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topplus Milchmarkt

Der Druck am Milchmarkt steigt

Die Corona-Krise hat einigen Molkereien in kurzer Zeit schwer zugesetzt. Im März haben die ersten ihren Milchpreis zurückgenommen. Was muss jetzt passieren?

Lesezeit: 3 Minuten

Die ersten Molkereien haben ihre Milchpreise im März reduziert, weitere werden wohl im April folgen. Nach wie vor ist die Lage für Molkereien mit viel Geschäft in der Außer-Haus-Verpflegung und viel Export angespannt. Das Plus im Privatkonsum könne das laut Experten nicht aufwiegen. „Eine Belebung des Absatzes wird erst wieder erfolgen, wenn Restaurants, Pizzerien oder Hotels geöffnet haben. Die Preise geraten zunehmend unter Druck, ein Rückgang ist unausweichlich“, sagt Karl Laible von den Milchwerken Schwaben. Seine Lieferanten mussten im März bereits ein Minus von 2 ct/kg hinnehmen.

Nach der Bayern MeG appellieren jetzt immer mehr Unternehmen an ihre Bauern, freiwillig die Milchmenge zu reduzieren –auch, wenn viele nicht an die Wirkung glauben. "Unsere Pressemeldung war ein Weckruf mit dem Ziel, die Milcherzeuger zu informieren, dass sich am Milchmarkt gefährliche Entwicklungen anbahnen. Damit hat eine Diskussion begonnen, die in jedem Betrieb individuell geführt und beantwortet werden musste", sagt Bayern MeG-Geschäftsführer Markus Seemüller auf Anfrage von Südplus.

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Keine konkreten Steuerungsprogramme

Konkrete Steuerungsprogramme wie in Österreich gibt es hierzulande noch nicht. Dort nehmen die Vorarlbergmilch, die Kärtnermilch und die Zillertaler Sennerei ihren Lieferanten inzwischen nicht mehr die gesamte Menge zum normalen Preis ab. "Am Ende sind solche Maßnahmen aber nur umsetzbar, wenn sie für alle Beteiligten Vorteile mit sich bringen", ist Seemüller überzeugt.

Auf die von Brüssel neu geschaffenen Möglichkeiten für die Private Lagerhaltung oder für freiwillige Herauskaufaktionen ist das Echo in der Branche verhalten. Als Vermarkter diskutiere man das Thema im Einzelfall mit den betreffenden MEG´s und deren Molkereien, teilt die Bayern MeG mit. Eine freiwillige Herauskaufaktion stehe dabei aktuell nicht zur Debatte.

Sind die Lager schon voll?

Wie viel Ware letztlich eingelagert werden könne, sei fraglich, sagt Richard Riester von der LEL Schwäbisch Gmünd auf Anfrage: „Viele Gefrierlager sind doch schon voll.“

Aus Sicht der Bayern MeG müssten sich die politischen Verbände jetzt auf einen Kurs einigen: „Damit könnten der Politik klarere Handlungsoptionen aufgezeigt werden, was schneller helfen würde“, meint Geschäftsführer Markus Seemüller.

Milchaustauscher ohne Pflanzenöl

Überdies sollte seiner Meinung nach endlich ein EU-weites Verbot von Pflanzenöl in Milchaustauschern diskutiert werden. "Jährlich werden in der EU rund 200 000 t Pflanzenöl an Kälber verfüttert. Würde die Kälberfütterung mit Milchprodukten geschehen, würde es dem Milchmarkt enorm helfen!"

So mancher in der Branche hegt hinter vorgehaltener Hand aber auch die Hoffnung, dass sich das Problem durch eine neue Dürre zum Teil sogar von selbst lösen könnte.

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