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„Corona überlagert Schlachtviehmärkte“

Dr. Sebastian Hill, Geschäftsführer der Viehzentrale Südwest beantwortet im Kurzinterview, wie sich die Coronakrise auf die Viehvermarktung ausgewirkt hat.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Edeka-Südwestfleisch in Rheinstetten kann angeblich ihre Zerlegekapazitäten zurzeit nur zur Hälfte auslasten, weil Corona-bedingt Personal fehlt. Welche Konsequenzen hat das für die Vermarktung von Schlachtschweinen in Süddeutschland?

Dr. Sebastian Hill: In der vergangenen Woche wurden deutlich weniger Mengen abgerufen. In Bezug auf Edeka-Südwestfleisch schlägt sich dies vor allem bei Tieren aus dem Gutfleisch- Programm nieder. Müssen wir diese Tiere anderswo vermarkten, wird kein Programmzuschlag bezahlt. Wenn das Problem so bleibt, kann das zu Überhängen führen. Und irgendwann kann sich das auch auf die Ferkelbezüge auswirken, weil es sich auch um Gutfleischferkel handelt.

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Fahren auch andere Schlachtbetriebe nur unter Teillast?

Hill: Dieses Problem haben im Grunde fast alle Schlachthöfe. Zum einen müssen sie technisch die Voraussetzungen für die Coronaauflagen erfüllen, also die Abstände in den Zerlegeeinheiten gewährleisten, was zu einer geringeren Auslastung führt. Zum anderen fehlt wohl immer wieder ausländisches Personal für die Schlachtung und Zerlegung. Von den Einschränkungen sind übrigens auch Schlachtrinder betroffen.

Können Sie die überschüssigen Schlachttiere umleiten?

Hill: Ja, wir haben bei der Viehzentrale den Vorteil, dass wir in ganz Deutschland tätig sind und vielseitigste Vermarktungsmöglichkeiten haben. Wir versuchen da, wo es Absatzmöglichkeiten gibt, zu vermarkten. Bisher konnten wir alle Tiere vermarkten, auch wenn wir Phasen hatten, wo wir viele Tiere zeitlich schieben mussten. Doch aktuell gestaltet es sich teilweise wieder schwieriger.

Ist seit Beginn der Krise der Fleischverbrauch rückläufig?

Hill: Zeitweise schon. Ein richtiger Tiefschlag für den Absatz von Rindfleisch war, als alle McDonalds-Filialen Corona-bedingt schließen mussten. Da ist die Nachfrage nach den Vordervierteln rapide zurückgegangen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Märkte bis Ende des Jahres ein?

Hill: Wenn wir einen normalen Markt hätten ohne Corona, dann hätten wir im Moment tendenziell zu wenig Schweine am Markt. Aber das wird von den oben beschriebenen Coronafaktoren überlagert. Bei Bullen und Färsen hatten wir in den letzten Wochen eine leicht positive Nachfrage. Wir gehen davon aus, dass es sich wie üblich zum Jahresende hin positiv entwickelt.

Dieser Artikel erschien in der Südplus 09/2020. Jetzt testen.

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