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Diskussion

BBV: Präsidentenkonferenz fordert staatliche Tierwohl-Kennzeichnung

Die politische Diskussion, was der richtige Weg bei der Tierwohlkennzeichnung ist, intensiviert sich. Widersprüchliche Aussagen von Bundesminister Seehofer sorgen für Verwirrung.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Bayerische Bauernverband (BBV) setzt sich seit Frühjahr 2018 für eine verpflichtende staatliche Kennzeichnung von Tierwohl beziehungsweise Haltungsform bei Fleisch ein. Die Präsidentenkonferenz hat diese Position aktuell bekräftigt, um ein Zeichen zu setzen in der derzeit sehr intensiven, aber auch kontroversen politischen Diskussion, teilt der Verband mit.

Der entscheidende Vorteil einer verpflichtenden staatlichen Kennzeichnung sei, dass sie die meiste Transparenz und Orientierung für die Verbraucher bietet. Allerdings kommt dieser Vorteil nur dann voll zum Tragen, wenn auch Produkte aus Ländern mit deutlich geringeren Standards durch eine gesonderte Stufe in der Kennzeichnung erkennbar gemacht werden.

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Schließlich gibt es insbesondere viele Drittstaaten - unter anderem die Mercosur-Länder - in denen die Standards zur Erzeugung von Lebensmitteln und gerade auch zur Haltung von Tieren deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland liegen. Wenn Deutschland eine Tierwohlkennzeichnung EU-konform gar nicht oder nur für inländische Produkte einführen kann, dann kann ein freiwilliges staatliches Label ein möglicher Zwischenschritt sein auf dem Weg zu einer EU-weiten verpflichtenden Kennzeichnung, schreibt der Bauernverband in einer Mitteilung.

Aus Sicht des BBV sind auf jeden Fall folgende Forderungen an die Umsetzung zu stellen:

  • Tierhaltern mindestens Mehrkosten erstatten

  • Tierhalter müssen die Mehrkosten für Haltungsanforderungen über dem gesetzlichen Standard erwirtschaften können. Die Produkte müssen an der Ladentheke zu einem höheren Preis angeboten werden, der über die Wertschöpfungskette bei den Tierhaltern ankommt.

  • Kriterienniveau marktgerecht ausgestalten

  • Bei der Festlegung der Tierwohlkriterien für die Stufen einer Kennzeichnung oder eines Labels muss das Einkaufsverhalten der Verbraucher realistisch eingeschätzt werden. Die geplanten Kriterien für die Einstiegsstufe des vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgeschlagenen freiwilligen staatlichen Labels sind zu hoch angesetzt. Den dafür nötigen Mehrpreis an der Ladentheke wird nach allen bisherigen praktischen Erfahrungen mit Labels höchstens eine sehr geringe Anzahl an Verbrauchern bezahlen. Gerade bei der Einstiegsstufe bietet sich eine Orientierung an den Kriterien der Brancheninitiative Tierwohl an, um die nötige Breitenwirkung sicherzustellen.

  • Verarbeitete Produkte und Außer-Haus-Verzehr mit einbeziehen

  • Zumindest Schritt für Schritt müssen auch verarbeitete Produkte und der Außer-Haus-Verzehr in eine Kennzeichnung miteinbezogen werden. Nur wenn die Finanzierung auf möglichst viele Schultern verteilt wird, wird es gelingen, mehr Tierwohl nachhaltig über den Markt zu finanzieren. Denn der Mehrpreis für das einzelne Fleischprodukt ist dann nicht so hoch wie bei einer Finanzierung zum Beispiel rein über das Frischfleisch im Lebensmitteleinzelhandel.

  • Auf bestehende Systeme aufbauen

  • Die erfolgreiche Brancheninitiative Tierwohl, aber auch die vereinheitlichte Kennzeichnung von Frischfleisch des Lebensmitteleinzelhandels bieten wertvolle Ansatzpunkte, auf denen aufgebaut werden kann und muss. Die derzeitige Finanzierungsbasis der Initiative Tierwohl (Fondslösung) darf nicht vorschnell aufgegeben werden.

  • Mit Herkunftskennzeichnung kombinieren

  • Um den Verbrauchern auch eine bewusste Kaufentscheidung für heimische Produkte zu ermöglichen, ist eine Kombination mit einer Herkunftskennzeichnung anzustreben.

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