Auf die Bedeutung der Betriebsprämien hat der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) hingewiesen. Die Zahlungen aus der Ersten Säule seien nach den Markterlösen das wichtigste Instrument zur Sicherung der landwirtschaftlichen Einkommen, betonte der BLHV in Freiburg.
Nach Ansicht des Verbandes sollten kleinere und mittlere Betriebe höhere Prämien erhalten. Präsident Werner Räpple verspricht sich davon insbesondere Vorteile für die südbadischen Landwirte, deren Einkommen - wie schon in den vergangenen Jahren - weit unter dem Bundesdurchschnitt gelegen habe.
Laut den Angaben des BLHV konnten die baden-württembergischen Agrarbetriebe im Wirtschaftsjahr 2017/18 im Durchschnitt ein Unternehmensergebnis von 54 428 Euro erwirtschaften; für die nicht entlohnten Familienarbeitskräfte seien 36 620 Euro verblieben. „Ziehen wir von dem hiesigen Unternehmensergebnis die Beiträge für die landwirtschaftliche Alters- und Krankenversicherung ab, bleibt für Landwirte ein Bruttolohn, der deutlich unter dem landesdurchschnittlichen Arbeitnehmerentgelt liegt“, hob Räpple hervor.
Die Bauern müssten zudem aus ihrem Einkommen das Eigenkapital für die Betriebsentwicklung bilden. Für die Existenzsicherung eines Haupterwerbsbetriebs werden dem BLHV-Präsidenten zufolge pauschal mehr als 15 000 Euro Eigenkapitalbildung für erforderlich gehalten. Es sei „offensichtlich“, dass solche Einkommensverhältnisse jungen Menschen keinen ausreichenden Anreiz böten, um in die Landwirtschaft einzusteigen. Der BLHV werde sich daher auch weiterhin für eine europäische Agrarpolitik einsetzen, die das Einkommen der Landwirte spürbar unterstütze.