz heimischer Ökoerzeugnisse zu verstärken.

Unter anderem soll das erfolgreiche bayerische Biosiegel noch stärker am Markt positioniert und der Einsatz von regionalen und ökologischen Produkten in den staatlichen Kantinen auf 50 Prozent gesteigert werden.

Grüne wollen 100 %

Nicht viel hält man davon bei den Grünen. "Es bringt überhaupt nichts, wenn die staatlichen Kantinen künftig 50 Prozent Bio- „oder“ regionale Lebensmittel anbieten. Nur Bio „und“ regional sichert unsere heimische Landwirtschaft und die Artenvielfalt", sagt Gisela Sengl, Agrarsprecherin der Grünen Landtagsfraktion.

Die Landtags-Grünen fordern eine feste Quote von bioregionalen Lebensmitteln und die Umstellung aller öffentlichen Kantinen auf 100 Prozent Biomilchprodukte. "Wenn die 1,25 Millionen bayerischen Schulkinder nur zweimal wöchentlich in der Schulzeit einen 150 g Bio-Joghurt essen würden, wäre vielen umstellungswilligen Betrieben geholfen", sagt Sengl. Denn allein mit diesem Verbrauch könnten 60 Betriebe auf ökologische Milchviehhaltung umstellen.

Sengl bemängelt KULAP

Auch am Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), der zweiten Säule der Agrarförderung in Bayern, sieht Sengl Schwächen: "Es kann nicht sein, dass die fünfgliedrige Fruchtfolge im Kulturlandschaftsprogramm (Kulap) nur für konventionelle Betriebe ausgeglichen wird – Biobetriebe aber gehen leer aus. Das ist ein völlig falsches Signal", sagt die Politikerin.

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