Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus News

„Das wird sich alles wieder sortieren“

Das Handeln der Konzerne und der Brexit bringen Unruhe in den Milchmarkt. Bayern-MeG-Geschäftsführer Markus Seemüller erläutert im Interview, was uns 2019 erwartet?

Lesezeit: 3 Minuten

Internationale Konzerne wie Danone, Arla und Lactalis geben zurzeit an ihren süddeutschen Standorten Milch ab bzw. verkaufen ganze Werke. Warum?

Seemüller: Der Wettbewerb auf diesen Märkten ist härter geworden. Vor diesem Hintergrund kalkulieren die Unternehmen mit immer spitzerem Bleistift und ziehen die entsprechenden Konsequenzen daraus. So gibt es plötzlich Entscheidungen, dass Milchkaufverträge gekündigt und sogar Werke abgestoßen werden. Wir Milchvermarkter müssen diese Entscheidungen akzeptieren und das Beste daraus machen.

Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Welche Folgen hat das für den süddeutschen Milchmarkt?

Seemüller: Weil wir zurzeit einen Käufermarkt haben, mussten wir unser ganzes Netzwerk strapazieren, damit wir für alle betroffenen Milcherzeuger gute Lösungen finden konnten. Gerade in dieser Situation zeigt sich, wie wichtig ein Netzwerk von Geschäftspartnern ist, mit denen man verlässlich und vertrauensvoll zusammenarbeiten kann. Man trifft sich eben nicht nur in guten Zeiten am Markt wieder, sondern auch in schwierigen.

Wie lautet Ihre Marktprognose für das laufende Jahr?

Seemüller: Ich gehe davon, dass sich bis Ende März alles stabil entwickelt. Dann kommt am 29. März entweder ein harter Brexit, ein Vertrag oder eine Verschiebung. Im Falle eines Brexits kann es durchaus – zumindest kurzzeitig – zu Verwerfungen kommen. Ich gehe aber davon aus, dass sich dann alles wieder sortieren wird. Voraussetzung dafür ist, dass wir bis dahin weiter eine gedämpfte Anlieferung haben. Es wäre fatal, wenn die Verunsicherung, die mit einem Brexit verbunden ist, mit einer deutlich höheren Anlieferung einhergeht. Die Rahmenbedingungen am internationalen Milchmarkt halte ich aber für so stabil, dass wir für 2019 optimistisch sein können.

Welche Rolle spielt bei Ihren Verhandlungen mit den Molkereien die Haltungsform der Kühe?

Seemüller: Wenn wir Molkereien fragen, ob sie Interesse an der Aufnahme neuer Milcherzeuger haben, dann kommt oft die Gegenfrage: Wie viele Anbindehalter sind dabei? Diese Situation hatten wir vor einem Jahr noch nicht. Das hängt auch damit zusammen, dass es jetzt bereits zwei Unternehmen am Markt gibt, die ihre Milchpreise differenzieren. MEGs mit einem hohen Anteil an Anbindehaltern werden von den Molkereien kritischer gesehen, die sehr stark mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel zusammenarbeiten. Bei Unternehmen, die vor allem im (Industrie-)Export tätig sind, spielt diese Thematik weniger eine Rolle.

Das Wichtigste wäre jetzt, dass wir es in Bayern schaffen, eine gemeinsame, verbändeübergreifende und mit der Politik abgestimmte Definition der Kombinationshaltung zu erreichen.

Dieses Interview stammt aus der März-Ausgabe von Südplus, die dieses Wochenende erscheint.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.