In Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Österreich und der Schweiz, haben Engerlinge enorme Schäden auf dem Grünland angerichtet. Jetzt im Herbst hilft nur noch Fräsen.
Die Befürchtung, dass Engerlinge des Feldmaikäfers in diesem Jahr massive Grünlandschäden anrichten, hat sich in verschiedenen bayerischen Regionen aber auch in Baden-Württemberg bestätigt.
Am Jochberg im Berchtesgadener Land sowie in den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau und Deggendorf sind die Schäden dramatisch. „Die Schadschwelle von 40 Engerlingen pro m2 wurde hier mehrfach überschritten“, sagt Dr. Ullrich Benker vom Institut für Pflanzenschutz der LfL Bayern. An einzelnen Stellen habe man bis zu 290 Engerlinge/m2 gezählt.
Am Jochberg sei die Grasnarbe von rund 60 ha Almwiesen und Weiden von Engerlingen befallen und teilweise komplett zerstört. In Passau, Freyung-Grafenau und Deggendorf sind rund 2 000 ha betroffen. „Die von den Larven verursachten Schäden lassen sich in dieser Saison nicht mehr reparieren“, so der Experte. Jetzt könne man allenfalls noch ca. 8 cm tief fräsen oder eine andere Bodenbearbeitung machen, um noch Schädlinge im Oberboden zu erwischen. Damit könnte man zumindest die Populationsdichte für das kommende Jahr auf ein erträgliches Maß reduzieren. „Sobald es kälter wird, wandern die Engerlinge aber nach unten. Dann bringen diese Maßnahmen nichts mehr“, so Benker.
Nachsaat erst, wenn Fläche frei ist
Mit einer Nachsaat sollte man danach einige Tage warten, bis die Vögel die Engerlinge abgesammelt hätten, so Prof. Martin Elsäßer vom LAZBW Aulendorf. Die Maßnahme sei zudem nur sinnvoll, wenn großflächig keine Larven mehr da seien.
Für den Einsatz des Pilzes Beauveria brongniartii sei es laut Benker zu spät im Jahr, zumal erst eine Notfallzulassung beantragt werden müsse. Hinzu komme, dass die dafür nötige Schlitz-Sämaschine vielfach nicht vorhanden und in Steillagen nicht einsatzfähig sei. Am Jochberg ist der Einsatz einer Spezialmaschine für steiles Gelände aus Österreich in Diskussion.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen Südplus Nr. 9-2019, die diese Woche erscheint.
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Die Befürchtung, dass Engerlinge des Feldmaikäfers in diesem Jahr massive Grünlandschäden anrichten, hat sich in verschiedenen bayerischen Regionen aber auch in Baden-Württemberg bestätigt.
Am Jochberg im Berchtesgadener Land sowie in den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau und Deggendorf sind die Schäden dramatisch. „Die Schadschwelle von 40 Engerlingen pro m2 wurde hier mehrfach überschritten“, sagt Dr. Ullrich Benker vom Institut für Pflanzenschutz der LfL Bayern. An einzelnen Stellen habe man bis zu 290 Engerlinge/m2 gezählt.
Am Jochberg sei die Grasnarbe von rund 60 ha Almwiesen und Weiden von Engerlingen befallen und teilweise komplett zerstört. In Passau, Freyung-Grafenau und Deggendorf sind rund 2 000 ha betroffen. „Die von den Larven verursachten Schäden lassen sich in dieser Saison nicht mehr reparieren“, so der Experte. Jetzt könne man allenfalls noch ca. 8 cm tief fräsen oder eine andere Bodenbearbeitung machen, um noch Schädlinge im Oberboden zu erwischen. Damit könnte man zumindest die Populationsdichte für das kommende Jahr auf ein erträgliches Maß reduzieren. „Sobald es kälter wird, wandern die Engerlinge aber nach unten. Dann bringen diese Maßnahmen nichts mehr“, so Benker.
Nachsaat erst, wenn Fläche frei ist
Mit einer Nachsaat sollte man danach einige Tage warten, bis die Vögel die Engerlinge abgesammelt hätten, so Prof. Martin Elsäßer vom LAZBW Aulendorf. Die Maßnahme sei zudem nur sinnvoll, wenn großflächig keine Larven mehr da seien.
Für den Einsatz des Pilzes Beauveria brongniartii sei es laut Benker zu spät im Jahr, zumal erst eine Notfallzulassung beantragt werden müsse. Hinzu komme, dass die dafür nötige Schlitz-Sämaschine vielfach nicht vorhanden und in Steillagen nicht einsatzfähig sei. Am Jochberg ist der Einsatz einer Spezialmaschine für steiles Gelände aus Österreich in Diskussion.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen Südplus Nr. 9-2019, die diese Woche erscheint.